Töte Amigo
Bevor sich der italienische Drehbuchautor und Regisseur Damiano Damiani mit Werken wie „Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert“ (1971), „Warum musste Staatsanwalt Traini sterben?“ (1975) und der TV-Serie „Allein gegen die Mafia“ (1984) einen Namen als Politfilmer erwarb, inszenierte er 1967 in der Blüte des Italo-Western mit „Töte Amigo“ ein beeindruckendes Werk, das durch seine sozialkritische Ausrichtung so gar nicht in das Genre passen wollte.
Auf ihrem Beutezug nach Waffen für die Revolution planen El Chuncho (Gian Maria Volontè) und seine Männer den Überfall auf einen Zug. Um diesen zu stoppen, haben sie einen mexikanischen General an die Gleise gekettet, doch nach einem wilden Feuergefecht scheint der Zug doch seine Fahrt fortsetzen zu wollen. Da greift ein junger Weißer (Lou Castel) in das Geschehen ein und erschießt den Lokführer. Er legt sich selbst Handschellen an und stellt sich den Revolutionären als Gefangener vor, der den Überfall zur Flucht nutzen will. Wegen seines mutigen Eingreifens lässt sich El Chunchos Truppe darauf ein, Nino – wie sie den Weißen nennt – bei sich aufzunehmen. In San Miguel wird El Chuncho als Held gefeiert, doch wird während der Feierlichkeiten in der Stadt deutlich, dass die Pläne aller Beteiligten nicht so gestaltet sind wie ursprünglich angenommen.
Dass Damiani „Töte Amigo“ gar nicht als Western verstanden haben will, ist gut nachzuvollziehen. Denn trotz der vertrauten Kulissen und Zutaten lässt sich der Film nicht auf die bleihaltige Auseinandersetzung zwischen den guten und den bösen Jungs reduzieren. Stattdessen zeichnet der Filmemacher ein durchaus ambivalent angelegtes Bild sozialistisch geprägter Revolutionäre, die sich für die Ärmsten der Bevölkerung einsetzen, die von den reichen Großgrundbesitzern ausgebeutet werden, aber auch das eigene Wohl nicht zu kurz kommen lassen wollen. Indem Damiani seine Figuren recht undurchsichtig anlegt, ergibt sich die Spannung des Films vor allem aus der wechselhaften Handlung und den Auseinandersetzungen über das weitere Vorgehen, über das sich nicht längst alle Beteiligten einig sind. Dank der starken Darstellungen (wobei der prominent platzierte Klaus Kinski nur eine Nebenrolle als exaltierter Priester verkörpert), der stimmungsvollen Zusammenarbeit der beiden Komponisten Luis Bacalov („Django“) und Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“) und der packenden Inszenierung ist „Töte Amigo“ auch in dem Blu-ray-Release von Koch Media vielschichtig angelegtes Politkino im Western-Format.
"Töte Amigo" in der IMDb
Auf ihrem Beutezug nach Waffen für die Revolution planen El Chuncho (Gian Maria Volontè) und seine Männer den Überfall auf einen Zug. Um diesen zu stoppen, haben sie einen mexikanischen General an die Gleise gekettet, doch nach einem wilden Feuergefecht scheint der Zug doch seine Fahrt fortsetzen zu wollen. Da greift ein junger Weißer (Lou Castel) in das Geschehen ein und erschießt den Lokführer. Er legt sich selbst Handschellen an und stellt sich den Revolutionären als Gefangener vor, der den Überfall zur Flucht nutzen will. Wegen seines mutigen Eingreifens lässt sich El Chunchos Truppe darauf ein, Nino – wie sie den Weißen nennt – bei sich aufzunehmen. In San Miguel wird El Chuncho als Held gefeiert, doch wird während der Feierlichkeiten in der Stadt deutlich, dass die Pläne aller Beteiligten nicht so gestaltet sind wie ursprünglich angenommen.
Dass Damiani „Töte Amigo“ gar nicht als Western verstanden haben will, ist gut nachzuvollziehen. Denn trotz der vertrauten Kulissen und Zutaten lässt sich der Film nicht auf die bleihaltige Auseinandersetzung zwischen den guten und den bösen Jungs reduzieren. Stattdessen zeichnet der Filmemacher ein durchaus ambivalent angelegtes Bild sozialistisch geprägter Revolutionäre, die sich für die Ärmsten der Bevölkerung einsetzen, die von den reichen Großgrundbesitzern ausgebeutet werden, aber auch das eigene Wohl nicht zu kurz kommen lassen wollen. Indem Damiani seine Figuren recht undurchsichtig anlegt, ergibt sich die Spannung des Films vor allem aus der wechselhaften Handlung und den Auseinandersetzungen über das weitere Vorgehen, über das sich nicht längst alle Beteiligten einig sind. Dank der starken Darstellungen (wobei der prominent platzierte Klaus Kinski nur eine Nebenrolle als exaltierter Priester verkörpert), der stimmungsvollen Zusammenarbeit der beiden Komponisten Luis Bacalov („Django“) und Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“) und der packenden Inszenierung ist „Töte Amigo“ auch in dem Blu-ray-Release von Koch Media vielschichtig angelegtes Politkino im Western-Format.
"Töte Amigo" in der IMDb
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