Wenn es Nacht wird in Paris
Nach den zwei unterschiedlichen Erfolgsfilmen „Edouard und Carolina“ (1951) und „Goldhelm“ (1952) sorgte der aufstrebende französische Filmemacher Jacques Becker 1954 mit „Wenn es Nacht wird in Paris“ dafür, dass nicht nur der Film Noir seine beeindruckende Wiederbelebung feiern durfte, er verschaffte der Schauspiel-Größe Jean Gabin das erfolgreiche Nachkriegs-Comeback und dem jungen Lino Ventura sein Schauspiel-Debüt.
Nachdem die beiden Edel-Ganoven Max (Jean Gabin) und Riton (René Dary) bei einem spektakulären Raubüberfall am Flughafen von Orly acht Goldbarren im Wert von 50 Millionen Franc in erbeutet haben, wollen sie erst einmal Gras über die Sache wachsen lassen und ihre Zeit in schicken Pariser Restaurants und Clubs verbringen, womit sie vor allem ihre gut zwanzig Jahre jüngeren Freundinnen, die Revue-Tänzerinnen Josy (Jeanne Moreau) und Lola (Dora Doll), bei Laune halten. Doch während der nüchterne Max ein eher pragmatisches Verhältnis zu der ihn vergötternden Lola unterhält, führt sein naiver Freund eine etwas gefühlsbetontere Beziehung zu Josy, die sich allerdings in den Drogendealer Angelo (Lino Ventura) verliebt hat.
Da Riton das Geheimnis seines Beutezugs nicht wahren kann, erfährt Angelo über Josy von den Goldbarren und entwickelt einen raffinierten Plan, um sich das Gold unter den Nagel zu reißen und Max aus dem Weg zu räumen …
Jacques Becker wurde nicht umsonst als einer der wenigen einheimischen Filmemacher von der Nouvelel Vague verehrt. Mit „Wenn es Nacht wird in Paris“ schuf er 1954 einen Schlüsselfilm des wiedergekehrten Film noir, bevor Jules Dassin ein Jahr später „Rififi“ und Henri-Georges Clouzot „Die Teuflischen“ folgen ließen und Jean-Pierre Melville 1956 seinen Klassiker „Drei Uhr nachts“ in die Kinos brachte.
Becker bewegt sich in seinem Film ganz in der Unterwelt und bleibt überwiegend bei dem unerschütterlich souveränen, großzügigen, die Frauenherzen erobernden Gentleman-Ganoven Max, der seinem Freund Riton bis zum Ende loyal zur Seite steht, obwohl dieser durch seine Indiskretion für den ganzen Ärger verantwortlich ist. Geradezu rührend versucht Max bei einem gemeinsamen Snack in seiner Wohnung Riton beizubringen, dass seine Josy eine Affäre mit Angelo hat, und setzt später letztlich sein eigenes Leben aufs Spiel, um Riton aus Angelos Geiselhaft zu befreien.
In ausdrucksvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen hält Beckers Kameramann Pierre Montazel („Die Katze“, „Razzia in Paris“) das Pariser Nachtleben auf den Straßen und in den verschiedenen Etablissements ebenso fest wie das Leben der wohlhabenden Menschen, die dort verkehren und sich amüsieren. Vor allem das Finale mit der spannend inszenierten Übergabe auf einer nächtlichen französischen Landstraße ist meisterhaft inszeniert und festigte Beckers Ruf eines außergewöhnlichen Filmemachers mit Sinn für authentische Stimmungen.
Dazu ist Jean Gabin („Hafen im Nebel“, „Die große Illusion“) in einer Paraderolle als ebenso fürsorglicher wie konsequenter Ganove zu bewundern, Lino Ventura („Armee im Schatten“, „Fahrstuhl zum Schafott“) hinterlässt in seinem Debüt ebenfalls einen nachhaltigen Eindruck, und Jeanne Moreau („Die Liebenden“, „Tagebuch einer Kammerzofe“) betört als Femme fatale.
"Wenn es Nacht wird in Paris" in der IMDb
Nachdem die beiden Edel-Ganoven Max (Jean Gabin) und Riton (René Dary) bei einem spektakulären Raubüberfall am Flughafen von Orly acht Goldbarren im Wert von 50 Millionen Franc in erbeutet haben, wollen sie erst einmal Gras über die Sache wachsen lassen und ihre Zeit in schicken Pariser Restaurants und Clubs verbringen, womit sie vor allem ihre gut zwanzig Jahre jüngeren Freundinnen, die Revue-Tänzerinnen Josy (Jeanne Moreau) und Lola (Dora Doll), bei Laune halten. Doch während der nüchterne Max ein eher pragmatisches Verhältnis zu der ihn vergötternden Lola unterhält, führt sein naiver Freund eine etwas gefühlsbetontere Beziehung zu Josy, die sich allerdings in den Drogendealer Angelo (Lino Ventura) verliebt hat.
Da Riton das Geheimnis seines Beutezugs nicht wahren kann, erfährt Angelo über Josy von den Goldbarren und entwickelt einen raffinierten Plan, um sich das Gold unter den Nagel zu reißen und Max aus dem Weg zu räumen …
Jacques Becker wurde nicht umsonst als einer der wenigen einheimischen Filmemacher von der Nouvelel Vague verehrt. Mit „Wenn es Nacht wird in Paris“ schuf er 1954 einen Schlüsselfilm des wiedergekehrten Film noir, bevor Jules Dassin ein Jahr später „Rififi“ und Henri-Georges Clouzot „Die Teuflischen“ folgen ließen und Jean-Pierre Melville 1956 seinen Klassiker „Drei Uhr nachts“ in die Kinos brachte.
Becker bewegt sich in seinem Film ganz in der Unterwelt und bleibt überwiegend bei dem unerschütterlich souveränen, großzügigen, die Frauenherzen erobernden Gentleman-Ganoven Max, der seinem Freund Riton bis zum Ende loyal zur Seite steht, obwohl dieser durch seine Indiskretion für den ganzen Ärger verantwortlich ist. Geradezu rührend versucht Max bei einem gemeinsamen Snack in seiner Wohnung Riton beizubringen, dass seine Josy eine Affäre mit Angelo hat, und setzt später letztlich sein eigenes Leben aufs Spiel, um Riton aus Angelos Geiselhaft zu befreien.
In ausdrucksvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen hält Beckers Kameramann Pierre Montazel („Die Katze“, „Razzia in Paris“) das Pariser Nachtleben auf den Straßen und in den verschiedenen Etablissements ebenso fest wie das Leben der wohlhabenden Menschen, die dort verkehren und sich amüsieren. Vor allem das Finale mit der spannend inszenierten Übergabe auf einer nächtlichen französischen Landstraße ist meisterhaft inszeniert und festigte Beckers Ruf eines außergewöhnlichen Filmemachers mit Sinn für authentische Stimmungen.
Dazu ist Jean Gabin („Hafen im Nebel“, „Die große Illusion“) in einer Paraderolle als ebenso fürsorglicher wie konsequenter Ganove zu bewundern, Lino Ventura („Armee im Schatten“, „Fahrstuhl zum Schafott“) hinterlässt in seinem Debüt ebenfalls einen nachhaltigen Eindruck, und Jeanne Moreau („Die Liebenden“, „Tagebuch einer Kammerzofe“) betört als Femme fatale.
"Wenn es Nacht wird in Paris" in der IMDb
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