Dead Girl

Bevor Brittany Murphy im Dezember 2009 im Alter von gerade mal 32 Jahren verstarb, hat sie in so unterschiedlichen Filmen wie „Durchgeknallt“, „Sag‘ kein Wort“, „Voll verheiratet“ und Robert Rodriguez‘ „Sin City“ mitgewirkt. In Karen Moncrieffs Drama „Dead Girl“ aus dem Jahre 2006 war sie in einer ihrer letzten großen Rollen zu sehen.
Die zurückgezogen lebende Arden (Toni Collette) kümmert sich um ihre pflegebedürftige und herablassende Mutter (Piper Laurie), als sie eines Tages bei einem Spaziergang durch die Wüste die Leiche einer jungen Frau findet, die später als Krista (Brittany Murphy) identifiziert wird. Arden nimmt die Kette der Toten an sich und erhält durch die Meldung ihres grausamen Fundes bei der Polizei die ungewohnte Aufmerksamkeit nicht nur der Einwohner um sie herum, sondern auch des Supermarkt-Angestellten Rudy (Giovanni Ribisi), der ein morbides Interesse an Serienmördern besitzt. Aber durch ihn bekommt sie die Möglichkeit, dem erdrückenden Zusammenleben mit ihrer Mutter zu entfliehen. Währenddessen glaubt die junge Pathologin Leah (Rose Byrne), dass es sich bei der gefundenen Leiche um ihre seit Jahren verschwundene Schwester handelt, nach der ihre Eltern (Mary Steenburgen und Bruce Davison) nicht aufhören wollen zu suchen. Und die unglücklich verheiratete Ruth (Mary Beth Hurt) entdeckt eines Tages, dass ihr Mann Carl (Nick Searcy) blutverschmierte Frauenkleider versteckt …
Karen Moncrieff erzählt die von ihr selbst verfasste Geschichte in fünf Episoden, die sich zunächst unabhängig voneinander auf den Tod der jungen Krista beziehen. Im Gegensatz zum klassischen Whodunit-Krimi-Plot, bei dem es um die Aufklärung des zu Beginn thematisierten Verbrechens geht, fokussiert Moncrieff ihren Plot auf die Auswirkungen, die Kristas Tod auf verschiedene Menschen hat, zunächst auf Arden, dann aber an ganz anderen Schauplätzen auch auf andere Personen. Selbst als in der letzten Episode rekapituliert wird, wie Krista die wohl letzten Stunden ihres Lebens damit verbracht hat, ein Geburtstagsgeschenk für ihre dreijährige Tochter zu besorgen und sich von ihrem Freund Tarlow (Josh Brolin) dorthin fahren zu lassen, wird das Verbrechen nicht schlüssig aufgeklärt, auch wenn die letzte Szene nicht viele Interpretationsmöglichkeiten offen lässt.
Jeder der einzelnen Episoden hätte das Potenzial gehabt, eine eigenständige Geschichte zu erzählen. Der abrupte Wechsel von einer Episode zur anderen lässt den Zuschauer etwas hilflos zurück; er ist selbst in der Verantwortung, das skizzierte Geschehen in den Gesamtkontext einzubinden und weiterzuspinnen. Den großartigen Darstellern – allen voran den weiblichen Brittany Murphy, Rose Byrne und Toni Collette – ist es zu verdanken, dass die einzelnen Abschnitte auch in ihrer jeweils begrenzten Spielzeit die persönlichen Nöte und Herausforderungen der Figuren offenlegen und die bedrückende Stimmung von Beginn an kontinuierlich aufrechterhalten wird. Dazu sorgen die eindringlichen Bilder von Michael Grady („The Leftovers“, „Faster“) dafür, dass die Geschichte des toten Mädchens noch lange nachwirkt. 
"Dead Girl" in der IMDb

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