The Code - Staffel 1

Seit den ausgehenden 1980er Jahren, als beispielsweise die Mini-Serie „Bangkok Hilton“ Nicole Kidman populär machte und die Abenteuerserie „Wind und Sterne“ internationale Beachtung fand, produziert das australische Fernsehen immer wieder interessante Formate, die sich wohltuend vom Fast-Food-Einheitsbrei gerade der US-amerikanischen Produktionen abheben. Dazu zählt neben „Top Of The Lake“ und „Terra Nova“ auch die sechs Folgen umfassende erste Staffel von „The Code“.
Die Spritztour eines jungen Pärchens im australischen Outback endet nach einem Zusammenstoß mit einem Truck für Sheyna (Madeleine Madden) tödlich, während ihr Freund Clarence (Aaron L. McGrath) schwer verletzt das Weite suchen kann. Als er im Krankenhaus zu sich kommt, kann er sich nur an wenige Details der tragischen Ereignisse erinnern, während sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechtert. Als der ambitionierte Online-Redakteur Ned Banks (Dan Spielman) auf den Fall stößt, reist er zum Unglücksort nach Lindara und versucht ebenso wie Sheynas Lehrerin Alex Wisham (Lucy Lawless) herauszufinden, was wirklich hinter dem Unfall steckt. Denn als sich Ned mit dem Handy des verunglückten Jungen beschäftigt, stößt er auf ein bruchstückhaft vorhandenes Video, das sein autistischer, aber bereits als Hacker verurteilter Bruder Jesse (Ashley Zukerman) so wiederherstellen kann, dass die Spur des Trucks zu Physanto führt, einem Unternehmen, das offenbar Uran für Atomwaffen aufbereitet.
Als sich Jesse in das System von Physanto hackt, stoßen sie auf eine Verschwörung, die bis zum Berater des Ministerpräsidenten, Ian Bradley (David Wenham), und Stabschef Randall Keats (Aden Young) reichen.
Shelley Birse hat mit „The Code“ eine Serie kreiert, die einen klassische Verschwörungsplot mit einer interessanten persönlichen Geschichte verknüpft, nämlich der Beziehung zwischen den beiden Brüdern Ned und Jesse. Während Ned alle Hände voll damit zu tun hat, seine stagnierende Karriere und die Pflege seines autistischen und labilen Bruders unter einen Hut zu bekommen, fällt es Jesse einfach schwer, während seiner Bewährungsstrafe die Finger vom Internet zu lassen und seinen Job zuverlässig auszuführen. In den sechs Folgen der ersten Staffel geht es turbulent zu.
Immer wieder werden die Schauplätze und zwischen den handelnden und getriebenen Figuren gewechselt. Zwar wird schnell deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen dem tragischen Unfall, der Regierung und der Polizei gibt, doch die Einzelheiten offenbaren sich nur stückchenweise und nicht immer sofort schlüssig. „The Code“ macht es dem Zuschauer nicht unbedingt leicht, die Zusammenhänge in ihrer Komplexität zu erschließen. Stattdessen wird er ebenso wie die Protagonisten der Serie von den Ereignissen mitgerissen. Da fallen Bauernopfer, um die Medien von den brisanteren Themen abzulenken, Folter und Mord gehören zur Tagesordnung, um die einmal freigesetzten explosiven Informationen wieder unter Verschluss zu bringen.
Nicht immer wirken die sprunghaften Szenenwechsel souverän inszeniert, aber die Geschichte wird packend erzählt, visuell mit einigen schönen Ideen aufgepeppt und kann sich auf starke Figuren verlassen, die „The Code“ zu einem außergewöhnlichen Serien-Highlight machen, das auch die Besonderheiten des australischen Outbacks geschickt in die Story integriert.
"The Code" in der IMDb

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