Amercian Hustle
Seit seinem hochkarätig mit Ben Stiller, Patricia Arquette, Lily Tomlin und Alan Alda besetzten Hollywood-Durchbruch mit der verschrobenen Romantik-Komödie „Flirting With Desaster“ (1996) hat Drehbuchautor, Produzent und Regisseur David O. Russell kontinuierlich einen Hit nach dem anderen abgeliefert, ohne sich dem Mainstream anzubiedern. Stattdessen hat er auch mit seinen letzten beiden Werken „The Fighter“ (2010) und „Silver Linings“ (2012) Oscar-prämierte Meisterwerke kreiert, die bei aller thematischer Ernsthaftigkeit auch stets einen hohen Unterhaltungswert boten. Für seinen neuen Film hat Russell einen Großteil der Hauptdarsteller aus seinen beiden Vorgängerfilmen zusammengetrommelt, um mit „American Hustle“ einen tatsächlichen Korruptions- und Abhörskandal aus den 70ern zu einem ebenso tragischen wie amüsanten Spektakel zu verwandeln.
Der pfiffige Geschäftsmann Irving Rosenfeld (Christian Bale) betreibt Ende der 70er Jahre in New York eine Reihe von Waschsalons, doch dienen diese nur als Staffage für seine eigentlichen Aktivitäten, die sich auf den Handel von gefälschten Kunstwerken und der vermeintlichen Vermittlung von Krediten an Menschen fokussieren, die in solchen finanziellen Schwierigkeiten stecken, dass sie keine regulären Kredite mehr bekommen. Für 5000 Dollar an nicht erstattungsfähigen Gebühren verspricht Rosenfeld seinen verzweifelten Kunden, alles zu tun, ihnen 50.000 Dollar zu besorgen, die sie natürlich nie sehen. Als Rosenfeld die attraktive wie gerissene Sydney Prosser (Amy Adams) kennenlernt, wird sie nicht nur seine Geliebte, sondern auch seine Geschäftspartnerin, die mit ihren angeblichen Verbindungen zur Geschäftswelt in London noch mehr Kunden anzieht. Allerdings gehen die beiden dem engagierten FBI-Agenten Richie DiMaso (Bradley Cooper) in die Falle, der den Betrügern einen Deal vorschlägt: Wenn es ihnen gelingt, Carmine Polito (Jeremy Renner), dem eigentlich sehr sympathischen Bürgermeister von Camden, New Jersey, dazu bringen, Bestechungsgelder anzunehmen, kommen sie mit einem blauen Auge davon. Während Rosenfeld bald die Gefahr erkennt, die in diesem Unterfangen steckt, als immer mehr Abgeordnete, Senatoren und schließlich auch die Mafia ins Spiel kommen, ist DiMaso bei der Ausweitung seiner Operation nicht mehr zu bremsen und setzt sich auch über Anweisungen seiner Vorgesetzten hinweg. Dass Rosenfelds Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence) kein Interesse hat, bei dem Spiel mit den Millionen außen vor zu bleiben, macht das Vorhaben nicht unbedingt leichter …
Zwar beruht die Story von „American Hustle“ auf einem wahren Fall. Unter dem Decknamen „Abscam“ wollte das FBI 1978 eine Gruppe von Diebesguthehlern überführen, doch im Verlauf der Operation wurde auch die lokale Politprominenz involviert, als einem Senator, fünf Abgeordneten des Repräsentantenhauses und dem Bürgermeister von Camden, New Jersey, ein arabischer Scheich vorgestellt wurde, der offensichtlich größere Summen in die Entwicklung der lokalen Infrastruktur investieren wollte und dafür politischen Schutz und Unterstützung bei der Organisation erwartete. Russell und sein Co-Autor Eric Singer („The International“) formten diese Geschichte zu einem Drama um, das zwar die brisante Struktur und Entwicklung der immer komplexer werdenden FBI-Operation beibehielt, aber den Fokus stets auf die schillernden Figuren und vor allem das Zeitkolorit richtete. Wie groß dabei der humorvoll-satirische Aspekt ausfiel, wird schon in der Eröffnungsszene deutlich, als sich „The Fighter“-Star Christian Bale in der Rolle des charismatischen Trickbetrügers Rosenfeld sorgfältig vor dem Spiegel sein Toupet anklebt und dabei seinen Schmerbauch durch das Schlafzimmer trägt. Kunstvoll stilisierte Frisuren gehören bei „American Hustle“ ebenso zur Grundausstattung wie ein cooler Soundtrack, der mit Tom Jones, Elton John, Bee Gees, Donna Summer und den Wings den Sound der 70er aufleben lässt.
In diesem äußerst gelungen gestalteten Ambiente präsentieren sich die bis in die Nebenrollen glänzend besetzten Stars allesamt in Höchstform. Was Christian Bale („The Dark Knight“) und Bradley Cooper („Hangover“-Trilogie) mit ihren bemitleidenswerten Frisuren an leidensvollen und bis enthusiastischen Emotionen transportieren, beantworten Jennifer Lawrence („Silver Linings“, „Die Tribute von Panem“) und Amy Adams („The Fighter“, „Man Of Steel“) mit Sex-Appeal und weiblicher Resolutheit.
