Der letzte Wagen
Mit seiner Regiearbeit „Der gebrochene Pfeil“ (1950) und seinem Drehbuch zu „Die weiße Feder“ (1955) hat sich Delmer Daves erfolgreich einen Namen im Western-Genre gemacht, dem er 1956 „Der letzte Wagen“ folgen ließ, wobei er sowohl am Skript mitschrieb als auch die Regie übernahm. Nun ist der Genre-Klassiker auch auf Blu-ray in der „Classic Western in HD“-Reihe von Koch Media zu genießen.
Comanche Todd (Richard Widmark) befindet sich in der Obhut von Sheriff Bull Harper (George Mathews), nachdem er dessen drei Brüder getötet hatte. Als Harper mit seinem Gefangenen auf einen Treck stößt, der von Colonel Normand (Douglas Kennedy) nach Tucson geführt wird, schließt er sich ihm an und lässt Todd an einen Wagenrad ketten. Als er dem Gefangenen aber auch Nahrung verwehrt, schlagen die Sympathien der Siedler schlagartig auf die Seiten des Weißen, der bei den Comanchen aufgewachsen ist, um.
Am Abend schleichen sich einige Jugendliche zum Fluss, bei ihrer Rückkehr finden sie ihre Raststelle in rauchenden Trümmern vor. Apachen haben ihre Wagen zerstört und alle Siedler getötet, einzig der für tot gehaltene Comanche Todd hat das Massaker überlebt. Um die Überlebenden an ihr Ziel zu bringen, muss Comanche Todd die jungen Leute durch den Canyon des Todes führen, wo sie erneut auf die Apachen treffen. Gerade Valinda Normand (Stephanie Griffin), die Tochter des getöteten Colonels, hegt großes Misstrauen gegen Todd, während sich Jenny (Felicia Farr) und Billy (Tommy Rettig) auf die Seiten ihres Retters schlagen. Erst als Comanche Todd Valinda nach einem Schlangenbiss das Leben rettet, ändert sie ihre Einstellung …
Delmer Davis hat mit „Der letzte Wagen“ einmal mehr den Konflikt zwischen Weißen und Indianern thematisiert, ohne in die konventionelle Schwarz-Weiß-Kategorisierung zu verfallen, die Western so gern zeichnen. Vor allem Richard Widmarks Charakter des bei Indianern aufgewachsenen Todd ist durchaus kontrovers gezeichnet. So erschießt er gleich in der Eröffnungssequenz einen seiner Verfolger aus dem Hinterhalt und verweigert den Überlebenden des Apachen-Überfalls die Beerdigung ihrer getöteten Verwandten. Erst im weiteren Verlauf der Handlung erweisen sich Todds Entscheidungen als höchst pragmatisch und überlebenswichtig. Auf der anderen Seite zeigt er sich als nachgiebiger und verständnisvoller Anführer einer Gruppe von Menschen, die zutiefst traumatisiert durch das Massaker sind und infolgedessen Probleme haben, Vertrauen zu Fremden zu fassen. Dabei greift der Film auch rassistische Tendenzen auf, die durch christliche Argumentationen gestützt werden. Neben Richard Widmarks vorzüglicher Darstellung des ambivalent angelegten Protagonisten gefällt „Der letzte Wagen“ durch die elegante Kameraarbeit von Wilfred M. Cline („Helden der Lüfte“, „Kampf ohne Gnade“) und die Filmmusik von Lionel Newman („Blutige Hände“, „Ein Kuss vor dem Tode“).
"Der letzte Wagen" in der IMDb
Comanche Todd (Richard Widmark) befindet sich in der Obhut von Sheriff Bull Harper (George Mathews), nachdem er dessen drei Brüder getötet hatte. Als Harper mit seinem Gefangenen auf einen Treck stößt, der von Colonel Normand (Douglas Kennedy) nach Tucson geführt wird, schließt er sich ihm an und lässt Todd an einen Wagenrad ketten. Als er dem Gefangenen aber auch Nahrung verwehrt, schlagen die Sympathien der Siedler schlagartig auf die Seiten des Weißen, der bei den Comanchen aufgewachsen ist, um.
Am Abend schleichen sich einige Jugendliche zum Fluss, bei ihrer Rückkehr finden sie ihre Raststelle in rauchenden Trümmern vor. Apachen haben ihre Wagen zerstört und alle Siedler getötet, einzig der für tot gehaltene Comanche Todd hat das Massaker überlebt. Um die Überlebenden an ihr Ziel zu bringen, muss Comanche Todd die jungen Leute durch den Canyon des Todes führen, wo sie erneut auf die Apachen treffen. Gerade Valinda Normand (Stephanie Griffin), die Tochter des getöteten Colonels, hegt großes Misstrauen gegen Todd, während sich Jenny (Felicia Farr) und Billy (Tommy Rettig) auf die Seiten ihres Retters schlagen. Erst als Comanche Todd Valinda nach einem Schlangenbiss das Leben rettet, ändert sie ihre Einstellung …
Delmer Davis hat mit „Der letzte Wagen“ einmal mehr den Konflikt zwischen Weißen und Indianern thematisiert, ohne in die konventionelle Schwarz-Weiß-Kategorisierung zu verfallen, die Western so gern zeichnen. Vor allem Richard Widmarks Charakter des bei Indianern aufgewachsenen Todd ist durchaus kontrovers gezeichnet. So erschießt er gleich in der Eröffnungssequenz einen seiner Verfolger aus dem Hinterhalt und verweigert den Überlebenden des Apachen-Überfalls die Beerdigung ihrer getöteten Verwandten. Erst im weiteren Verlauf der Handlung erweisen sich Todds Entscheidungen als höchst pragmatisch und überlebenswichtig. Auf der anderen Seite zeigt er sich als nachgiebiger und verständnisvoller Anführer einer Gruppe von Menschen, die zutiefst traumatisiert durch das Massaker sind und infolgedessen Probleme haben, Vertrauen zu Fremden zu fassen. Dabei greift der Film auch rassistische Tendenzen auf, die durch christliche Argumentationen gestützt werden. Neben Richard Widmarks vorzüglicher Darstellung des ambivalent angelegten Protagonisten gefällt „Der letzte Wagen“ durch die elegante Kameraarbeit von Wilfred M. Cline („Helden der Lüfte“, „Kampf ohne Gnade“) und die Filmmusik von Lionel Newman („Blutige Hände“, „Ein Kuss vor dem Tode“).
"Der letzte Wagen" in der IMDb
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