Labor Day
Der junge amerikanische Drehbuchautor und Regisseur Jason Reitman hat nur eine knappe Handvoll Filme („Juno“, „Thank You For Smoking“, „Up In The Air“) benötigt, um zu einem der großen Wunderkinder in Hollywood avancieren, die außergewöhnliches Independent-Kino auch dem Mainstream schmackhaft machen können. In seinem neuen Werk „Labor Day“ ist von diesem charmanten Indie-Flair allerdings nichts mehr zu spüren. Stattdessen präsentiert Reitman hier ein recht konventionelles Liebesdrama, das vor allem durch die grandios aufspielende Oscar-Preisträgerin Kate Winslet („Der Vorleser“, „Zeiten des Aufruhrs“) überzeugt.
Seit Adele (Kate Winslet) von ihrem Mann verlassen wurde, führt sie in einer Kleinstadt in Massachusetts mit ihrem 13-jährigen Sohn Henry (Gattlin Griffith) recht zurückgezogen. Als sie mit Henry 1987 zum Labor-Day-Wochenende in einem Supermarkt einkaufen geht, wird sie von einem humpelnden Fremden dazu gezwungen, ihn mit zu sich nach Hause zu nehmen, um sich dort für ein paar Stunden auszuruhen. Frank (Josh Brolin), so stellt sich der Mann vor, wurde wegen Mordes zu 18 Jahren Haft verurteilt und hat die Verlegung auf die Krankenstation zur Flucht genutzt, bei der er sich allerdings verletzte. Doch aus den zunächst angekündigten paar Stunden wird ein ganzes Wochenende, an dem die Polizei und die Medien immerzu auf die Gefahr aufmerksam machen, die von dem entflohenen Häftling ausgeht. Frank revanchiert sich für die riskante Aufnahme durch Adele mit verschiedenen Reparaturdiensten im und am Haus, und Adele weiß die Gegenwart des Mannes in ihrem Haus immer mehr zu schätzen. Doch dann werden Nachbarn auf Frank aufmerksam …
Mit der Verfilmung von Joyce Maynards „Der Duft des Sommers“ hat Jason Reitman zur Abwechslung mal ein ganz und gar romantisch-melodramatisches Stück inszeniert, das eigentlich alles vermissen lässt, was seine Filme bislang ausgezeichnet haben, nämlich einen herrlich leichtfüßig-ironischen Humor. Stattdessen erzählt er eine an sich unspektakuläre Lovestory, bei der nur die Entstehung den üblichen Rahmen sprengt. Dass der Zuschauer der Geschichte bereitwillig folgt, ist vor allem Kate Winslets eindringlicher Verkörperung der vereinsamten und verunsicherten alleinerziehenden Mutter zu verdanken, die zunehmend von dem gutmütigen Fremden mit krimineller Vergangenheit fasziniert ist und ihre anfänglichen Bedenken und Ängste gegen romantische Gefühle eintauscht. An Winslets Seite überzeugen aber auch Josh Brolin („W.“, „Sin City“) als einfühlsamer Entflohener und Gattlin Griffith als Adeles Sohn, der Frank all seine Sympathien entgegenbringt. Überraschende Wendungen und dramaturgische Höhepunkte lässt „Labor Day“ zwar vermissen, aber dafür sorgen die superben Darstellungen, die stimmungsvolle Kameraarbeit und der minimalistische Score von Rolfe Kent für eine schöne Zeit mit dem Film.
"Labor Day" in der IMDb
Seit Adele (Kate Winslet) von ihrem Mann verlassen wurde, führt sie in einer Kleinstadt in Massachusetts mit ihrem 13-jährigen Sohn Henry (Gattlin Griffith) recht zurückgezogen. Als sie mit Henry 1987 zum Labor-Day-Wochenende in einem Supermarkt einkaufen geht, wird sie von einem humpelnden Fremden dazu gezwungen, ihn mit zu sich nach Hause zu nehmen, um sich dort für ein paar Stunden auszuruhen. Frank (Josh Brolin), so stellt sich der Mann vor, wurde wegen Mordes zu 18 Jahren Haft verurteilt und hat die Verlegung auf die Krankenstation zur Flucht genutzt, bei der er sich allerdings verletzte. Doch aus den zunächst angekündigten paar Stunden wird ein ganzes Wochenende, an dem die Polizei und die Medien immerzu auf die Gefahr aufmerksam machen, die von dem entflohenen Häftling ausgeht. Frank revanchiert sich für die riskante Aufnahme durch Adele mit verschiedenen Reparaturdiensten im und am Haus, und Adele weiß die Gegenwart des Mannes in ihrem Haus immer mehr zu schätzen. Doch dann werden Nachbarn auf Frank aufmerksam …
Mit der Verfilmung von Joyce Maynards „Der Duft des Sommers“ hat Jason Reitman zur Abwechslung mal ein ganz und gar romantisch-melodramatisches Stück inszeniert, das eigentlich alles vermissen lässt, was seine Filme bislang ausgezeichnet haben, nämlich einen herrlich leichtfüßig-ironischen Humor. Stattdessen erzählt er eine an sich unspektakuläre Lovestory, bei der nur die Entstehung den üblichen Rahmen sprengt. Dass der Zuschauer der Geschichte bereitwillig folgt, ist vor allem Kate Winslets eindringlicher Verkörperung der vereinsamten und verunsicherten alleinerziehenden Mutter zu verdanken, die zunehmend von dem gutmütigen Fremden mit krimineller Vergangenheit fasziniert ist und ihre anfänglichen Bedenken und Ängste gegen romantische Gefühle eintauscht. An Winslets Seite überzeugen aber auch Josh Brolin („W.“, „Sin City“) als einfühlsamer Entflohener und Gattlin Griffith als Adeles Sohn, der Frank all seine Sympathien entgegenbringt. Überraschende Wendungen und dramaturgische Höhepunkte lässt „Labor Day“ zwar vermissen, aber dafür sorgen die superben Darstellungen, die stimmungsvolle Kameraarbeit und der minimalistische Score von Rolfe Kent für eine schöne Zeit mit dem Film.
"Labor Day" in der IMDb
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