Cargo - Da draußen bist du allein

Nach dem Öko-Kollaps auf der Erde tummeln sich die evakuierten Menschen in völlig überfüllten Raumschiffen, bis bewohnbare Planeten gefunden wurden, auf die die überlebenden Erdbewohner schließlich umgesiedelt werden können. Als Ärztin kommt Laura Portmann (Anna-Katharina Schwabroh) gar nicht hinterher, die Krankheiten unter den zusammengepferchten Passagieren zu behandeln. Um ihren größten Traum verwirklichen zu können, nämlich wie ihre geliebte Schwester auf dem paradiesischen Planeten Rhea zu leben, heuert sie auf dem Raumschiff Kassandra an, das vier Jahre lang zur Raumstation 42 unterwegs sein wird, wo Baumaterialen abgeliefert werden sollen. 
Doch die Reise, die die Besatzung größtenteils im Kälteschlaf absolvieren wird, ist nicht ganz ungefährlich. Seit einiger Zeit kämpfen Terroristen gegen die geplante Bevölkerung des Weltraums und setzen sich für eine Rückkehr zur offensichtlich wieder belebbaren Erde ein. Der Anführer dieser Aktivisten, Bruckner (Gilles Tschudi), wird für einige Attentate auf Raumschiffe in der letzten Zeit verantwortlich gemacht, weshalb auch die Reise zur entlegenen Raumstation 42 von einem Sicherheitsbeamten, Samuel Decker (Martin Rapold), begleitet wird. Nach drei Jahren und acht Monaten endet allerdings die bis dahin ereignislose Reise. 
Dann entdeckt die aus dem Kälteschlaf erwachte Ärztin, dass jemand im Frachtraum gewesen ist. Sie weckt Captain Lacroix (Pierre Semmler) und Decker, um mit ihnen dem mysteriösen Phänomen auf den Grund zu gehen. Doch der Ausflug endet für den Captain tödlich, und die besorgniserregenden Vorfälle häufen sich.
Mit „Cargo“ präsentiert die Schweizer Filmindustrie nicht nur ihre erste Sci-Fi-Produktion überhaupt, sondern die Regisseure Ivan Engler und Ralph Etter können sich mit ihrem drei Millionen Euro teuren Weltraumabenteuer durchaus mit Hollywood-Produktionen messen lassen. Dabei fokussiert sich der Film weniger auf imposante Special Effects als auf die klaustrophobische Atmosphäre in dem von unheimlichen Vorfällen gebeutelten Raumschiff und die ebenso geheimnisvollen Charaktere des Films, deren Beweggründe erst nach und nach deutlich werden. Durchweg mit eher unbekannten Darstellern besetzt, die ihre Sache zwar gut machen, doch den Zuschauer kaum mitzureißen verstehen, punktet „Cargo“ vor allem bei der durchweg düsteren Atmosphäre, die allein durch die idyllischen Bilder von Rhea sporadisch kontrastiert werden. 
Doch im Gegensatz zu thematisch ähnlich verorteten Klassikern wie „Alien“ oder „The Matrix“ fehlt der Story die rechte Spannung und der routiniert wirkenden Inszenierung der entsprechende Schwung. Genre-Fans dürften „Cargo“ aber durchaus etwas abgewinnen.  
 

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