Queimada - Insel des Schreckens
Der italienische Filmemacher Gillo Pontecorvo ist vor allem durch sein Meisterwerk „Schlacht um Algier“ (1966) berühmt geworden, einem dokumentarisch anmutenden Film über den algerischen Widerstand im Algerischen Krieg, den der frühere Dokumentarfilmer im neorealistischen Stil mit Nachrichten-Fußnoten und Laiendarstellern realisierte und der zwei Oscar-Nominierungen erhielt. Auch sein 1969 entstandener Film „Queimada – Insel des Schreckens“ erhob die Stimme gegen den Kolonialismus und präsentierte Marlon Brando als skrupellosen Strippenzieher auf einer Antilleninsel.
Die Antilleninsel Queimada („Die Verbrannte“) verdankt ihren Namen den Portugiesen, die einst die ganze Insel in Feuer legten, um die indianische Urbevölkerung auszurotten und afrikanische Sklaven auf den wertvollen Zuckerrohrplantagen als Arbeitskräfte einsetzten. Mitte des 19. Jahrhunderts wollen auch die Briten ein Stück vom Kuchen abhaben und schicken mit Sir William Walker (Marlon Brando) einen Agenten, der für eine politische Neuordnung auf der Insel sorgen soll. Dazu sichert er sich das Vertrauen des charismatischen Schwarzen José Dolores (Evaristo Marquez), der seine Leute zu einer Revolution anstiftet. Doch damit hat Walker nur sein erstes Ziel erreicht. Indem er den ehrgeizigen Teddy Sanchez (Renato Salvatori) dazu verhilft, Präsident von Queimada zu werden und José Dolores zu einem Rebellen zu stigmatisieren, scheinen die Engländer die Zuckergewinnung endlich in ihre Hände zu bekommen. Doch die Sklaven unter Führung des gesuchten José Dolores lassen sich nicht so leicht unter Kontrolle bringen …
Gillo Pontecorvo ist mit „Queimada – Insel des Schreckens“ ein packendes Drama mit antikolonialistischer Haltung gelungen, das vor allem den rücksichtslosen Imperialismus der westlichen Welt und ihre grenzenlose Profitsucht kritisiert. Zwar bedient sich der Filmemacher dabei sehr vereinfachender Argumentationen, macht aber so auf effektive Weise deutlich, wie manipulativ und brutal die Kolonialmächte bei der Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen und politischen Interessen vorgehen.
Marlon Brando, der zuvor in „Der Mann in der Schlangenhaut“ (1960), „Morituri“ (1965), „Ein Mann wird gejagt“ (1966) und „Candy“ (1968) mitgewirkt hat, verkörpert den britischen Offizier Walker mit solch einer charismatischen Eindringlichkeit, dass den Entscheidungsträgern, die er zu überzeugen hat, gar nichts anderes übrig bleibt, seinen Vorschlägen Folge zu leisten. Pontocorvo verzichtet bei diesem Revolutionsdrama auf jede romantisierende Verklärung und zeigt einzelne Hinrichtungen ebenso schonungslos wie den Massenexodus der Sklaven, die zu spät erkennen, dass nur eine bewaffnete Revolution dazu führen kann, die kolonialen Herrscher in die Schranken zu weisen. Untermalt wird „Queimada“ durch einen sehr rhythmischen, minimalistisch instrumentierten, aber mitreißenden Score von Ennio Morricone.
"Queimada" in der IMDb
Die Antilleninsel Queimada („Die Verbrannte“) verdankt ihren Namen den Portugiesen, die einst die ganze Insel in Feuer legten, um die indianische Urbevölkerung auszurotten und afrikanische Sklaven auf den wertvollen Zuckerrohrplantagen als Arbeitskräfte einsetzten. Mitte des 19. Jahrhunderts wollen auch die Briten ein Stück vom Kuchen abhaben und schicken mit Sir William Walker (Marlon Brando) einen Agenten, der für eine politische Neuordnung auf der Insel sorgen soll. Dazu sichert er sich das Vertrauen des charismatischen Schwarzen José Dolores (Evaristo Marquez), der seine Leute zu einer Revolution anstiftet. Doch damit hat Walker nur sein erstes Ziel erreicht. Indem er den ehrgeizigen Teddy Sanchez (Renato Salvatori) dazu verhilft, Präsident von Queimada zu werden und José Dolores zu einem Rebellen zu stigmatisieren, scheinen die Engländer die Zuckergewinnung endlich in ihre Hände zu bekommen. Doch die Sklaven unter Führung des gesuchten José Dolores lassen sich nicht so leicht unter Kontrolle bringen …
Gillo Pontecorvo ist mit „Queimada – Insel des Schreckens“ ein packendes Drama mit antikolonialistischer Haltung gelungen, das vor allem den rücksichtslosen Imperialismus der westlichen Welt und ihre grenzenlose Profitsucht kritisiert. Zwar bedient sich der Filmemacher dabei sehr vereinfachender Argumentationen, macht aber so auf effektive Weise deutlich, wie manipulativ und brutal die Kolonialmächte bei der Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen und politischen Interessen vorgehen.
Marlon Brando, der zuvor in „Der Mann in der Schlangenhaut“ (1960), „Morituri“ (1965), „Ein Mann wird gejagt“ (1966) und „Candy“ (1968) mitgewirkt hat, verkörpert den britischen Offizier Walker mit solch einer charismatischen Eindringlichkeit, dass den Entscheidungsträgern, die er zu überzeugen hat, gar nichts anderes übrig bleibt, seinen Vorschlägen Folge zu leisten. Pontocorvo verzichtet bei diesem Revolutionsdrama auf jede romantisierende Verklärung und zeigt einzelne Hinrichtungen ebenso schonungslos wie den Massenexodus der Sklaven, die zu spät erkennen, dass nur eine bewaffnete Revolution dazu führen kann, die kolonialen Herrscher in die Schranken zu weisen. Untermalt wird „Queimada“ durch einen sehr rhythmischen, minimalistisch instrumentierten, aber mitreißenden Score von Ennio Morricone.
"Queimada" in der IMDb
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