The Congress
Der israelische Drehbuchautor und Regisseur Ari Folman hat bereits in seinem 2008 entstandenen Dokumentarfilm „Waltz with Bashir“ sein Faible für die animierte Inszenierung demonstriert. Nun legt er mit „The Congress“ eine freie Adaption von Stanislaw Lems Sci-Fi-Romans „Der futurologische Kongress“ vor und verknüpft Realfilm-Sequenzen mit Trickfilmteilen zu einem tiefgründigen und berauschenden Werk.
Die Schauspielerin Robin Wright (Robin Wright) steht mit Mitte Vierzig am Ende ihre Karriere, was vor allem daran liegt, dass sie immerzu die falschen Entscheidungen in ihrem Leben getroffen hat, wie ihr Agent Al (Harvey Keitel) betont. Ihr einziger Ausweg aus der Misere scheint ein Vertrag zu sein, den ihr Miramount-Studiochef Jeff (Danny Huston) offeriert: Für eine erkleckliche Summe willigt Robin ein, ihren Körper, ihre Mimik und Gestik sowie ihre Gefühle abscannen zu lassen, damit das Studio für einen Zeitraum von zwanzig Jahren jeden erdenklichen Film mit Robins digitalem, nicht alterndem Abbild produzieren kann. Auch wenn Robin damit untersagt wird, in dieser Zeit keine Bühne und Filmset mehr betreten zu dürfen, nimmt sie das Angebot an, damit sie ihrem schwerkranken Sohn Aaron (Kodi Smit-McPhee) helfen kann. Überraschenderweise avanciert die von ihrem eingescannten Abbild gespielte Rebel Robot Robin zu einer berühmten Actionheldin …
Folman inszeniert „The Congress“ als nahezu klassischen Science-Fiction-Film, der zunächst sorgfältig seine Figuren einführt, wobei vor allem Robin Wrights drohendes Karriereende thematisiert wird und die zermürbenden Besuche mit ihrem Sohn beim HNO-Arzt Dr. Barker (Paul Giamatti) einen weiteren Schwerpunkt bilden. Bereits in dieser ersten Hälfte etabliert der Regisseur einen beißenden Kommentar auf die Traumfabrik und deren Maxime, Träume verkaufen zu wollen. Als eine der bewegendsten Szenen erweist sich hier der Scan-Prozess. Um bei Robin all die nötigen Emotionen hervorzurufen, die abgebildet werden soll, rekapituliert ihr Manager die Momente ihres Kennenlernens und gesteht ihr sogar seine Liebe.
Verwirrend wird die Geschichte erst, als Robin Wright von Miramount zu einem Kongress eingeladen wird, wo das Studio ein Medikament vorstellt, das seinen Stars die Flucht in eine Traumwelt ermöglicht. Bereits beim Pförtner der Hotelanlage des Studios, wo der Kongress stattfindet, müssen die geladenen Gäste an einer Ampulle schnüffeln, was für Robin Wright und den Zuschauer gleichermaßen den Übergang in eine fantastische Traumwelt von bunten Wellen, fabelhaften Meeresbewohnern und allerlei Fantasiegeschöpfen markiert. Folman spinnt seine kritischen Überlegungen zum Star- und Studiosystem Hollywoods weiter zu philosophischen Fragen zu Identität, Fantasiewelten und Jugendwahn, wobei er durchaus halluzinatorische Bilder kreiert und immer wieder die Filmgeschichte und Popkultur zitiert. Hervorragend vor allem von Robin Wright („House of Cards“, „Pippa Lee“) gespielt und stimmungsvoll musikalisch von Max Richter („Disconnect“) untermalt, bietet „The Congress“ ein visuell außergewöhnliches und thematisch vielschichtiges Filmvergnügen, dessen philosophische Fragen lange nachwirken.
"The Congress" in der IMDb
Die Schauspielerin Robin Wright (Robin Wright) steht mit Mitte Vierzig am Ende ihre Karriere, was vor allem daran liegt, dass sie immerzu die falschen Entscheidungen in ihrem Leben getroffen hat, wie ihr Agent Al (Harvey Keitel) betont. Ihr einziger Ausweg aus der Misere scheint ein Vertrag zu sein, den ihr Miramount-Studiochef Jeff (Danny Huston) offeriert: Für eine erkleckliche Summe willigt Robin ein, ihren Körper, ihre Mimik und Gestik sowie ihre Gefühle abscannen zu lassen, damit das Studio für einen Zeitraum von zwanzig Jahren jeden erdenklichen Film mit Robins digitalem, nicht alterndem Abbild produzieren kann. Auch wenn Robin damit untersagt wird, in dieser Zeit keine Bühne und Filmset mehr betreten zu dürfen, nimmt sie das Angebot an, damit sie ihrem schwerkranken Sohn Aaron (Kodi Smit-McPhee) helfen kann. Überraschenderweise avanciert die von ihrem eingescannten Abbild gespielte Rebel Robot Robin zu einer berühmten Actionheldin …
Folman inszeniert „The Congress“ als nahezu klassischen Science-Fiction-Film, der zunächst sorgfältig seine Figuren einführt, wobei vor allem Robin Wrights drohendes Karriereende thematisiert wird und die zermürbenden Besuche mit ihrem Sohn beim HNO-Arzt Dr. Barker (Paul Giamatti) einen weiteren Schwerpunkt bilden. Bereits in dieser ersten Hälfte etabliert der Regisseur einen beißenden Kommentar auf die Traumfabrik und deren Maxime, Träume verkaufen zu wollen. Als eine der bewegendsten Szenen erweist sich hier der Scan-Prozess. Um bei Robin all die nötigen Emotionen hervorzurufen, die abgebildet werden soll, rekapituliert ihr Manager die Momente ihres Kennenlernens und gesteht ihr sogar seine Liebe.
Verwirrend wird die Geschichte erst, als Robin Wright von Miramount zu einem Kongress eingeladen wird, wo das Studio ein Medikament vorstellt, das seinen Stars die Flucht in eine Traumwelt ermöglicht. Bereits beim Pförtner der Hotelanlage des Studios, wo der Kongress stattfindet, müssen die geladenen Gäste an einer Ampulle schnüffeln, was für Robin Wright und den Zuschauer gleichermaßen den Übergang in eine fantastische Traumwelt von bunten Wellen, fabelhaften Meeresbewohnern und allerlei Fantasiegeschöpfen markiert. Folman spinnt seine kritischen Überlegungen zum Star- und Studiosystem Hollywoods weiter zu philosophischen Fragen zu Identität, Fantasiewelten und Jugendwahn, wobei er durchaus halluzinatorische Bilder kreiert und immer wieder die Filmgeschichte und Popkultur zitiert. Hervorragend vor allem von Robin Wright („House of Cards“, „Pippa Lee“) gespielt und stimmungsvoll musikalisch von Max Richter („Disconnect“) untermalt, bietet „The Congress“ ein visuell außergewöhnliches und thematisch vielschichtiges Filmvergnügen, dessen philosophische Fragen lange nachwirken.
"The Congress" in der IMDb
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