White House Down

Wer zu spät kommt, bestraft das Leben, lautet ein bekanntes Sprichwort, das auch in Hollywood Geltung besitzt. Doch Regeln sind auch dazu da, gebrochen zu werden, und so darf sich Katastrophen-Spezi Roland Emmerich („Independence Day“, „2012“) freuen, dass er mit seinem neuen Effekt-Knaller „White House Down“ trotz späteren Kinostarts besser abschneiden darf als Antoine Fuquas thematisch identischer, aber in Sachen Action und Glaubwürdigkeit viel zu übertrieben inszenierter Film „Olympus Has Fallen“.
Nach seiner gescheiterten Ehe hat John Cale (Channing Tatum) auch den Kredit bei seiner elfjährigen Tochter Emily (Joey King) verspielt. Um die Wogen zu glätten, darf der Bodyguard vom Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Eli Raphelson (Richard Jenkins), mit Emily nicht nur an einer Führung durch das Weiße Haus teilnehmen, sondern auch bei der Sicherheitschefin Carol Finnerty (Maggie Gyllenhaal) ein Vorstellungsgespräch führen. Da John aber die Qualifikationen fehlen, um beim Secret Service im Personenschutz von Präsident James Sawyer (Jamie Foxx) tätig zu werden, wird er seine Tochter, die ganz vernarrt in die Geschichte des Weißen Hauses ist, in dieser Hinsicht nicht beeindrucken können. Gerade als Emily im Kellergeschoss die Toiletten aufsucht, nimmt eine paramilitärische Einheit die Besuchergruppe als Geiseln und will auch den Präsidenten in ihre Gewalt bringen. John findet allerdings eine Fluchtmöglichkeit und versucht, den Präsidenten vor den militanten Gangstern zu retten und seine Tochter zu finden.
Die Stories von „Olympus Has Fallen“ und „White House Down“ ähneln sich frappant, doch Blockbuster-Garant Roland Emmerich hat mit seinem Film das in jeder Hinsicht bessere Ergebnis abgeliefert. Das beginnt mit der schnörkellosen Einführung des humorvollen Personenschützers John Cale und seiner unglücklichen Familiensituation, seinem aufrichtigen Bemühen, eine Beziehung zu seiner verbitterten Tochter aufzubauen, und führt zu einem feindlichen Besetzungsszenario, das nicht ganz so weit hergeholt und klischeehaft daherkommt wie Fuquas hanebüchenes „Olympus Has Fallen“-Konstrukt. Während Fuquas Film vor allem durch reine Waffenpower regiert wird, durch deren Feuerbälle sich Gerald Butler mit coolen Sprüchen scheinbar mühelos bewegt, bleiben bei Emmerich bei aller Action die menschlichen Beziehungen stets im Vordergrund.
Vor allem das Zusammenspiel von Jamie Foxx („Django Unchained“, „Ray“) und Channing Tatum („Das Leuchten der Stille“, „G.I. Joe – Die Abrechnung“) weiß zu gefallen, dazu sorgen die prominenten Nebendarsteller Richard Jenkins („Schnee, der auf Zedern fällt“, „Six Feet Under“), James Woods („Casino“, „Nixon“) und Maggie Gyllenhaal („Donnie Darko“, „The Dark Knight“) für sehenswerte Schauspielakzente.
Die Mixtur aus Action und Humor ist jedenfalls so stimmig, dass „White House Down“ einen kurzweiligen und vergnüglichen Filmabend garantiert.
"White House Down" in der IMDb

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