Pandorum

Als im Jahre 2173 die Ressourcen der Erde aufgebraucht sind, ist das riesige Raumschiff „Elysium“ zum Planeten Talis unterwegs, wo man die Versorgungsprobleme auf dem heimischen Planten in den Griff zu bekommen hofft. Doch die Rettungsmission verläuft nicht wie geplant. Als die beiden Astronauten Bower (Ben Foster) und Payton (Dennis Quaid) aus dem Kälteschlaf erwachen, sind sie erst einmal bemüht, ihre Erinnerungen aufzufrischen. 
Offensichtlich waren die beiden Männer für die Wachablösung auf der „Elysium“ vorgesehen, doch es scheint sich außer ihnen niemand an Bord zu befinden. Beunruhigend finden sie auch die verschlossene Kommandobrücke. Doch zunächst gilt es das viel dringendere Problem der Energieversorgung der „Elysium“ zu lösen. Während Bower sich durch das Labyrinth der Gänge und Schächte des Weltraumschiffes bewegt, wird er über Funk von Payton dirigiert. Bald müssen die beiden Männer jedoch feststellen, dass sie nicht allein an Bord der „Elysium“ sind. 
Das Szenario wirkt bekannt: Die Vorstellung, dass angesichts von Überbevölkerung, Naturkatastrophen und systematischer Zerstörung der Umwelt in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft der menschlichen Rasse auf der Erde die Lebensgrundlagen ausgehen könnten und deshalb auf anderen Planeten das menschliche Überleben gesichert werden muss, ist immer wieder in der Science-Fiction-Literatur und in Filmen thematisiert worden, in „Red Planet“ ebenso wie zuletzt in „Cargo“, aber dieses Szenario rückt oft schnell in den Hintergrund, wenn die klaustrophobische Atmosphäre auf dem Raumschiff die Kulisse für ein Horror-Spektakel à la „Alien“ darstellt. 
Der deutsche Regisseur Christian Alvart („Antikörper“, „Fall 39“) hat mit „Pandorum“ versucht, mehrere Wirkungsebenen miteinander zu verbinden. Indem er den Zuschauer wie die beiden Protagonisten zunächst im Ungewissen lässt, in welcher Situation sich die beiden Astronauten auf dem verlassen wirkenden Raumschiff befinden, wird eine gehörige Portion Spannung aufgebaut, bis die obligatorischen tödlichen Monster auftauchen und die menschlichen Passagiere um ihr Überleben kämpfen müssen. Erst im letzten Drittel besinnt sich „Pandorum“ wieder auf die interessante Ausgangssituation und entwickelt ein spannendes Finale. 
Seine Stärken hat der Film vor allem in der effektvollen Ausgestaltung der bedrohlich-düsteren Kulisse auf dem Raumschiff. Die Schauspieler agieren in diesem lebensgefährlichen Ambiente souverän bis überzeugend, nur stören die wenig ausgefeilten Dialoge etwas den positiven Gesamteindruck. Und wenn der Action-Part etwas gemäßigter ausgefallen wäre, hätte die spannende thematische Grundlage sicher anspruchsvoller ausgeführt werden können. So ist „Pandorum“ ein durchaus spannender, teils sogar origineller Sci-Fi-Thriller geworden, der Hoffnung auf weitere Werke von Alvart macht. 

Kommentare

Beliebte Posts