Der Teufel mit der weißen Weste
Mit der Verfilmung von Pierre Lesous Krimi „Le doulos“ debütierte der französische Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Jean-Pierre Melville im Gangstergenre und war durch den Produzenten Georges de Beauregard angehalten, einen Blockbuster auf die große Leinwand zu bringen. Also ging Melville auf Nummer sicher und bot Jean-Paul Belmondo erneut die Hauptrolle in „Der Teufel mit der weißen Weste“ (1963) an, nachdem die beiden so erfolgreich bei Melvilles vorangegangenen Film „Eva und der Priester“ (1961) zusammengearbeitet hatten.
Nun erscheint Melvilles erster Gangsterfilm in der „Jean-Pierre Melville Edition“ von StudioCanal anlässlich des 100. Geburtstags des französischen Meisterregisseurs.
Nachdem der Juwelendieb Maurice Faugel (Serge Reggiani) eine lange Haftstrafe abgesessen hat, erschießt er den Hehler Gilbert Varnove (René Lefèvre), der seine Freundin getötet hatte. In einem Versteck deponiert er die Waffe, das Geld und den gestohlenen Schmuck des Opfers und bereitet bereits den nächsten Coup vor. Doch bei dem Einbruch in eine Villa wird sein Kumpel Rémy (Philippe Nahon) tödlich verletzt, er selbst angeschossen und schließlich verhaftet. Faugel vermutet, dass ihn sein Freund Silien (Jean-Paul Belmondo), der als Spitzel für die Polizei arbeitet, verraten hat, und setzt aus dem Gefängnis seinen demnächst freien Mitgefangenen Kern (Carl Studer) als Killer auf Silien an.
Währenddessen setzt Silien aber alles daran, Faugel zu entlasten, fälscht Indizien und begeht sogar selbst einen Doppelmord. Zwar kommt Faugel schließlich frei, doch Kern verfolgt nach wie vor seine Mission, Silien umzubringen …
Mit der Verfilmung des Bestsellers aus der populären „Série noire“ hat Melville, der den Roman selbst zu einem Drehbuch umgeschrieben hat, seinen bemerkenswerten Einstieg ins Gangsterfilm-Genre gefeiert, dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1973 treu bleiben sollte. Interessant ist nicht nur die vertrackte Story, in der ein Gangster den anderen zu betrügen und zu belügen scheint, sondern die durch Melville später zunehmend perfektionierte Zurückhaltung im gestischen Ausdruck. Melville hat Serge Reggiani, der eigentlich Belmondos Part spielen wollte, vor allem für seine schwer zu durchschauende Mimik geschätzt, und selbst der sonst für seine lebhafte Performance bekannte Belmondo agiert in „Der Teufel mit der weißen Weste“ überraschend zurückhaltend.
Bei seinem ausgetüftelten Plan, seinen Freund Faugel zu entlasten, bringt er es mit seinem Pokerface tatsächlich zustande, Kommissar Clain (Jean Desailly) auf Distanz zu halten, Faugels Freundin Thérèse (Monique Hennessy) unter Druck zu setzen und auch den Verbrecher Nuttheccio (Michel Piccoli) nach seinen Wünschen zu bearbeiten.
Wie bei Melville gewohnt, beschränken sich die Dialoge auf das Wesentliche. Dafür nimmt sich der Filmemacher viel Zeit für die Atmosphäre, die er in langen Einstellungen und stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern einfängt. Herausgekommen ist ein faszinierendes, toll gespieltes und stark fotografiertes Gangster-Melodram um Freundschaft, Verrat und Vertrauen.
"Der Teufel mit der weißen Weste" in der IMDb
Nun erscheint Melvilles erster Gangsterfilm in der „Jean-Pierre Melville Edition“ von StudioCanal anlässlich des 100. Geburtstags des französischen Meisterregisseurs.
Nachdem der Juwelendieb Maurice Faugel (Serge Reggiani) eine lange Haftstrafe abgesessen hat, erschießt er den Hehler Gilbert Varnove (René Lefèvre), der seine Freundin getötet hatte. In einem Versteck deponiert er die Waffe, das Geld und den gestohlenen Schmuck des Opfers und bereitet bereits den nächsten Coup vor. Doch bei dem Einbruch in eine Villa wird sein Kumpel Rémy (Philippe Nahon) tödlich verletzt, er selbst angeschossen und schließlich verhaftet. Faugel vermutet, dass ihn sein Freund Silien (Jean-Paul Belmondo), der als Spitzel für die Polizei arbeitet, verraten hat, und setzt aus dem Gefängnis seinen demnächst freien Mitgefangenen Kern (Carl Studer) als Killer auf Silien an.
Währenddessen setzt Silien aber alles daran, Faugel zu entlasten, fälscht Indizien und begeht sogar selbst einen Doppelmord. Zwar kommt Faugel schließlich frei, doch Kern verfolgt nach wie vor seine Mission, Silien umzubringen …
Mit der Verfilmung des Bestsellers aus der populären „Série noire“ hat Melville, der den Roman selbst zu einem Drehbuch umgeschrieben hat, seinen bemerkenswerten Einstieg ins Gangsterfilm-Genre gefeiert, dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1973 treu bleiben sollte. Interessant ist nicht nur die vertrackte Story, in der ein Gangster den anderen zu betrügen und zu belügen scheint, sondern die durch Melville später zunehmend perfektionierte Zurückhaltung im gestischen Ausdruck. Melville hat Serge Reggiani, der eigentlich Belmondos Part spielen wollte, vor allem für seine schwer zu durchschauende Mimik geschätzt, und selbst der sonst für seine lebhafte Performance bekannte Belmondo agiert in „Der Teufel mit der weißen Weste“ überraschend zurückhaltend.
Bei seinem ausgetüftelten Plan, seinen Freund Faugel zu entlasten, bringt er es mit seinem Pokerface tatsächlich zustande, Kommissar Clain (Jean Desailly) auf Distanz zu halten, Faugels Freundin Thérèse (Monique Hennessy) unter Druck zu setzen und auch den Verbrecher Nuttheccio (Michel Piccoli) nach seinen Wünschen zu bearbeiten.
Wie bei Melville gewohnt, beschränken sich die Dialoge auf das Wesentliche. Dafür nimmt sich der Filmemacher viel Zeit für die Atmosphäre, die er in langen Einstellungen und stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern einfängt. Herausgekommen ist ein faszinierendes, toll gespieltes und stark fotografiertes Gangster-Melodram um Freundschaft, Verrat und Vertrauen.
"Der Teufel mit der weißen Weste" in der IMDb
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