The Commuter
Nachdem der spanische Filmemacher Jaume Collet-Serra mit den beiden Horror-Filmen „House of Wax“ (2005) und „Orphan – Das Waisenkind“ (2009) einen Fuß in Hollywood hatte, wurde er vor allem durch die Zusammenarbeit mit Liam Neeson bei den Action-Thrillern „Unknown Identity“ (2011), „Non-Stop“ (2014) und „Run All Night“ (2015) zu einem populären Genre-Vertreter. Auch in ihrem vierten gemeinsamen Film „The Commuter“ bleiben sich Collet-Serra und Neeson treu. Allerdings wirkt die Story so arg konstruiert und wirr, dass das bislang so erfolgreiche Tandem müde erscheint.
Der ehemalige Cop Michael MacCauley (Liam Neeson) hat es als Versicherungsmakler zu einem Leben in bescheidenem Wohlstand gebracht. Während seine Frau (Elizabeth McGovern) mit Immobilien handelt und ihr gemeinsamer Sohn (Dean-Charles Chapman) vor dem Sprung ans College steht, pendelt Michael jeden Tag aus einem beschaulichen Vorort nach Manhattan. Doch dann wird Michael völlig überraschend nach zehn Jahren in der Firma entlassen. Statt einer dicken Abfindung erhält Michael nur ein Krankenversicherungs-Paket für seine Familie. Seine Frustration spült Michael mit seinem ehemaligen Partner bei der Polizei, Murphy (Patrick Wilson), in einer Bar herunter, wo auch sein ehemaliger Vorgesetzter, nun zum Captain aufgestiegene Hawthorne (Sam Neill) ein kurzes Grußwort an Michael richtet. Auf der Heimfahrt wird Michael von einer geheimnisvollen Frau (Vera Farmiga) angesprochen, die ihm ein ungewöhnliches Angebot unterbreitet. Wenn er bis zur Endstation einen bestimmten Passagier identifizieren und dessen Tasche mit einem GPS-Sender versehen kann, winkt ihm eine hohe Belohnung. So verrückt sich der Deal anhört, bleibt Michael gar keine Wahl, denn sollte Michael nicht mitspielen, steht nicht nur das Leben der übrigen Passagiere, sondern auch das seiner Familie auf dem Spiel …
Die klaustrophobische Enge eines vollbesetzten Zuges diente bereits für einige Action-Thriller ein beeindruckendes Setting, so in Andrey Konchalovskiys „Express in die Hölle“ (1985), Geoff Murphys „Alarmstufe - Rot 2“ (1995), Tony Scotts „Die Entführung der Pelham 123“ (2009) und „Unstoppable“ (2010) und Duncan Jones‘ „Source Code“ (2011).
Collet-Serra würzt die Kulisse eines Pendler-Zuges mit deutlichen Hitchcock-Verweisen. Das Rätsel, für dessen Lösung Michael nur zwei dürftige Hinweise an die Hand gegeben werden, sorgt zunächst für souverän inszenierte Spannung, die durch Michaels verzweifelte Hast durch die einzelnen Waggons des Pendler-Zuges adäquat zum Ausdruck kommt. Zwar wird relativ früh offenbart, warum Michael für diese außergewöhnliche Mission auserwählt worden ist, doch tut dies der Spannung zunächst keinen Abbruch. Geschickt werden die möglichen Kandidaten anhand ihrer offen an der Rücklehne sichtbaren Fahrkarten unter die Lupe genommen, wobei diverse Stereotypen wie ein arroganter Broker oder vertraute Pendler-Gesichter ebenso ins Spiel kommen wie handfeste Auseinandersetzungen mit weniger kooperativen Verdächtigen.
Wie sich Michaels Auftraggeberin aber immer wieder ins Spiel einklinkt, wirkt irgendwann ebenso unglaubwürdig wie die Entwicklung der Geschichte insgesamt. Liam Neeson, der seit „96 Hours“ (2008) zu einem veritablen Action-Helden entwickelt hat, trägt den Film quasi allein auf seinen Schultern, danach avanciert der immerhin einfallsreich von Kameramann Paul Cameron („Collateral“, „Mann unter Feuer“) eingefangene Zug zum zweiten Hauptdarsteller, bis die Logik der Story im explosiven Finale ganz über Bord geworfen wird. Neben den Showwerten und Liam Neesons beherzter Performance hat „The Commuter“ also leider herzlich wenig zu bieten.