Russell gelingt es, die vielschichtige Geschichte mit der notwendigen Entschlossenheit zu erzählen, doch geben ihm die knapp Minuten Spielzeit genügend Freiraum, vor allem seine entfesselte Crew facettenreich aufspielen zu lassen. Zusammen mit dem schmissigen Soundtrack und der grandiosen Ausstattung bietet „American Hustle“ ein emotional stark aufgeladenes, tragisches wie herrlich satirisches Filmvergnügen, das Lust auf die nächsten Russell-Werke weckt.
"American Hustle" in der IMDb
Der pfiffige Geschäftsmann Irving Rosenfeld (Christian Bale) betreibt Ende der 70er Jahre in New York eine Reihe von Waschsalons, doch dienen diese nur als Staffage für seine eigentlichen Aktivitäten, die sich auf den Handel von gefälschten Kunstwerken und der vermeintlichen Vermittlung von Krediten an Menschen fokussieren, die in solchen finanziellen Schwierigkeiten stecken, dass sie keine regulären Kredite mehr bekommen. Für 5000 Dollar an nicht erstattungsfähigen Gebühren verspricht Rosenfeld seinen verzweifelten Kunden, alles zu tun, ihnen 50.000 Dollar zu besorgen, die sie natürlich nie sehen. Als Rosenfeld die attraktive wie gerissene Sydney Prosser (Amy Adams) kennenlernt, wird sie nicht nur seine Geliebte, sondern auch seine Geschäftspartnerin, die mit ihren angeblichen Verbindungen zur Geschäftswelt in London noch mehr Kunden anzieht. Allerdings gehen die beiden dem engagierten FBI-Agenten Richie DiMaso (Bradley Cooper) in die Falle, der den Betrügern einen Deal vorschlägt: Wenn es ihnen gelingt, Carmine Polito (Jeremy Renner), dem eigentlich sehr sympathischen Bürgermeister von Camden, New Jersey, dazu bringen, Bestechungsgelder anzunehmen, kommen sie mit einem blauen Auge davon. Während Rosenfeld bald die Gefahr erkennt, die in diesem Unterfangen steckt, als immer mehr Abgeordnete, Senatoren und schließlich auch die Mafia ins Spiel kommen, ist DiMaso bei der Ausweitung seiner Operation nicht mehr zu bremsen und setzt sich auch über Anweisungen seiner Vorgesetzten hinweg. Dass Rosenfelds Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence) kein Interesse hat, bei dem Spiel mit den Millionen außen vor zu bleiben, macht das Vorhaben nicht unbedingt leichter …
Zwar beruht die Story von „American Hustle“ auf einem wahren Fall. Unter dem Decknamen „Abscam“ wollte das FBI 1978 eine Gruppe von Diebesguthehlern überführen, doch im Verlauf der Operation wurde auch die lokale Politprominenz involviert, als einem Senator, fünf Abgeordneten des Repräsentantenhauses und dem Bürgermeister von Camden, New Jersey, ein arabischer Scheich vorgestellt wurde, der offensichtlich größere Summen in die Entwicklung der lokalen Infrastruktur investieren wollte und dafür politischen Schutz und Unterstützung bei der Organisation erwartete. Russell und sein Co-Autor Eric Singer („The International“) formten diese Geschichte zu einem Drama um, das zwar die brisante Struktur und Entwicklung der immer komplexer werdenden FBI-Operation beibehielt, aber den Fokus stets auf die schillernden Figuren und vor allem das Zeitkolorit richtete. Wie groß dabei der humorvoll-satirische Aspekt ausfiel, wird schon in der Eröffnungsszene deutlich, als sich „The Fighter“-Star Christian Bale in der Rolle des charismatischen Trickbetrügers Rosenfeld sorgfältig vor dem Spiegel sein Toupet anklebt und dabei seinen Schmerbauch durch das Schlafzimmer trägt. Kunstvoll stilisierte Frisuren gehören bei „American Hustle“ ebenso zur Grundausstattung wie ein cooler Soundtrack, der mit Tom Jones, Elton John, Bee Gees, Donna Summer und den Wings den Sound der 70er aufleben lässt.
In diesem äußerst gelungen gestalteten Ambiente präsentieren sich die bis in die Nebenrollen glänzend besetzten Stars allesamt in Höchstform. Was Christian Bale („The Dark Knight“) und Bradley Cooper („Hangover“-Trilogie) mit ihren bemitleidenswerten Frisuren an leidensvollen und bis enthusiastischen Emotionen transportieren, beantworten Jennifer Lawrence („Silver Linings“, „Die Tribute von Panem“) und Amy Adams („The Fighter“, „Man Of Steel“) mit Sex-Appeal und weiblicher Resolutheit.
Russell gelingt es, die vielschichtige Geschichte mit der notwendigen Entschlossenheit zu erzählen, doch geben ihm die knapp Minuten Spielzeit genügend Freiraum, vor allem seine entfesselte Crew facettenreich aufspielen zu lassen. Zusammen mit dem schmissigen Soundtrack und der grandiosen Ausstattung bietet „American Hustle“ ein emotional stark aufgeladenes, tragisches wie herrlich satirisches Filmvergnügen, das Lust auf die nächsten Russell-Werke weckt.
"American Hustle" in der IMDb
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