Leichen muss man feiern, wie sie fallen
Sergio Corbucci ist Filmkennern vor allem als meisterhafter Regisseur von Italo-Western wie „Django“ (1966), „An seinen Stiefeln klebte Blut“ (1966) und „Leichen pflastern seinen Weg“ (1968) ein Begriff, doch schon in späteren Western wie „Il mercenario“ (1968) und „Lasst uns töten, Companeros“ (1970) ließ der versierte Filmemacher seinen ausgeprägten Sinn für Humor zum Ausdruck kommen.
Insofern verwundert es nicht, dass er 1979 mit „Leichen muss man feiern, wie sie fallen“ einen ausgesprochen witzigen Beitrag zum an sich so ernsten Giallo-Genre ablieferte. Nun erscheint sein ungewöhnlicher Film erstmals ungeschnitten und restauriert auf DVD und Blu-ray.
Der Caféhaus-Mandolinenspieler Raffaele Capece (Marcello Mastroianni) lebt nicht mit seinem Vater (Peppino De Filippo) unter einem Dach, sondern muss auch immer wieder für dessen Spielschulden aufkommen. Um einen seiner Schuldscheine zurückzuerhalten, geht Raffaele auf einen merkwürdig anmutenden Deal ein: Er soll einer geheimnisvollen Blondine in ihrem weißen VW Käfer folgen, um unter einem Hotelfenster um fünf Uhr morgens eine bestimmte Melodie auf seiner Mandoline zu spielen. Sobald Raffaele seine Mission ausführt, erscheint ein dunkelhäutiger Mann auf einem der Balkone, eröffnet das Feuer auf die geheimnisvolle Frau und Raffaele, bevor er in die Tiefe stürzt und die Schrotflinte auf Raffaeles Kopf fällt.
Inspector Voghera (Renato Pozzetto) lässt Raffaele nach einem wenig erbaulichen Verhör zwangsläufig wieder laufen, doch damit ist die Sache für den Musiker längst nicht gelaufen. Wie sich nämlich herausstellt, handelt es sich bei dem Toten um den Sekretär des berühmten Dirigenten Victor Navarro (Michel Piccoli). Dieser bietet Raffaele für dessen Unterstützung bei der Aufklärung des Todesfalls einen Platz in dem Orchester an, mit dem er demnächst in Australien spielt. Aber auch Navarros schöne Schwiegertochter Lucia (Ornella Muti) und seine Partnerin Elizabeth (Zeudi Araya) spielen in dem komplexen Fall eine ebenso wichtige Rolle wie der Gangster Gregoria Sella (Franco Javarone) und Lucias Chefin Schwester Angela (Capucine). Schließlich stürzt ein weiterer Mann in Raffaeles Gegenwart aus dem Fenster eines Hauses …
Corbuccis einziger und ebenso ungewöhnlicher Giallo-Beitrag startet bereits mit einem skurril anmutenden Todesfall. Bereits die Frage, warum Menschen ausgerechnet dann aus dem Fenster eines Hauses zu Tode stürzen, wenn Raffaele eine ganz bestimmte Melodie spielt, gibt den aus verschiedenen Richtungen anlaufenden Ermittlungen eine ganz eigene Dynamik.
Doch je undurchsichtiger die Zusammenhänge zwischen allen Beteiligten und ihren möglichen Motiven werden, desto mehr darf sich der Zuschauer sowohl an Marcello Mastroiannis („Achteinhalb“, „Das süße Leben“) komödiantischem Talent als auch an der Schönheit von Ornella Muti („Flash Gordon“, „To Rome with Love“) und Zeudi Araya („Robinson jr.“, „Das Duell der Besten“) erfreuen. Zusammen mit Michel Piccoli („Die Verachtung“, „Belle de Jour – Schöne des Tages“), der eine überzeugende Darstellung als temperamentvoller Star-Dirigent abgibt, stolpert, rast und fällt das spielfreudige Ensemble durch ein schillernd eingefangenes Neapel, bei dem zwar die Logik hin und wieder auf der Strecke bleibt, aber weder das Tempo noch der feinsinnige Humor, der zum Glück nie in den Klamauk abdriftet. Untermalt von Riz Ortolanis („Django“, „Die Valachi-Papiere“) leichtfüßigen Klängen, bietet „Leichen muss man feiern, wie sie fallen“ eine irrwitzige Genre-Mixtur aus Krimi, Komödie und Groteske, die bis zum turbulenten Finale für kurzweilige, humorvolle Unterhaltung mit einem spielfreudigen Ensemble bietet.
