Red Riding: 1980

Nachdem Peter Hunter (Paddy Considine) bislang erfolglos versuchte, das Massaker aufzuklären, das der Polizeireporter Dunford vor sechs Jahren in West Yorkshire angerichtet hatte, wird er nun auf Drängen der Öffentlichkeit als externer Ermittler vom Innenministerium und der West Yorkshire Police angeheuert, um eine Reihe von Morden an Prostituierten zu untersuchen, für die der sogenannte Yorkshire Ripper verantwortlich gemacht wird. 
Zwar wird Hunter mit allen Vollmachten ausgestattet und darf sich zwei der besten Beamten zur Unterstützung auswählen, doch mit Helen Marshall (Maxine Peake) hatte Hunter immerhin eine kurze Affäre, über die die tüchtige Beamtin noch nicht wirklich hinweg ist. Doch viel schwieriger als die Beziehung zu Helen gestaltet sich für den integren Ermittler die Arbeit mit seinen Kollegen, die durch die jahrelange Fahndung nach dem Killer ausgebrannt sind und teilweise offensichtlich aktiv an den Ereignissen mitschuldig sind. Denn ein Opfer will sich nicht so recht in das Schema der Mordreihe passen. Doch als der Ripper endlich gefasst wird, ist Hunter schon längst nicht mehr im Spiel. Als er die Hintermänner des Massakers von vor sechs Jahren zu entlarven droht, befindet sich Hunter bereits in deren Visier. 
David Peace ließ sich bei seinem „Red Riding Quartett“, das aus den Romanen „1974“, „1977“, „1980“ und „1983“ besteht, von den bestialischen Morden des Yorkshire Rippers Peter William Sutcliffe inspirieren, die sich während Peaces Kindheit in West Yorkshore ereignet haben, und schuf ein düsteres Epos über Korruption und Gewalt. Während der Auftaktfilm „1974“ noch die Spurensuche des Reporters Dunford und eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Milieu in West Yorkshire im Fokus hatte, legt Regisseur James Marsh in „1980“ den Schwerpunkt auf die (inner)polizeilichen Ermittlungen und deren oft unlauteren Methoden. Das erweitert die Thematik der Trilogie um einen wichtigen Blickwinkel, bewahrt aber auch die düstere Atmosphäre des Vorgängers. Und erst am Ende wird auch inhaltlich ein Bezug zu „1974“ hergestellt.  

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