The Equalizer

Die erste Zusammenarbeit mit Regisseur Antoine Fuqua („King Arthur“, „Southpaw“) bei dem Cop-Thriller-Drama „Training Day“ (2001) brachte Schauspieler Denzel Washington („Philadelphia“) seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller ein. In Fuquas 2014 entstandenen Film „The Equalizer“ setzt Washington nicht nur die Zusammenarbeit mit dem Action-Spezialisten fort, sondern er reiht sich auch in die Riege der Generation an Männern ein, die im reiferen Alter noch einmal Akzente im Action-Genre setzen wollen. Den Vergleich mit Liam Neeson („Taken“-Trilogie) und Sean Penn („The Gunman“) braucht er dabei nicht zu scheuen.
Als einfacher Angestellter in einem Baumarkt führt Robert McCall (Denzel Washington) in Boston ein von Routine und Zufriedenheit geprägtes Leben. Da er nachts nicht schlafen kann, setzt er sich jeden Abend in dasselbe Diner, wo er sich mit der jungen Prostituierten Teri (Chloë Grace Moretz) über die Bücher unterhält, die er gerade liest. Niemand weiß, dass McCall in seinem früheren Leben als Agent eines Spezialkommandos die perfekte Tötungsmaschine gewesen ist und seinen Tod vorgetäuscht hat, um ein neues Leben beginnen zu können.
Als er erfährt, dass Teri von ihrem Zuhälter Slavi (David Meunier) verprügelt wurde und im Krankenhaus liegt, stattet er Slavi in seinem Club einen Besuch ab und bietet ihm 9800 Dollar, um das Mädchen freizukaufen, doch darauf lässt sich der russische Gangster natürlich nicht ein. Mit professioneller Präzision schickt er Slavi und seine Handlanger ins Jenseits, doch schickt dieser Vorfall die russische Mafia auf den Plan. Der skrupellose Teddy (Marton Csokas) braucht nicht lange, um in McCall den Verantwortlichen für das Massaker zu finden. Nun hat es der ehemalige Equalizer mit einer weitaus brutaleren Truppe von Söldnern zu tun, gegen die er sich behaupten muss.
Obwohl „The Equalizer“ vor allem ein Action-Film ist, nehmen sich Fuqua und Drehbuchautor Richard Wenk („The Expendables 2“, „The Mechanic“) viel Zeit, um Washingtons Figur als in sich ruhenden, hilfsbereiten und zurückhaltend lebenden Angestellten zu portraitieren, der niemandem etwas Böses will. Dass sein Gerechtigkeitssinn aber dramatische Konsequenzen für die Sünder hat, müssen nicht nur korrupte Cops schmerzlich am eigenen Leib erfahren, sondern auch russische Zuhälter. Das Geheimnis seiner Vergangenheit wird erst ansatzweise gelüftet, als McCall auf der Suche nach der Identität seines neuen Widersachers seine alten Kollegen (Bill Pullman und Melissa Leo in kaum erwähnenswerten Nebenrollen) aufsucht. Davon abgesehen werden McCalls Gegner ebenso wie das Publikum von den außergewöhnlichen kognitiven und physischen Fähigkeiten des unscheinbaren Mannes überrascht. An diesen Stellen wartet Fuqua und sein Kameramann Mauro Fiore („Avatar“, „The Island“) mit einigen sehenswerten Bildern und Einfällen auf, die das Herz des Genre-Fans sicherlich höher schlagen lassen. Doch so wuchtig die Action-Szenen auch inszeniert sind, wirkt die Story nicht immer flüssig erzählt und betritt das eine oder andere unnötige Nebengleis, die den Film auf unnötige zwei Stunden strecken. Auf der anderen Seite hätte die Geschichte zwischen McCall und Teri wiederum mehr Raum einnehmen können, um den Film besser zu erden. Ärgerlich sind auch die schablonenhaften Kategorisierungen der Figuren in Gutmenschen und Bösewichter. Am Ende ist „The Equalizer“ aber dank der knackigen Performance von Denzel Washington so überzeugend gelungen, dass für 2017 bereits die Fortsetzung geplant ist.
"The Equalizer" in der IMDb

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