Vengeance - Killer unter sich

Seit Costello (Johnny Hallyday) vor 20 Jahren seinen Job als bestbezahlter Auftragskiller in Frankreich aufgab, hat er sich als Restaurantbesitzer in einem bürgerlichen Milieu niedergelassen. Doch dann erfährt er von dem blutigen Attentat auf die Familie seiner Tochter Irene (Sylvie Testud), die mit ansehen musste, wie drei Killer in ihrem Haus erst ihren chinesischen Mann, dann auch die beiden Kinder erschossen, während sie selbst schwer verwundet überleben konnte. 
Als Costello Irene in Macau im Krankenhaus besucht, bittet sie um Rache. Dass sie einem Killer das Ohr abgeschossen hat, muss als Hinweis genügen. Costello engagiert die drei Killer Kwai (Anthony Wong Chau-Sang), Chu (Ka Tung Lam) und Lok (Suet Lam), die er bei einem Auftrag in seinem Hotel überrascht hat, die Mörder von Irenes Familie zu finden, und macht sich mit ihnen auf die Spurensuche zunächst im Haus seiner Tochter. Dank guter Beziehungen wird die Spur zu den Killern immer heißer. 
Johnny Hallyday zählt in Frankreich zu den Superstars der Rock-Szene und versucht sich gelegentlich auch als Schauspieler, wobei sein Ausdrucksvermögen allerdings ähnlich beschränkt ist wie das von Steven Seagal. Für die erste europäisch-chinesische Co-Produktion von Action-Regisseur Johnnie To („Election“) benötigt Hallyday allerdings auch nicht viel mehr an Schauspieltalent, wenn er mit entschlossener Miene das Massaker an der Familie seiner Tochter retten will. Die Rachestory bietet wenig Überraschungen, dafür umso mehr Lücken. So bleibt das Motiv für das Massaker, das den Rachefeldzug auslöst, komplett im Dunkeln. Und die Art und Weise, wie das von Costello beauftragte Killer-Trio seine Kollegen aufspürt, hat wenig mit detektivischem Spürsinn gemein. Doch im Vordergrund steht ohnehin die Action, die To gewohnt souverän in Szene gesetzt hat. 
Auch der Humor kommt nicht zu kurz, wenn Costello z.B. seiner Killer-Crew demonstriert, dass er auch vom Fach ist. Bei den Shootouts fließt natürlich viel Blut, und die Mementos aus dem ursprünglichen Blutbad in Macau sorgen für zusätzliche eindrucksvolle Bilder. Letztlich ist „Vengeance“ sicher nicht Johnnie Tos bester Film, allenfalls ein in nahezu allen Belangen durchschnittlicher Rache-Thriller, dessen Stärke fraglos in den abwechslungsreichen Action-Sequenzen liegt.  

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