In China essen sie Hunde

Weil sie die Langeweile ihres Freundes Arvid (Dejan Cukic) nicht mehr erträgt, nimmt sie kurzerhand Reißaus und überrascht den Bankangestellten mit einer nahezu komplett leergeräumten Wohnung. Doch nach dieser Zäsur beginnt für Arvid ein neues Leben. Zunächst wird er als Held gefeiert, nachdem er einen Bankräuber mit einem Squash-Schläger außer Gefecht gesetzt hat. Doch offensichtlich hat er durch diese selbstlose Tat das Glück einer jungen Familie zerstört. Denn wie die mutmaßliche Freundin des eingebuchteten Täters Arvid vorhält, sollte die Beute eine künstliche Befruchtung finanzieren. 
Um das Unglück wettzumachen, will Arvid nun selbst das Geld für diese Operation auftreiben und wendet sich an seinen seit Jahren nicht mehr gesehenen Bruder Harald (Kim Bodnia), der mit seinen Köchen ein nicht ganz gewöhnliches Restaurant betreibt und offensichtlich eher in Gangsterkreisen beheimatet ist. Gemeinsam planen sie, einen Geldtransporter zu überfallen. Doch der Coup läuft nicht ganz wie geplant über die Bühne, und die Haralds Köche haben anschließend so einige Leichen zu verbuddeln ... 
Bereits die Ausgangssituation, die den ganz und gar durchschnittlichen Banker Arvid dazu treibt, einen Geldtransporter überfallen zu wollen, haben Drehbuchautor Anders Thomas Jensen ("Adams Äpfel") und Regisseur Lasse Spang Olsen ("The Good Cop") so amüsant inszeniert, dass dem Zuschauer schnell vor Augen geführt wird, dass er es mit einer außergewöhnlichen schwarzen skandinavischen Komödie zu tun hat. So richtig Spaß macht der Film, als der Überfall auf den Transporter zwar gelingt, in der Folge aber die nicht ganz so helle serbische Küchenhilfe Vuk (Brian Patterson) erst taub wird, dann unglücklich zu Tode kommt, was dessen serbische Gangsterfreunde immer wieder bei Harald aufschlagen lässt und weitere Tote zur Folge hat. Interessant ist dabei zu beobachten, wie sich der zunächst konturlose, schüchterne Arvid allmählich zu einer charismatischen Gangsterpersönlichkeit entwickelt und so seiner Ex-Freundin dann doch weniger erfreuliche Weise beweisen kann, was für ein Mann in ihm steckt. Dieses geschickte Pendeln zwischen plötzlich ausbrechender Brutalität und bitterbösem Sarkasmus macht "In China essen sie Hunde" zu einem politisch zwar wenig korrekten, aber schwarzhumorigen Meisterwerk in bester "Pusher"-Tradition, bei dem nur die Himmel-und-Hölle-Pointe am Ende völlig fehl am Platze wirkt. 

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