Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis

Richard Donner ist durch die harte Schule des Fernsehens gegangen, wo er seit 1960 Regie bei verschiedenen Folgen unzähliger Serien wie „Unglaubliche Geschichten“, „Solo für O.N.K.E.L.“ oder „Perry Mason“ geführt hat, ehe er mit seinem Hollywood-Debüt „Das Omen“ (1976) einen Paukenschlag landete und fortan für Action-Abenteuer wie die ersten beiden „Superman“-Filme und „The Goonies“ abonniert wurde. Mit „Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“ inszenierte er 1987 den Startschuss für eine beispiellos erfolgreiche und unterhaltsame Buddy-Cop-Serie, in der „Mad Max“-Star Mel Gibson und Danny Glover („Die Farbe Lila“, „Silverado“) ein wunderbares Detective-Team abgeben.
Zu seinem 50. Geburtstag wünscht sich der Polizeiinspektor Roger Murtaugh (Danny Glover) eigentlich nur, unnötige Risiken zu vermeiden und mehr Zeit mit seinem Boot und seiner bezaubernden Familie zu verbringen. Als ihm allerdings der psychisch labile Detective Martin Riggs (Mel Gibson) vom Drogendezernat an die Seite gestellt wird, löst sich der fromme Wunsch sofort in Luft auf.
In ihrem ersten gemeinsamen Fall bekommen sie nämlich den Fall der 22-jährigen Prostituierten Amanda Hunsaker (Jackie Swanson) zugewiesen, die im Drogenrausch halbnackt vom Balkon eines Hochhauses in den Tod stürzte. Da ihr Vater Michael Hunsaker (Tom Atkins) Murtaugh im Vietnamkrieg das Leben gerettet hatte, sieht sich Murtaugh natürlich in der Pflicht, seine Schuld einzulösen und den Täter zur Strecke zu bringen. Doch bei ihren Ermittlungen stoßen Murtaugh und Riggs in ein Hornissennest: Sie kommen einer Drogenbande auf die Spur, die vom skrupellosen The General (Mitchell Ryan) angeführt wird und aus unerschrockenen Ex-CIA-Agenten besteht, von denen vor allem die rechte Hand des Generals, Joshua (Gary Busey), richtigen Spaß dabei empfindet, Murtaugh und Riggs das Leben zur Hölle zu machen.
Was Joshua allerdings unterschätzt, ist die psychische Verfassung von Riggs, der sich nach dem Unfalltod seiner Frau vor elf Jahren nicht nur immer wieder unnötigen Risiken aussetzt, sondern sich auch mit Selbstmordgedanken herumträgt.
„Lethal Weapon“ hat zwar weder das Action-Genre noch den Cop-Thriller neu erfunden, doch die Art und Weise, wie Richard Donner zwei so unterschiedliche Charaktere wie den außer Rand und Band geratenen Einzelgänger Riggs und den liebevollen Familienvater und aufrichtigen Cop Murtaugh miteinander agieren lässt, führt die Tradition der Buddy-Action-Movies aus den 1970er Jahren mit Bud Spencer und Terence Hill nicht nur fort, sondern erweitert sie um emotionale Aspekte, die für das Action-Genre ungewöhnlich sind.
Riggs und Murtaugh sind nicht nur einfach das konventionelle Good-Cop/Bad-Cop-Gespann, sondern agieren aus zutiefst unterschiedlichen persönlichen Hintergründen heraus, von denen ihnen nur der Einsatz im Vietnam-Krieg gemeinsam ist. Doch während Murtaugh offenbar seinen Frieden mit diesem Kapitel gemacht hat und eine wunderbare Familie gründen und Karriere bei der Mordkommission machen konnte, ist Riggs ein gebrochener Mann, der nur eins richtig gut kann: Menschen töten! Aus dieser Konstellation heraus ergibt sich ein herrlich offener Schlagabtausch mit den Schurken, bei dem auch die beiden Cops ordentlich unter die Räder kommen.
Die markigen Sprüche, die launige Action, der groovige Soundtrack von Michael Kamen und Eric Clapton sowie die unterhaltsamen, jederzeit überzeugenden Darsteller-Leistungen machen „Lethal Weapon“ zu einem Juwel des Buddy-Action-Genres, das immerhin drei Fortsetzungen und 2017 auch eine Fernsehserie hervorbrachte.
"Lethal Weapon" in der IMDb

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