Das unbesiegbare Schwert der Shaolin

Die Martial-Arts-Filme aus dem Hause der in Hongkong ansässigen Shaw Brothers, die nicht ohne Einfluss beispielsweise auf Quentin Tarantinos epische „Kill Bill“-Rachesage gewesen sind, sind stets nach gleichem Muster aufgebaut und legen wenig Wert auf komplexe Handlungsstrukturen. Dafür glänzen sie durch die starke Choreografie in den Kampfszenen. In dieser Hinsicht fällt der 1977 produzierte Streifen „Das unbesiegbare Schwert der Shaolin“ im Vergleich zu den anderen drei Filmen der „Shaw Brothers Collection“ auf Blu-ray („Die Todeshand des gelben Adlers“, „Zhao – Der Unbesiegbare“, „Der Todesspeer des Shaolin“) von Koch Media allerdings schwächer aus.
Der als „Fliegendes Messer“ berühmt gewordene Li Chin Huan (Li Tung) musste vor zehn Jahren eine schwere Schlappe hinnehmen, als erst seine Truppe durch den geheimnisvollen Schwertkämpfer Mei Hua vernichtet worden war und er dann die geliebte Cousine Shi-Yin (Candice Yu) an seinen Bruder Lung (Yueh Hua) verlor, bevor er entehrt seine Heimat verlassen musste. Durch den jahrelangen exzessiven Alkoholgenuss geschwächt, fällt ihm die Rückkehr nicht leicht, aber da sein Bruder nun auch von Mei Hua bedroht wird, will Li die Gelegenheit, Lung beizustehen, dazu nutzen, Rache zu nehmen für die Schmach, die er selbst vor einer Dekade hinnehmen musste. Da nach Lis Rückkehr aber weitere Schwertkämpfer sterben, wird Li automatisch beschuldigt, der feige Meuchelmörder Mei Hua zu sein, der stets um Mitternacht auftaucht und unerkannt entkommen kann. Doch mit Hilfe des jungen Kämpfers Ah Fei (Derek Yee) gelingt es Li, seinen Widersachern Einhalt zu bieten. Währenddessen soll eine Untersuchung im Shaolin-Tempel die Wahrheit über Lis Verstrickungen in diesem Fall ans Licht bringen …
Im Gegensatz zu den meisten Shaw-Produktionen überrascht „Das unbesiegbare Schwert der Shaolin“ durch eine fast unüberschaubare Schar an Charakteren, die die Story komplexer erscheinen lässt, als sie es in Wirklichkeit ist, denn wie immer geht es letztlich um den Auseinandersetzung zwischen einem höchst versierten Krieger mit dem Herzen am rechten Fleck und einer übermächtig erscheinenden Gruppe von Fieslingen. Das Schwert als titelgebende Hauptwaffe taugt allerdings nicht für so spektakuläre Kämpfe, wie sie sonst in den Auseinandersetzungen zwischen den Kontrahenten ohne Hilfsmittel oder mit Kampfstäben zu sehen sind. Dafür werten unterhaltsame Gimmicks wie in einem Fächer versteckte Wurfmesser oder geheimnisvolle Gifte den Filmgenuss wieder auf. Zusammen mit den stilvoll konstruierten Kulissen, die das Geschehen wie auf einer Theaterbühne inszeniert wirken lassen, bietet „Das unbesiegbare Schwert der Shaolin“ zwar weniger opulent choreografierte Kampfkunst, aber schöne Schauwerte.
"Das unbesiegbare Schwert der Shaolin" in der IMDb

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