The Reach - In der Schusslinie

In den ausgehenden 1980er Jahren hat sich Michael Douglas mit Blockbustern wie „Eine verhängnisvolle Affäre“, „Wall Street“, „Black Rain“, „Der Rosenkrieg“, „Basic Instinct“ und „Falling Down“ zu einem der profiliertesten Darsteller seiner Generation gemausert. Von diesem Glanz ist nicht mehr viel übrig geblieben. Mittlerweile ist der Oscar-Preisträger bis auf wenige Ausnahmen wie „Liberace“ und „Wall Street: Geld schläft nicht“ allenfalls in unbedeutenden Filmen oder kaum erwähnenswerten Nebenrollen zu sehen. Da muss er schon selbst die Produzentenrolle übernehmen, um wie in „The Reach - In der Schusslinie“ wieder voll im Rampenlicht zu stehen.
Während seine Freundin Laina (Hanna Mangan Lawrence) in Denver aufs College geht, führt Ben (Jeremy Irvine) das Familienunternehmen seiner verstorbenen Eltern weiter und führt als Fährtenleser Jäger durch die Mojave-Wüste. Mit dem skrupellosen wie schwerreichen Spekulanten Madec (Michael Douglas) hat es Ben aber mit einem besonders unbequemen Kunden zu tun. Ausgerüstet mit dem komfortabelsten Fahrzeug und der besten Waffe, die für Geld zu haben sind, hat sich Madec auch die schwer zu bekommende Jagdlizenz für seine noch ausstehende Trophäe erkauft. Doch als er in seinem Jagdeifer statt des ersehnten Schafs einen Mann tötet, will Madec den Vorfall auf seine eigene Art lösen, um einen millionenschweren Deal mit den Chinesen nicht zu gefährden. Um Ben als Zeugen auszuschalten, schickt er ihn durch die glühend heiße Wüste, doch Ben erweist sich als ebenso widerstandsfähiger wie geschickter Überlebenskünstler ...
Eigentlich fängt „The Reach“ ganz vielversprechend an. Mit dem tödlichen Jagdunfall in der unwirtlichen Mojave-Wüste ist der Ausgangspunkt für ein packendes Thriller-Drama durchaus geschaffen. Doch was Stephen Susco („Der Fluch – The Grudge“, „Red“) aus der Adaption der Romanvorlage von Robb White („13 Geister“, „Haunted Hill“) macht, entbehrt leider jeglicher dramaturgischer Raffinesse. Das obligatorische Katz- und Maus-Spiel findet zwar vor einer sehenswerten Kulisse statt, doch der Spannungsaufbau bleibt dabei völlig außen vor.
Ärgerlich sind vor allem die unlogischen Entwicklungen im ansonsten vorhersehbaren Plot. Da können Michael Douglas noch so ekelhaft den arroganten Bösewicht aus L.A. und Jeremy Irvine („Gefährten“, „Die Liebe seines Lebens“) den rechtschaffenen Einheimischen mimen, gegen das eindimensional gestrickte Drehbuch können sie leider nichts ausrichten.
So bleibt „The Reach“ ein überflüssiger Thriller, der nur mit schönen Wüstenbildern und dem stimmungsvollem Score von Dickon Hinchliffe („Shadow Dancer“, „Winter's Bone“) punkten kann.
"Beyond The Reach: In der Schusslinie" in der IMDb

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