Der Satan mit den langen Wimpern

An ihrem elften Geburtstag musste Janet (Jennie Linden) mit ansehen, wie ihre offensichtlich geisteskranke Mutter ihren Vater erstochen hatte. Nachdem der Vater beerdigt und die Mutter ins Irrenhaus verfrachtet wurde, übernahm Onkel Henry Baxter (David Knight) die Vormundschaft über das verstörte Mädchen, das er ins Internat schickte, wo Janet noch immer von schrecklichen Albträumen geplagt wird, in denen sie wie ihre Mutter dem Wahnsinn verfallen ist.
Nach einem weiteren dieser Albträume, mit denen sie auch die anderen Mädchen und Lehrerinnen im Internat aufweckt, äußert die noch immer minderjährige Janet den dringenden Wunsch, nach Hause zurückzukehren. Mr. Baxter kann Janet zwar nicht persönlich abholen, doch begleitet Janets Lehrerin Mrs. Lewis (Brenda Bruce) sie ins herrschaftliche Haus, das die Haushälterin Mrs. Gibbs (Irene Richmond) und der Chauffeur John (George A. Cooper) in Schuss halten. Und damit Janet in ihrem fragilen Zustand etwas Gesellschaft hat, engagierte Mr. Baxter die hübsche Krankenschwester Grace Meddox (Moira Redmond), mit der sich Janet auch schnell anfreundet.
Doch die Albträume lassen Janet nicht los. Nun sieht sie auf einmal eine stumme Frau mit einer langen Narbe im Gesicht durch die Zimmer wandern und dann erstochen in einem Zimmer liegen. Als sich die Unbekannte als Ehefrau des von Janet vergötterten Vormunds entpuppt, kommt es zur Katastrophe.
Die britischen Hammer-Studios haben Anfang der 60er Jahre bereits mit "Ein Toter spielt Klavier" (1960), "Die Ausgekochten" (1962) und "Haus des Grauens" (1962) effektvolle Psycho-Thriller produziert, zu denen allesamt Jimmy Sangster die Drehbücher geschrieben hat. Nach dem ebenfalls in schwarz-weiß inszenierten "Haus des Grauens" kam Sangster ein Jahr später erneut mit Regisseur Freddie Francis zusammen, um mit "Nightmare" - so der Originaltitel, der vom deutschen Verleih etwas reißerisch "Der Satan mit den langen Wimpern" umbenannt wurde - einen atmosphärisch dichten Psycho-Thriller zu kreieren, der vor allem in der ersten Hälfte zu überzeugen versteht und dann nach bewährtem Hammer-Muster voller Wendungen endet, wobei die Logik manchmal etwas auf der Strecke bleibt.
Doch für Freunde der Londoner Horrorschmiede zählt der Film fraglos - und nicht zu Unrecht - zu den Highlights.
"Der Satan mit den langen Wimpern" in der IMDb

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