Sibirische Erziehung
Der russische Schriftsteller Nicolai Lilin lebt seit 2003 in der italienischen Provinz Cuneo und verfasst seine Werke interessanterweise auch in italienischer Sprache. Das erklärt auch, warum sich mit Gabriele Salvatores, dessen Drama „Mediterraneo“ 1992 als bester ausländischer Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, ein Italiener der Filmadaption von Lilins Debütroman „Sibirische Erziehung“ angenommen hat. In dem autobiographischen Werk erzählt Lilin von seiner Zeit in dem sibirischen Verbrecherclan Irki, der sich eines strengen Ehrenkodex verschrieben hat.
Seit ihrer Kindheit sind Kolyma (Arnas Fedaravicius) und Gagarin (Vilius Tumalavicius) die besten Freunde und lernen unter der strengen Aufsicht von Großvater Kuzya (John Malkovich) den rigiden Ehrenkodex der Urki kennen. Dazu gehört vor allem die strikte Ablehnung jeglicher staatlicher Autorität. Nachdem die Jungen von früh an den Umgang mit den Waffen und Taktiken des Überfalls erlernt haben, wird der forsche Gagarin unvorsichtig und muss seinen Leichtsinn mit einer siebenjährigen Haftstrafe bezahlen. Nach seiner Entlassung schert er sich nicht mehr um den alten Kodex und ist auf der Jagd nach dem schnellen Geld. Seine rüde Vorgehensweise macht leider auch nicht vor der hübschen, aber geistig leicht zurückgebliebenen Xenya (Eleanor Tomlinson) Halt, der Kolyma besonders verbunden ist. Auf einmal werden aus den früheren besten Freunden Todfeinde … Regisseur Salvatores erzählt sehr eindringlich von den Methoden, wie bei den Urki der Gangsternachwuchs herangezüchtet wird.
John Malkovich („Gefährliche Liebschaften“, „Burn After Reading“) überzeugt dabei als Familien- und Clan-Oberhaupt, indem er ebenso streng wie bemüht den Kodex und seine Bedeutung für die Gemeinschaft unterrichtet. Das geschieht auf eine so verständnisvolle, fast schon liebevolle Weise, dass es dem Zuschauer nicht schwerfällt, eine gewisse Sympathie für die abgeschieden lebenden Outlaws zu entwickeln und die korrupten Staatsdiener zu verabscheuen. Vor allem ist es aber die Dynamik zwischen den gleichaltrigen Freunden Kolyma, Gagarin und Xenya, die dem Film seine Spannung verdankt, denn im Gegensatz zu den starren Normen und Gesetzen, innerhalb derer sich die Clan-Mitglieder auf der einen, die Offiziellen auf der anderen Seite bewegen, machen diese jungen Menschen eine Entwicklung durch, die sich auf vielschichtige Weise mit den postsowjetischen Verhältnissen und den Themen Ehre, Mut, Vertrauen und Gewalt auseinandersetzt. Die guten Leistungen der Darsteller (auch von Peter Stormare als Tattoo-Künstler) werden dabei von einem starken Drehbuch und einer stimmigen Inszenierung unterstützt.
"Sibirische Erziehung" in der IMDb
Seit ihrer Kindheit sind Kolyma (Arnas Fedaravicius) und Gagarin (Vilius Tumalavicius) die besten Freunde und lernen unter der strengen Aufsicht von Großvater Kuzya (John Malkovich) den rigiden Ehrenkodex der Urki kennen. Dazu gehört vor allem die strikte Ablehnung jeglicher staatlicher Autorität. Nachdem die Jungen von früh an den Umgang mit den Waffen und Taktiken des Überfalls erlernt haben, wird der forsche Gagarin unvorsichtig und muss seinen Leichtsinn mit einer siebenjährigen Haftstrafe bezahlen. Nach seiner Entlassung schert er sich nicht mehr um den alten Kodex und ist auf der Jagd nach dem schnellen Geld. Seine rüde Vorgehensweise macht leider auch nicht vor der hübschen, aber geistig leicht zurückgebliebenen Xenya (Eleanor Tomlinson) Halt, der Kolyma besonders verbunden ist. Auf einmal werden aus den früheren besten Freunden Todfeinde … Regisseur Salvatores erzählt sehr eindringlich von den Methoden, wie bei den Urki der Gangsternachwuchs herangezüchtet wird.
John Malkovich („Gefährliche Liebschaften“, „Burn After Reading“) überzeugt dabei als Familien- und Clan-Oberhaupt, indem er ebenso streng wie bemüht den Kodex und seine Bedeutung für die Gemeinschaft unterrichtet. Das geschieht auf eine so verständnisvolle, fast schon liebevolle Weise, dass es dem Zuschauer nicht schwerfällt, eine gewisse Sympathie für die abgeschieden lebenden Outlaws zu entwickeln und die korrupten Staatsdiener zu verabscheuen. Vor allem ist es aber die Dynamik zwischen den gleichaltrigen Freunden Kolyma, Gagarin und Xenya, die dem Film seine Spannung verdankt, denn im Gegensatz zu den starren Normen und Gesetzen, innerhalb derer sich die Clan-Mitglieder auf der einen, die Offiziellen auf der anderen Seite bewegen, machen diese jungen Menschen eine Entwicklung durch, die sich auf vielschichtige Weise mit den postsowjetischen Verhältnissen und den Themen Ehre, Mut, Vertrauen und Gewalt auseinandersetzt. Die guten Leistungen der Darsteller (auch von Peter Stormare als Tattoo-Künstler) werden dabei von einem starken Drehbuch und einer stimmigen Inszenierung unterstützt.
"Sibirische Erziehung" in der IMDb
Kommentare
Kommentar veröffentlichen