The Green Hornet

Was wäre das Kino nur ohne Superhelden wie Superman, Spider-Man, Batman, Hulk, Iron Man, X-Men und wie sie alle heißen. Retten die vertrauten Stars nicht mal ein einem weiteren Sequel oder Reboot die Welt und verhelfen dem Guten zum Sieg über das Böse, wird eifrig in den Comic-Archiven von DC Comics oder Marvel gewühlt, wo sich dann die zweite Garnitur mit Helden wie The Punisher oder Daredevil auf die Leinwand stürzen darf. Einen etwas anderen Hintergrund weist "The Green Hornet" auf. Zunächst als Radioserie in den 30ern produziert, erfreute sich die grüne Hornisse in den 70ern einer Adaption fürs Fernsehen mit Bruce Lee in der Hauptrolle. Nun sorgt der Franzose Michel Gondry ("Vergiss mein nicht", "Abgedreht") für eine recht ungewöhnliche Blockbuster-Verfilmung. 
Während sein Vater James Reid (Tom Wilkinson) mit straffer Hand seine unabhängige Zeitung "The Daily Sentinel" führt, bringt der nichtsnutzige Sohn Britt (Seth Rogen) das Familienvermögen auf nächtlichen Partys durch. Doch das Lotterleben findet ein jähes Ende, als der Zeitungsverleger an einer allergischen Reaktion auf einen Bienenstich das Zeitliche segnet. Da Britt nicht die geringste Ahnung hat, wie man eine Zeitung macht, verlegt er seinen Fokus auf den Kampf gegen die Schurken in der Stadt. Zusammen mit seinem Chauffeur, Martial-Arts-Experte und Erfindergenie Kato (Jay Chou) mischt Britt die Unterwelt auf. Doch die Presse reagiert eher kritisch auf die nächtlichen Säuberungsaktionen. Britt setzt nun seine Macht als Zeitungsverleger ein, um "The Green Hornet", wie der unbekannte Gesetzesbrecher genannt wird, groß herauszubringen. Und Britts attraktive Sekretärin (Cameron Diaz) versorgt die beiden als studierte Kriminalistin mit den nötigen Informationen zum Kampf gegen das Verbrechen. Nun sieht sich auch Gangsterboss Chudnofsky (Christoph Waltz) in seinem Revier bedroht. 
Diesmal ist es kein biochemischer Unglücksfall, der aus einem normalen Menschen einen Superhelden macht, sondern eher wie bei "Batman" der pure Wille und vor allem eine kindliche Begeisterung für den Kampf gegen das Böse, der den völlig unbedarften Sohn aus gutem Hause zum Möchtegern-Superhelden macht. Dieser ist mit Seth Rogen ("Superbad", "Stiefbrüder"), der mit Evan Goldberg auch das Drehbuch verfasst hat, auch ungewöhnlich besetzt, doch gerade die kindliche Begeisterung seiner Figur macht "The Green Hornet" zu einem höchst amüsanten Action-Spektakel, bei dem Christoph Waltz ("Inglourious Basterds") wieder auf sehenswerte Weise den Bösen mimen darf. Ansonsten sorgen fetzige Action-Sequenzen, der routinierte Score von James Newton Howard ("The Tourist", "Salt") und der hohe Spaßfaktor für ein Superhelden-Spektakel der etwas anderen Art. 

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