Landmine Goes Click

Vor zehn Jahren schickte der aufstrebende Horror-Regisseur Eli Roth („Cabin Fever“) in seinem Film „Hostel“ zwei amerikanische Rucksacktouristen nach Osteuropa und lehrte sie in Bratislava das Fürchten. Nun ist es der georgische Filmemacher Levan Bakhia („247°F“), der mit schmalem Budget einen hundsgemeinen Horror-Trip in seiner Heimat inszeniert hat, wobei es in „Landsmine Goes Click“ drei amerikanische Twens in die georgische Wildnis verschlägt.
Bevor Alicia (Spencer Locke) und Daniel (Dean Geyer) ihre Hochzeit feiern, unternehmen sie mit ihrem gemeinsamen College-Freund Chris (Sterling Knight) noch einen wild-romantischen Wander-Trip durch die außergewöhnliche kaukasische Bergwelt. Damit ihr Verhältnis zueinander auch weiterhin ungetrübt bleibt, plant Chris seinem besten Freund zu beichten, dass er mit Alicia geschlafen hat.
Doch bevor Chris sein Gewissen erleichtern kann, stößt das Trio wie vereinbart auf den einheimischen Fremdenführer Devi (Giorgi Tsaava), der vor dem Aufbruch zur nächsten Etappe noch ein Erinnerungsfoto von den drei Freunden schießen möchte. Allerdings tritt Chris dabei auf eine Landmine, die – wie Devi ihm unmissverständlich klarmacht – explodiert, sobald er sich bewegt. Devi macht sich sofort auf den Weg, Hilfe zu holen, während Alicia und Daniel darum sorgen, es Chris in seiner höchst prekären Lage so angenehm wie möglich zu machen.
Als der lokale Bienenzüchter Ilya (Kote Tolordava) mit seinem Hund vorbeikommt, bietet er zwar seine Hilfe an, verlangt aber entsprechende Gefälligkeiten, die ihm Alicia gewähren soll …
Es ist schon erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln ein derart perfider Horror-Schocker umgesetzt werden kann. Levan Bakhia hat die wirkungsvolle Idee, einen seiner Protagonisten mittels einer Landmine an seinem Standort festzusetzen, als Ausgangspunkt genommen, um einen Psychopathen all die widerlichen Dinge mit seiner geliebten Alicia tun zu lassen, die er nur tatenlos beobachten kann. Allerdings würde allein dieser Plot keinen Stoff für einen abendfüllenden Spielfilm bieten, weshalb recht abrupt auch eine ausführliche Rache-Sequenz für Abwechslung sorgt. Das ist trotz einiger Längen handwerklich grundsolide umgesetzt und überzeugend von den unverbrauchten Gesichtern gespielt.
Die Spannung ergibt sich dabei weniger aus der Dramaturgie der Geschichte, sondern eher aus der Summierung der sadistischen Triebe, denen der Bienenzüchter zunächst unbekümmert nachgeht, und der brutalen Zurschaustellung männlicher Gewalt.
Für Genre-Fans ist dieses Werk aus dem Jahre 2014, das nun erstmals über Studio Hamburg Enterprises auf DVD erscheint, ein echter Geheimtipp.
"Landmine Goes Click" in der IMDb

Kommentare

Beliebte Posts