Revenge - Eine gefährliche Affäre

Mit seinen ersten drei Filmen „Begierde“, „Top Gun“ und „Beverly Hills Cop II“ avancierte Ridley Scotts jüngerer Bruder Tony zu einem der angesagtesten Filmemacher in den ausgehenden 1980er Jahren. Für seinen nächsten Film „Revenge – Eine gefährliche Affäre“ adaptierte Scott nicht nur die bereits 1979 im „Esquire“ veröffentlichte Geschichte von Jim Harrison, sondern bekam mit Kevin Costner („The Untouchables“, „No Way Out“), Alt-Star Anthony Quinn („Viva Zapata!“, „Lawrence von Arabien“) und der jungen Schönheit Madeleine Stowe („Die Nacht hat viele Augen“, „Fatale Begierde“) ein interessantes Darsteller-Ensemble zusammen. Auseinandersetzungen mit Produzent Ray Stark resultierten beim Schnitt schließlich darin, dass der Film entgegen Tony Scotts Ansinnen über zwei Stunden Laufzeit aufwies, aber Kürzungen bei den exzessiven Gewaltszenen und den Sexszenen hinnehmen musste.
Nach vielen Jahren bei der Airforce kehrt der Pilot Michael „Jay“ Cochran (Kevin Costner) der Army und der Fliegerei den Rücken, um sich eine Auszeit zu gönnen. Dazu besucht er seinen alten Freund, den Gangsterboss Tiburon „Tibey“ Mendez (Anthony Quinn) in Mexico, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Als er Tibeys junge Frau Miryea (Madeleine Stowe) kennenlernt, beginnt er eine Affäre mit der Schönheit, doch bleibt dieser Verrat Tibey nicht verborgen. Als Vergeltung lässt er Cochran von seinen Handlagern fast zu Tode prügeln, seine untreue Frau in ein Bordell bringen, wo sie fortan mit entstelltem Gesicht jedem Mann zur Verfügung stehen muss. Nachdem Cochran von einem Bauern wieder aufgepeppelt worden ist, macht er sich auf die Suche nach Mireya und muss dazu noch einmal die Auseinandersetzung mit seinem ehemaligen Freund suchen …
Zunächst einmal ist positiv zu vermerken, dass „Revenge – Eine gefährliche Affäre“ 25 Jahre nach seinem Kinostart endlich erstmals in deutscher Sprache auf DVD und Blu-ray erscheint. KSM hat beide Medien zusammen in einem schicken Mediabook mit informativen Booklet veröffentlicht, doch leider fehlt Tony Scotts Director’s Cut. Interessant wäre der Vergleich mit der hier vorliegenden Kinofassung allemal gewesen, denn die an sich simple Rachegeschichte weist bei über zwei Stunden Spielzeit doch einige Längen auf. Davon abgesehen bilden Kevin Costner und Madeleine Stowe ein überzeugendes Leinwand-Liebespaar, das für sein kurzes Glück durch die Hölle gehen muss. An den Darstellerleistungen gibt es ebenso wenig auszusetzen wie an den schick inszenierten Bildern von Jeffrey L. Kimball („Mission: Impossible II“, „Star Trek – Nemesis“) und dem elektronischen, mit mexikanischen Elementen gespickten Score von Jack Nitzsche („Starman“, „Das siebte Zeichen“).
"Revenge - Eine gefährliche Affäre" in der IMDb

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