Greyzone - No Way Out (Staffel 1)
Nicht zuletzt durch Erfolgsserien wie „24“ und „Homeland“ hat die Terrorismus-Thematik auch außerhalb von Hollywood sein Publikum gefunden. Mit der deutsch-schwedisch-dänischen Co-Produktion „Greyzone - No Way Out“, die noch im September auf ZDFneo ausgestrahlt wurde und nun über Edel:Motion auf DVD erscheint, wird die allgegenwärtige Angst vor Terroranschlägen in ein spannendes, wenn auch nicht immer logisches Serienformat gepackt.
Als die schwedische Polizeibeamtin Eva (Tova Magnusson) einem Hinweis folgt und einen verdächtigen Lastwagen im Hafen von Gothenburg kontrollieren, wird ihr Kollege vom Beifahrer erschossen, sie selbst entdeckt schließlich in einem Versteck auf der Ladefläche einen voll einsatzfähigen Raketensprengkopf. Da aber noch eine weitere Bombe aus Griechenland verschwand, setzt die von Eva und ihrem Kollegen Henrik Dalum (Lars Ranthe) mit Hilfe des dänischem PET-Offiziers Jesper Lassen (Joachim Fjelstrup) geführte dänisch-schwedische Anti-Terror-Einheit alles daran, das Ziel eines möglichen Terroranschlags aufzuspüren. Dabei stoßen sie mit Hilfe eines von Jespers Informanten auf die Software-Ingenieurin Victoria Rahbeck (Birgitte Hjort Sørensen), die als Entwicklerin von Steuerungssystemen für Drohnen bei der Stockholmer Firma SparrowSat mit ihrer neuen Entwicklung gerade den Markt revolutioniert.
Während ihrer überzeugenden Produktpräsentation auf einer Messe in Frankfurt wird sie von ihrem früheren Kommilitonen Iyad Adi Kassar (Ardalan Esmaili) angesprochen, der für ein Online-Technik-Magazin schreibt und Victoria gern interviewen will. Da sich ihr Sohn Oskar (Virgil Katring-Rasmussen) gerade bei ihrem geschiedenen Mann in Paris aufhält, lädt sie Iyad für das Interview zuhause ein. Doch nach dem Interview zwingt Iyad, dessen Terrororganisation bereits Oskar in ihrer Gewalt hat, Victoria, eine Steuerungseinheit ihrer Entwicklung zu stehlen und sie für seine Zwecke umzuprogrammieren.
Als die Anti-Terror-Einheit Kontakt zu Victoria aufnimmt, wollen Eva und Jesper die junge Frau als Informantin einspannen, um so den offensichtlich geplanten Terroranschlag auf ein Ziel in Skandinavien vereiteln zu können …
Das Szenario, mit dem die Autoren Morten Dragsted und Oskar Söderlund die Entwicklung eines Terroranschlags beschreiben, wirkt überzeugend. Dabei stehen in den zehn Folgen der ersten Staffel von „Greyzone“ zwei zunehmend miteinander verwobene Handlungsstränge im Vordergrund, zum einen die Planung und Durchführung des Anschlags einer - natürlich – muslimischen Terrorzelle, zum anderen die auf möglichst umfassender Überwachung und Recherche basierende Arbeit der dänisch-schwedischen Antiterror-Einheit.
Über die persönlichen Hintergründe der Protagonisten wird nur sehr punktuell informiert, etwa über die schwierige Beziehung, die Jesper zu einer früheren Informantin unterhält und die offensichtlich dafür verantwortlich gewesen ist, dass er zwischenzeitlich seinen Dienst nicht ausüben konnte. Auch Evas kaum vorhandene Beziehung zu ihrer Tochter wird nur so kurz thematisiert, dass sie für den Plot keine weitere Bedeutung hat. Interessant sind nur die offensichtlich tragischen Ereignisse in Jordanien, die dazu geführt haben, dass sich Iyad radikalisieren ließ, doch hier scheint der schwedische Militärstratege Lars Björklund (Johan Rabaeus) mehr zu wissen, als er Eva an Informationen zukommen lässt.
Ihre Spannung beziehen die zehn Folgen aber vor allem aus der Beziehung zwischen Victoria, Iyad und Oskar, die wie eine Familie in Victorias Wohnung zusammenleben und sich mit der Zeit – siehe Stockholm-Syndrom – auch persönlicher näherkommen. Überzeugend spielt Birgitte Sørensen („Borgen – Gefährliche Seilschaften“, „Automata“) eine Entwicklerin und alleinerziehende Mutter, die als Geisel ständig mit ihrem Gewissen ausmachen muss, wie sie auf der einen Seite verantworten kann, zum einen für eine Firma zu arbeiten, die ihre Entwicklungen auch dem Militär und damit zur Herstellung von Waffen zur Verfügung stellt, zum anderen eine Terrorzelle unterstützen muss, um ihren Sohn und sich selbst zu schützen.
Ebenso vielschichtig ist Iyads Figur gezeichnet, der im Gegensatz zu seinen leider sehr stereotypischen Terror-GenossInnen Victoria und Oskar nicht nur als Geiseln betrachtet, sondern zunehmend als liebenswertes Mutter-Kind-Gespann schätzen lernt.
