Kleine schmutzige Tricks
Seit der britische Filmemacher Stephen Frears 1988 mit dem prominent besetzten Historien-Drama „Gefährliche Liebschaften“ seinen internationalen Durchbruch feiern durfte, folgten ganz unterschiedliche Werke wie das Thriller-Drama „Grifters“ (1990), das komödiantische Drama „Ein ganz normaler Held“ (1992) und die umwerfende Musik-und-Beziehungskomödie „High Fidelity“ (2000). In dem 2002 entstandenen Drama „Kleine schmutzige Tricks“ (2002) geht es da weitaus ernsthafter zu.
Seit er in seiner nigerianischen Heimat seine ärztliche Zulassung verloren hat, versucht der illegal in London lebende Okwe (Chiwetel Ejiofor) mit mehreren Jobs über die Runden zu kommen. Tagsüber fährt er Taxi, nachts an der Rezeption eines nicht gerade erstklassigen Hotels. Dazu hilft er einem Nachtclubbesitzer, Medizin gegen diverse Geschlechtskrankheiten zu bekommen. Da er sich keine eigene Wohnung leisten kann, mietet er sich in die Wohnung der jungen Türkin Senay (Audrey Tautou) ein, die als Putzfrau in demselben Hotel wie Okwe arbeitet. Als Okwe eines Nachts ein menschliches Herz in einem verstopften Klo findet, kommt Okwe dem unmenschlichen Organhandel auf die Spur, die sein Chef betreibt. Im Gegenzug zu den Organspenden von illegalen Einwanderern erhalten diese gefälschte Pässe und somit Zugang zu einer legalen Identität. Nachdem Senay einen neuen Job in einer Großschneiderei angenommen hat, muss sie dem Chef regelmäßig sexuelle Gefälligkeiten erweisen. Das Spenden einer Niere und der damit verbundene Pass scheint die einzige Möglichkeit zu sein, diesem Schicksal zu entrinnen …
Seit ihrer preisgekrönten Darstellung in „Die fabelhafte Welt der Amelie“ (2001) ist die französische Schauspielerin Audrey Tatou für Filmemacher in der ganzen Welt ein begehrtes Gesicht gewesen. So stand sie im darauffolgenden Jahr für den französischen Romantik-Thriller „Wahnsinnig verliebt“, für die französisch-spanische Koproduktion von „Barcelona für ein Jahr“ und eben Stephen Frears‘ „Kleine schmutzige Tricks“ vor der Kamera. Während sie in den beiden französischen Werken noch ganz das Amelie-Image verkörperte, kommt sie in Frears‘ pessimistischen Drama ungewöhnlich ernsthaft und verzweifelt daher. Dass ihr Objekt der Begierde, Okwe, aber ebenso unterwegs ist, lässt ihre Liebe aussichtslos erscheinen. Wie Okwe ihr erklärt, sind beide viel zu sehr mit Überleben beschäftigt, um sich lieben zu können. Die unerfüllte Liebe zwischen Okwe und Senay bildet aber nur einen Teil des düsteren Dramas, in dem vor allem die Situation von illegalen Einwanderern in London geht, wo ihr gesetzloses Dasein gnadenlos von den Arbeitgebern ausgenutzt wird. Als wäre dies nicht schon genug, bringt Frears auch noch die unmenschlichen Praktiken des illegalen Organhandels in die Story. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen, aber die verzweifelt-intensiven Darstellungen von Audrey Tatou und vor allem Chiwetel Ejiofor („American Gangster“, „12 Years A Slave“) sowie die stimmungsvolle Kameraarbeit von Oscar-Preisträger Chris Menges („The Mission“, „The Killing Fields“) machen „Kleine schmutzige Tricks“ zu einem feinen Juwel des britischen Independent-Kinos.
"Kleine schmutzige Tricks" in der IMDb
Seit er in seiner nigerianischen Heimat seine ärztliche Zulassung verloren hat, versucht der illegal in London lebende Okwe (Chiwetel Ejiofor) mit mehreren Jobs über die Runden zu kommen. Tagsüber fährt er Taxi, nachts an der Rezeption eines nicht gerade erstklassigen Hotels. Dazu hilft er einem Nachtclubbesitzer, Medizin gegen diverse Geschlechtskrankheiten zu bekommen. Da er sich keine eigene Wohnung leisten kann, mietet er sich in die Wohnung der jungen Türkin Senay (Audrey Tautou) ein, die als Putzfrau in demselben Hotel wie Okwe arbeitet. Als Okwe eines Nachts ein menschliches Herz in einem verstopften Klo findet, kommt Okwe dem unmenschlichen Organhandel auf die Spur, die sein Chef betreibt. Im Gegenzug zu den Organspenden von illegalen Einwanderern erhalten diese gefälschte Pässe und somit Zugang zu einer legalen Identität. Nachdem Senay einen neuen Job in einer Großschneiderei angenommen hat, muss sie dem Chef regelmäßig sexuelle Gefälligkeiten erweisen. Das Spenden einer Niere und der damit verbundene Pass scheint die einzige Möglichkeit zu sein, diesem Schicksal zu entrinnen …
Seit ihrer preisgekrönten Darstellung in „Die fabelhafte Welt der Amelie“ (2001) ist die französische Schauspielerin Audrey Tatou für Filmemacher in der ganzen Welt ein begehrtes Gesicht gewesen. So stand sie im darauffolgenden Jahr für den französischen Romantik-Thriller „Wahnsinnig verliebt“, für die französisch-spanische Koproduktion von „Barcelona für ein Jahr“ und eben Stephen Frears‘ „Kleine schmutzige Tricks“ vor der Kamera. Während sie in den beiden französischen Werken noch ganz das Amelie-Image verkörperte, kommt sie in Frears‘ pessimistischen Drama ungewöhnlich ernsthaft und verzweifelt daher. Dass ihr Objekt der Begierde, Okwe, aber ebenso unterwegs ist, lässt ihre Liebe aussichtslos erscheinen. Wie Okwe ihr erklärt, sind beide viel zu sehr mit Überleben beschäftigt, um sich lieben zu können. Die unerfüllte Liebe zwischen Okwe und Senay bildet aber nur einen Teil des düsteren Dramas, in dem vor allem die Situation von illegalen Einwanderern in London geht, wo ihr gesetzloses Dasein gnadenlos von den Arbeitgebern ausgenutzt wird. Als wäre dies nicht schon genug, bringt Frears auch noch die unmenschlichen Praktiken des illegalen Organhandels in die Story. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen, aber die verzweifelt-intensiven Darstellungen von Audrey Tatou und vor allem Chiwetel Ejiofor („American Gangster“, „12 Years A Slave“) sowie die stimmungsvolle Kameraarbeit von Oscar-Preisträger Chris Menges („The Mission“, „The Killing Fields“) machen „Kleine schmutzige Tricks“ zu einem feinen Juwel des britischen Independent-Kinos.
"Kleine schmutzige Tricks" in der IMDb
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