Endless Love

Unzählige Nicholas-Sparks-Verfilmungen („Message In A Bottle“, „Wie ein einziger Tag“, „Das Leuchten der Stille“) haben die Studios in Hollywood davon überzeugen können, dass der Markt für kitschige Liebesgeschichten längst nicht gesättigt zu sein scheint. Mit dem unsäglich einfallslos betitelten Schnulzendrama „Endless Love“ erlebt diese Entwicklung allerdings einen fast schon traurigen Höhepunkt.
Nach dem Tod ihres krebskranken Bruders hat sich die zurückhaltende Jade (Gabriella Wilde) ganz auf ihren Schulabschluss konzentriert und keine Freundschaften geschlossen. Allein dem aus einfachen Verhältnissen stammenden David (Alex Pettyfer) ist die hübsche Tochter eines prominenten Mediziners in den vier High-School-Jahren aufgefallen, doch erst nach dem Schulabschluss ergibt sich die Gelegenheit eines Kennenlernens. Jades Vater Hugh Butterfield (Bruce Greenwood) ist die Beziehung seiner Tochter zu dem Sohn des Automechanikers Harry Elliot (Robert Patrick) allerdings gar nicht recht, zumal der charismatische junge Mann trotz seines hervorragenden Zulassungstests keine Ambitionen verfolgt, ein Studium aufzunehmen, während Jade in zwei Wochen ein Praktikum bei einem renommierten Arzt absolvieren soll, um dann ihr Medizinstudium zu beginnen. Doch die 17-jährige Jade, die euphorisch ihre erste große Liebe erlebt, durchkreuzt die schillernden Pläne ihres ehrgeizigen Vaters und will den Sommer lieber mit David verbringen. Also fährt Mr. Butterfield schwerere Geschütze auf, um die für ihn aussichtslose und unerwünschte Beziehung zu torpedieren …
Nein, Nicholas Sparks hat nicht die literarische Vorlage zu „Endless Love“ geschrieben, sondern Scott Spencer, allerdings haben Regisseurin Shana Feste („Country Strong“, „Zeit der Trauer“) und Co-Drehbuchautor Joshua Safran („Gossip Girl“, „Smash“) aus Spencers Roman eine allzu überraschungsarme Hochglanz-Love-Story inszeniert, die ihren „großen Konflikt“ in dem Klassenunterschied zwischen den jung Verliebten austrägt.
Neue Erkenntnisse werden bei der Problemlösung nicht gewonnen. Stattdessen bewegen sich die Argumente, die Patriarch Butterfield vorbringt, auf vertrautem Terrain. Und so entwickelt sich die ganze Story auf absolut vorhersehbaren Bahnen. Da dürfen die eifersüchtige Ex-Freundin ebenso wenig fehlen wie dunkle Geheimnisse, schwierige Trennungsphasen und dramatische Krisen, ehe das obligatorische Happy End alle Beteiligten strahlen lässt. Das luxuriöse Butterfield-Anwesen und das idyllisch gelegene Ferienhaus am See bieten prächtige Kulissen, die von durchweg schön anzusehenden Menschen bevölkert werden und durch seichte Schmusepop-Songs von Lord Huron, Julie Frost, Echosmith und In The Valley Below entsprechend musikalisch untermalt werden. Bei all dem schönen Schein fehlen allerdings jeglicher Tiefgang ebenso wie die großen Spannungs- und Überraschungsmomente.
"Endless Love" in der IMDb

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