"The Commuter" in der IMDb
Der ehemalige Cop Michael MacCauley (Liam Neeson) hat es als Versicherungsmakler zu einem Leben in bescheidenem Wohlstand gebracht. Während seine Frau (Elizabeth McGovern) mit Immobilien handelt und ihr gemeinsamer Sohn (Dean-Charles Chapman) vor dem Sprung ans College steht, pendelt Michael jeden Tag aus einem beschaulichen Vorort nach Manhattan. Doch dann wird Michael völlig überraschend nach zehn Jahren in der Firma entlassen. Statt einer dicken Abfindung erhält Michael nur ein Krankenversicherungs-Paket für seine Familie. Seine Frustration spült Michael mit seinem ehemaligen Partner bei der Polizei, Murphy (Patrick Wilson), in einer Bar herunter, wo auch sein ehemaliger Vorgesetzter, nun zum Captain aufgestiegene Hawthorne (Sam Neill) ein kurzes Grußwort an Michael richtet. Auf der Heimfahrt wird Michael von einer geheimnisvollen Frau (Vera Farmiga) angesprochen, die ihm ein ungewöhnliches Angebot unterbreitet. Wenn er bis zur Endstation einen bestimmten Passagier identifizieren und dessen Tasche mit einem GPS-Sender versehen kann, winkt ihm eine hohe Belohnung. So verrückt sich der Deal anhört, bleibt Michael gar keine Wahl, denn sollte Michael nicht mitspielen, steht nicht nur das Leben der übrigen Passagiere, sondern auch das seiner Familie auf dem Spiel …
Die klaustrophobische Enge eines vollbesetzten Zuges diente bereits für einige Action-Thriller ein beeindruckendes Setting, so in Andrey Konchalovskiys „Express in die Hölle“ (1985), Geoff Murphys „Alarmstufe - Rot 2“ (1995), Tony Scotts „Die Entführung der Pelham 123“ (2009) und „Unstoppable“ (2010) und Duncan Jones‘ „Source Code“ (2011).
Collet-Serra würzt die Kulisse eines Pendler-Zuges mit deutlichen Hitchcock-Verweisen. Das Rätsel, für dessen Lösung Michael nur zwei dürftige Hinweise an die Hand gegeben werden, sorgt zunächst für souverän inszenierte Spannung, die durch Michaels verzweifelte Hast durch die einzelnen Waggons des Pendler-Zuges adäquat zum Ausdruck kommt. Zwar wird relativ früh offenbart, warum Michael für diese außergewöhnliche Mission auserwählt worden ist, doch tut dies der Spannung zunächst keinen Abbruch. Geschickt werden die möglichen Kandidaten anhand ihrer offen an der Rücklehne sichtbaren Fahrkarten unter die Lupe genommen, wobei diverse Stereotypen wie ein arroganter Broker oder vertraute Pendler-Gesichter ebenso ins Spiel kommen wie handfeste Auseinandersetzungen mit weniger kooperativen Verdächtigen.
Wie sich Michaels Auftraggeberin aber immer wieder ins Spiel einklinkt, wirkt irgendwann ebenso unglaubwürdig wie die Entwicklung der Geschichte insgesamt. Liam Neeson, der seit „96 Hours“ (2008) zu einem veritablen Action-Helden entwickelt hat, trägt den Film quasi allein auf seinen Schultern, danach avanciert der immerhin einfallsreich von Kameramann Paul Cameron („Collateral“, „Mann unter Feuer“) eingefangene Zug zum zweiten Hauptdarsteller, bis die Logik der Story im explosiven Finale ganz über Bord geworfen wird. Neben den Showwerten und Liam Neesons beherzter Performance hat „The Commuter“ also leider herzlich wenig zu bieten.
"The Commuter" in der IMDb
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