The Factory

Seit die Thomas-Harris-Bestseller-Verfilmung „Das Schweigen der Lämmer“ bei Publikum und Kritik gleichermaßen abräumen konnte, ist der Strom an Serienkiller-Thrillern in Hollywood nicht abgerissen. Einen weiteren durchaus sehenswerten Genre-Beitrag liefert Morgan O’Neill mit „The Factory“ ab, der bekannte Elemente mit überraschenden Wendungen in stilsicherer Inszenierung präsentiert.
Mit seiner Partnerin Kelsey Walker (Jennifer Carpenter) ist Detective Mike Fletcher (John Cusack) seit längerer Zeit einem Serienkiller auf der Spur, der nachts meist obdachlose Mädchen in seine Gewalt bringt und sie spurlos verschwinden lässt. Bei seiner obsessiven Jagd vernachlässigt Mike zunehmend seine Familie und bekommt nicht mit, dass seine halbwüchsige Tochter Abby (Mae Whitman) nach einem weiteren Streit ihrer Eltern aus dem Haus stürmt und sich mit ihrem Freund trifft. Der beendet jedoch die Beziehung und lässt eine völlig verstörte Abby zurück, die von dem Psychopathen Carl (Dallas Roberts) für eine Prostituierte gehalten wird. Er schnappt sich das Mädchen und sperrt sie zusammen mit zwei anderen jungen Frauen in den Keller seines Hauses. Dort sollen sie dem Mann den Traum von einer großen Familie erfüllen. Doch Mike ist dem Psychopathen bereits auf der Spur …
Der Direct-to-Video-Release von „The Factory“ bedient sich zwar offensichtlich vertrauter Genre-Konventionen und hat auch keine wirklich originelle Geschichte zu erzählen, doch allein John Cusack („Identity“, „Con Air“) mit seiner sehr körperlichen Darstellung hebt den Thriller schon über den Durchschnitt hinweg, während Jennifer Carpenter längst nicht die Akzente setzen kann, die ihr die erfolgreiche „Dexter“-Serie zugesteht, wo sie zu den großen Sympathieträgern und charismatischsten Figuren zählt. Dafür können sich atmosphärisch stimmigen Bilder von Kameramann Kramer Morgenthau („Das perfekte Verbrechen“, „Godsend“) ebenso sehen lassen wie der Score vom renommierten Komponisten Mark Isham („Nell“, „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“) überzeugt.
Das Finale wirkt mit seiner überraschenden Wendungen stark konstruiert, bedient mit diesem Kniff aber einmal mehr die Gesetze des Genres. So bietet „The Factory“ handwerklich ordentlich inszenierten Thrill mit guten Darstellern und einem perfiden Motiv, mehr aber auch nicht.
"The Factory" in der IMDb

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