Cut Bank - Kleine Morde unter Nachbarn
Matt Shakman hat seit 2002 immer mal wieder bei einer oder zwei Episoden amerikanischer Fernsehserien Regie geführt, bei „Dr. House“ und „Psych“ durften es auch mal fünf sein, aber vor allem sein zweimaliges Engagement bei der Serienadaption des Coen-Klassikers „Fargo“ scheint ihn zu seinem ersten Langfilmdebüt inspiriert zu haben. Mit „Cut Bank – Kleine Morde unter Nachbarn“ bedient er sich zwar durchaus der Motivwelten, wie sie Cineasten bei den Coen-Brüdern oder auch David Lynch zu schätzen gelernt haben, doch trotz eines illustren Darsteller-Ensembles gelingt es Shakman und seinem ebenfalls beim Fernsehen tätigen Autor Roberto Patino („Prime Suspect“, „Sons of Anarchy“) nicht, ihre Geschichte glaubwürdig und spannend zu erzählen.
Der sich um seinen schwerkranken Vater kümmernde Dwayne McLaren (Liam Hemsworth) träumt davon, mit seiner hübschen, aber einfach gestrickten Freundin Cassandra (Teresa Palmer) das 3000-Seelen-Kaff Cut Bank endlich verlassen zu können, nicht mehr als Automechaniker für Theresas Vater (Billy Bob Thornton) arbeiten zu müssen und sich stattdessen mit einer eigenen Werkstatt in Kalifornien selbstständig machen zu können. Allerdings fehlt ihm dazu noch das entsprechende Startkapital. Überraschenderweise scheint ihm ausgerechnet der erste Mord in Cut Bank dazu zu verhelfen. Als er nämlich eines Tages in den Feldern ein Video von Theresa dreht, wie sie ihre Performance auf dem diesjährigen Wettbewerb zur Schönheitskönigin probt, fängt er im Hintergrund den Mord eines großen Mannes an dem örtlichen Postboten (Bruce Dern) ein. Während Sheriff Vogel (John Malkovich) die Ermittlungen anhand des Videomaterials aufnimmt, ist der Post-Inspektor Joe Barrett (Oliver Platt) aus Washington angereist, um Dwayne eine stattliche Belohnung auszuzahlen. Doch erst will er die Leiche sehen …
Bevor Shakman und Patino den Mord präsentieren, der die unglückseligen Vorfälle in Cut Bank ins Rollen bringt, nehmen sie sich nur wenig Zeit, die stinknormale Kleinstadt und einige wenige Bewohner vorzustellen. Dass den Filmemachern die Figuren an sich kaum am Herzen liegen, wird auch im weiteren Verlauf der etwas verkrampft auf Humor getrimmten Krimi-Groteske deutlich. Abgesehen von der Liebesbeziehung zwischen Dwayne und Theresa bleiben so ziemlich alle persönlichen Verhältnisse zwischen den Figuren unerforscht. Nur vereinzelt eingestreute Bemerkungen lassen gewisse Schlüsse zu. Stattdessen setzt Shakman auf selten wirklich zündende Sprüche und Witze, die auch in der Wiederholung nicht komischer werden. Als running gag taucht beispielsweise Michael Stuhlbarg („A Serious Man“) als wortkarger, leicht vertrottelt erscheinender Tierpräparator auf der Suche nach seinem Päckchen durchs Bild und wird dabei von jedem mit der Bemerkung begrüßt, dass man ihn für tot gehalten habe.
„Cut Bank“ erreicht weder die atmosphärische Dichte, noch den trockenen Humor oder auch nur die interessante Figurenzeichnung eines Coen-Films, sondern verheizt ein prominentes Schauspieler-Team in einem viel zu oberflächlichen, nie wirklich spannenden Thriller, dessen Pointe dazu viel zu früh offenbart wird.
"Cut Bank" in der IMDb
Der sich um seinen schwerkranken Vater kümmernde Dwayne McLaren (Liam Hemsworth) träumt davon, mit seiner hübschen, aber einfach gestrickten Freundin Cassandra (Teresa Palmer) das 3000-Seelen-Kaff Cut Bank endlich verlassen zu können, nicht mehr als Automechaniker für Theresas Vater (Billy Bob Thornton) arbeiten zu müssen und sich stattdessen mit einer eigenen Werkstatt in Kalifornien selbstständig machen zu können. Allerdings fehlt ihm dazu noch das entsprechende Startkapital. Überraschenderweise scheint ihm ausgerechnet der erste Mord in Cut Bank dazu zu verhelfen. Als er nämlich eines Tages in den Feldern ein Video von Theresa dreht, wie sie ihre Performance auf dem diesjährigen Wettbewerb zur Schönheitskönigin probt, fängt er im Hintergrund den Mord eines großen Mannes an dem örtlichen Postboten (Bruce Dern) ein. Während Sheriff Vogel (John Malkovich) die Ermittlungen anhand des Videomaterials aufnimmt, ist der Post-Inspektor Joe Barrett (Oliver Platt) aus Washington angereist, um Dwayne eine stattliche Belohnung auszuzahlen. Doch erst will er die Leiche sehen …
Bevor Shakman und Patino den Mord präsentieren, der die unglückseligen Vorfälle in Cut Bank ins Rollen bringt, nehmen sie sich nur wenig Zeit, die stinknormale Kleinstadt und einige wenige Bewohner vorzustellen. Dass den Filmemachern die Figuren an sich kaum am Herzen liegen, wird auch im weiteren Verlauf der etwas verkrampft auf Humor getrimmten Krimi-Groteske deutlich. Abgesehen von der Liebesbeziehung zwischen Dwayne und Theresa bleiben so ziemlich alle persönlichen Verhältnisse zwischen den Figuren unerforscht. Nur vereinzelt eingestreute Bemerkungen lassen gewisse Schlüsse zu. Stattdessen setzt Shakman auf selten wirklich zündende Sprüche und Witze, die auch in der Wiederholung nicht komischer werden. Als running gag taucht beispielsweise Michael Stuhlbarg („A Serious Man“) als wortkarger, leicht vertrottelt erscheinender Tierpräparator auf der Suche nach seinem Päckchen durchs Bild und wird dabei von jedem mit der Bemerkung begrüßt, dass man ihn für tot gehalten habe.
„Cut Bank“ erreicht weder die atmosphärische Dichte, noch den trockenen Humor oder auch nur die interessante Figurenzeichnung eines Coen-Films, sondern verheizt ein prominentes Schauspieler-Team in einem viel zu oberflächlichen, nie wirklich spannenden Thriller, dessen Pointe dazu viel zu früh offenbart wird.
"Cut Bank" in der IMDb
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