"Leichen muss man feiern, wie sie fallen" in der IMDb
Der Caféhaus-Mandolinenspieler Raffaele Capece (Marcello Mastroianni) lebt nicht mit seinem Vater (Peppino De Filippo) unter einem Dach, sondern muss auch immer wieder für dessen Spielschulden aufkommen. Um einen seiner Schuldscheine zurückzuerhalten, geht Raffaele auf einen merkwürdig anmutenden Deal ein: Er soll einer geheimnisvollen Blondine in ihrem weißen VW Käfer folgen, um unter einem Hotelfenster um fünf Uhr morgens eine bestimmte Melodie auf seiner Mandoline zu spielen. Sobald Raffaele seine Mission ausführt, erscheint ein dunkelhäutiger Mann auf einem der Balkone, eröffnet das Feuer auf die geheimnisvolle Frau und Raffaele, bevor er in die Tiefe stürzt und die Schrotflinte auf Raffaeles Kopf fällt.
Inspector Voghera (Renato Pozzetto) lässt Raffaele nach einem wenig erbaulichen Verhör zwangsläufig wieder laufen, doch damit ist die Sache für den Musiker längst nicht gelaufen. Wie sich nämlich herausstellt, handelt es sich bei dem Toten um den Sekretär des berühmten Dirigenten Victor Navarro (Michel Piccoli). Dieser bietet Raffaele für dessen Unterstützung bei der Aufklärung des Todesfalls einen Platz in dem Orchester an, mit dem er demnächst in Australien spielt. Aber auch Navarros schöne Schwiegertochter Lucia (Ornella Muti) und seine Partnerin Elizabeth (Zeudi Araya) spielen in dem komplexen Fall eine ebenso wichtige Rolle wie der Gangster Gregoria Sella (Franco Javarone) und Lucias Chefin Schwester Angela (Capucine). Schließlich stürzt ein weiterer Mann in Raffaeles Gegenwart aus dem Fenster eines Hauses …
Corbuccis einziger und ebenso ungewöhnlicher Giallo-Beitrag startet bereits mit einem skurril anmutenden Todesfall. Bereits die Frage, warum Menschen ausgerechnet dann aus dem Fenster eines Hauses zu Tode stürzen, wenn Raffaele eine ganz bestimmte Melodie spielt, gibt den aus verschiedenen Richtungen anlaufenden Ermittlungen eine ganz eigene Dynamik.
Doch je undurchsichtiger die Zusammenhänge zwischen allen Beteiligten und ihren möglichen Motiven werden, desto mehr darf sich der Zuschauer sowohl an Marcello Mastroiannis („Achteinhalb“, „Das süße Leben“) komödiantischem Talent als auch an der Schönheit von Ornella Muti („Flash Gordon“, „To Rome with Love“) und Zeudi Araya („Robinson jr.“, „Das Duell der Besten“) erfreuen. Zusammen mit Michel Piccoli („Die Verachtung“, „Belle de Jour – Schöne des Tages“), der eine überzeugende Darstellung als temperamentvoller Star-Dirigent abgibt, stolpert, rast und fällt das spielfreudige Ensemble durch ein schillernd eingefangenes Neapel, bei dem zwar die Logik hin und wieder auf der Strecke bleibt, aber weder das Tempo noch der feinsinnige Humor, der zum Glück nie in den Klamauk abdriftet. Untermalt von Riz Ortolanis („Django“, „Die Valachi-Papiere“) leichtfüßigen Klängen, bietet „Leichen muss man feiern, wie sie fallen“ eine irrwitzige Genre-Mixtur aus Krimi, Komödie und Groteske, die bis zum turbulenten Finale für kurzweilige, humorvolle Unterhaltung mit einem spielfreudigen Ensemble bietet.
"Leichen muss man feiern, wie sie fallen" in der IMDb
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