Auch wenn die erste, sehr kühl inszenierte Staffel von „Greyzone“ zwar auch einige Schwachstellen und Logiklöcher aufweist und viele Figuren etwas mehr Profil und Gefühl vertragen könnten, bietet sie packende Serien-Unterhaltung zu einem hochaktuellen Thema.
"Greyzone" in der IMDb
Als die schwedische Polizeibeamtin Eva (Tova Magnusson) einem Hinweis folgt und einen verdächtigen Lastwagen im Hafen von Gothenburg kontrollieren, wird ihr Kollege vom Beifahrer erschossen, sie selbst entdeckt schließlich in einem Versteck auf der Ladefläche einen voll einsatzfähigen Raketensprengkopf. Da aber noch eine weitere Bombe aus Griechenland verschwand, setzt die von Eva und ihrem Kollegen Henrik Dalum (Lars Ranthe) mit Hilfe des dänischem PET-Offiziers Jesper Lassen (Joachim Fjelstrup) geführte dänisch-schwedische Anti-Terror-Einheit alles daran, das Ziel eines möglichen Terroranschlags aufzuspüren. Dabei stoßen sie mit Hilfe eines von Jespers Informanten auf die Software-Ingenieurin Victoria Rahbeck (Birgitte Hjort Sørensen), die als Entwicklerin von Steuerungssystemen für Drohnen bei der Stockholmer Firma SparrowSat mit ihrer neuen Entwicklung gerade den Markt revolutioniert.
Während ihrer überzeugenden Produktpräsentation auf einer Messe in Frankfurt wird sie von ihrem früheren Kommilitonen Iyad Adi Kassar (Ardalan Esmaili) angesprochen, der für ein Online-Technik-Magazin schreibt und Victoria gern interviewen will. Da sich ihr Sohn Oskar (Virgil Katring-Rasmussen) gerade bei ihrem geschiedenen Mann in Paris aufhält, lädt sie Iyad für das Interview zuhause ein. Doch nach dem Interview zwingt Iyad, dessen Terrororganisation bereits Oskar in ihrer Gewalt hat, Victoria, eine Steuerungseinheit ihrer Entwicklung zu stehlen und sie für seine Zwecke umzuprogrammieren.
Als die Anti-Terror-Einheit Kontakt zu Victoria aufnimmt, wollen Eva und Jesper die junge Frau als Informantin einspannen, um so den offensichtlich geplanten Terroranschlag auf ein Ziel in Skandinavien vereiteln zu können …
Das Szenario, mit dem die Autoren Morten Dragsted und Oskar Söderlund die Entwicklung eines Terroranschlags beschreiben, wirkt überzeugend. Dabei stehen in den zehn Folgen der ersten Staffel von „Greyzone“ zwei zunehmend miteinander verwobene Handlungsstränge im Vordergrund, zum einen die Planung und Durchführung des Anschlags einer - natürlich – muslimischen Terrorzelle, zum anderen die auf möglichst umfassender Überwachung und Recherche basierende Arbeit der dänisch-schwedischen Antiterror-Einheit.
Über die persönlichen Hintergründe der Protagonisten wird nur sehr punktuell informiert, etwa über die schwierige Beziehung, die Jesper zu einer früheren Informantin unterhält und die offensichtlich dafür verantwortlich gewesen ist, dass er zwischenzeitlich seinen Dienst nicht ausüben konnte. Auch Evas kaum vorhandene Beziehung zu ihrer Tochter wird nur so kurz thematisiert, dass sie für den Plot keine weitere Bedeutung hat. Interessant sind nur die offensichtlich tragischen Ereignisse in Jordanien, die dazu geführt haben, dass sich Iyad radikalisieren ließ, doch hier scheint der schwedische Militärstratege Lars Björklund (Johan Rabaeus) mehr zu wissen, als er Eva an Informationen zukommen lässt.
Ihre Spannung beziehen die zehn Folgen aber vor allem aus der Beziehung zwischen Victoria, Iyad und Oskar, die wie eine Familie in Victorias Wohnung zusammenleben und sich mit der Zeit – siehe Stockholm-Syndrom – auch persönlicher näherkommen. Überzeugend spielt Birgitte Sørensen („Borgen – Gefährliche Seilschaften“, „Automata“) eine Entwicklerin und alleinerziehende Mutter, die als Geisel ständig mit ihrem Gewissen ausmachen muss, wie sie auf der einen Seite verantworten kann, zum einen für eine Firma zu arbeiten, die ihre Entwicklungen auch dem Militär und damit zur Herstellung von Waffen zur Verfügung stellt, zum anderen eine Terrorzelle unterstützen muss, um ihren Sohn und sich selbst zu schützen.
Ebenso vielschichtig ist Iyads Figur gezeichnet, der im Gegensatz zu seinen leider sehr stereotypischen Terror-GenossInnen Victoria und Oskar nicht nur als Geiseln betrachtet, sondern zunehmend als liebenswertes Mutter-Kind-Gespann schätzen lernt.
Auch wenn die erste, sehr kühl inszenierte Staffel von „Greyzone“ zwar auch einige Schwachstellen und Logiklöcher aufweist und viele Figuren etwas mehr Profil und Gefühl vertragen könnten, bietet sie packende Serien-Unterhaltung zu einem hochaktuellen Thema.
"Greyzone" in der IMDb
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