Gotti
Neben dem berühmt-berüchtigten Al Capone zählt John Gotti (1940-2002) zu den schillerndsten Figuren der amerikanischen Cosa Nostra und war als Anführer der Gambino-Familie zu den wichtigsten Gangstern, die in New York das Sagen hatten, wobei Gotti besonders durch seine guten Beziehungen zu den Medien und seine Standhaftigkeit, unter keinen Umständen bei den Cops zu singen, bekannt geworden ist. Nachdem bereits etliche Dokumentationen und Spielfilme über Gotti produziert oder von ihm inspiriert worden sind (von „Der Pate III“ über „Getting Gotti“ und „Der Todeskuss der Cosa Nostra“ bis zu „Der Pate von New York“), hat sich der Schauspieler und Gelegenheitsregisseur Kevin Connolly erneut der prominenten Mafia-Persönlichkeit angenommen, mit „Gotti“ aber ein absolut uninspiriertes und zusammenhangloses Werk abgeliefert.
In den 1980er Jahren avanciert John Gotti (John Travolta) zum Oberhaupt der New Yorker Mafia-Familie Gambino, als er seinen Vorgänger Paul Castellano (Donald John Volpenhein) töten lässt. Durch seine charismatische Art, sich für die Probleme der Leute auf der Straße anzunehmen, sich bei den Medien und höchsten gesellschaftlichen Kreisen beliebt zu machen und so jedes Gerichtsverfahren gegen ihn zur Farce werden zu lassen, bringt er es auf die Titelseiten von Time, People und New York Times Magazine. Durch den Verrat eines Familienmitglieds landet Gotti lebenslang hinter Gittern, wo auch sein Sohn John Jr. (Spencer Rocco Lofranco) seine Haftstrafe verbüßt. Bei einem Zusammentreffen Anfang der 2000er Jahre berichtet der Junior, dass ihm die Staatsanwaltschaft einen Deal angeboten hat, der beiden die Freiheit schenken könnte. Doch der schwer krebskranke Pate hat nie irgendjemanden verpfiffen …
Obwohl John Travolta („Pulp Fiction“, „Face/Off – Im Körper des Feindes“) prädestiniert für die Rolle des Gambino-Paten zu sein scheint, gelingt es ihm nicht, seiner Figur ein interessantes Profil zu verleihen. Das liegt vor allem daran, dass das auf den Memoiren von John Gotti Jr. basierende Drehbuch von Lem Dobbs („The Score“) und Leo Rossi („Reine Nervensache“) zu wild zwischen den Jahrzehnten hin- und herspringt. Dabei wird weder Gottis Vergangenheit noch sein kometenhafter Aufstieg in der Gambino-Familie thematisiert, sondern nur mit einzelnen Ereignissen skizziert, die letztlich kein stimmiges Gesamtbild erzeugen können.
Dazu sind die abrupten Zeitsprünge nicht nachvollziehbar, die Dialoge zu nichtssagend, die Gesten zu pathetisch. Die erschreckend wächserne Miene des sichtbar gealterten „Grease“-Stars John Travolta spricht so für den ganzen Film, der sein Publikum nie mitzureißen vermag, sondern mit einer Irritation nach der anderen konfrontiert. So wird weder die Entwicklung der Hauptfigur nachvollziehbar noch eine emotionale Reaktion außer Langeweile hervorgerufen. Selbst so prominente Darsteller wie Stacy Keach („Flucht aus L.A.“, „Nebraska“) und Kelly Preston („Jerry Maguire – Spiel des Lebens“) können nicht verhindern, dass „Gotti“ zu den schlechtesten Mafia-Filmen zählt, die je das Licht der Welt erblickt haben.
"Gotti" in der IMDb
In den 1980er Jahren avanciert John Gotti (John Travolta) zum Oberhaupt der New Yorker Mafia-Familie Gambino, als er seinen Vorgänger Paul Castellano (Donald John Volpenhein) töten lässt. Durch seine charismatische Art, sich für die Probleme der Leute auf der Straße anzunehmen, sich bei den Medien und höchsten gesellschaftlichen Kreisen beliebt zu machen und so jedes Gerichtsverfahren gegen ihn zur Farce werden zu lassen, bringt er es auf die Titelseiten von Time, People und New York Times Magazine. Durch den Verrat eines Familienmitglieds landet Gotti lebenslang hinter Gittern, wo auch sein Sohn John Jr. (Spencer Rocco Lofranco) seine Haftstrafe verbüßt. Bei einem Zusammentreffen Anfang der 2000er Jahre berichtet der Junior, dass ihm die Staatsanwaltschaft einen Deal angeboten hat, der beiden die Freiheit schenken könnte. Doch der schwer krebskranke Pate hat nie irgendjemanden verpfiffen …
Obwohl John Travolta („Pulp Fiction“, „Face/Off – Im Körper des Feindes“) prädestiniert für die Rolle des Gambino-Paten zu sein scheint, gelingt es ihm nicht, seiner Figur ein interessantes Profil zu verleihen. Das liegt vor allem daran, dass das auf den Memoiren von John Gotti Jr. basierende Drehbuch von Lem Dobbs („The Score“) und Leo Rossi („Reine Nervensache“) zu wild zwischen den Jahrzehnten hin- und herspringt. Dabei wird weder Gottis Vergangenheit noch sein kometenhafter Aufstieg in der Gambino-Familie thematisiert, sondern nur mit einzelnen Ereignissen skizziert, die letztlich kein stimmiges Gesamtbild erzeugen können.
Dazu sind die abrupten Zeitsprünge nicht nachvollziehbar, die Dialoge zu nichtssagend, die Gesten zu pathetisch. Die erschreckend wächserne Miene des sichtbar gealterten „Grease“-Stars John Travolta spricht so für den ganzen Film, der sein Publikum nie mitzureißen vermag, sondern mit einer Irritation nach der anderen konfrontiert. So wird weder die Entwicklung der Hauptfigur nachvollziehbar noch eine emotionale Reaktion außer Langeweile hervorgerufen. Selbst so prominente Darsteller wie Stacy Keach („Flucht aus L.A.“, „Nebraska“) und Kelly Preston („Jerry Maguire – Spiel des Lebens“) können nicht verhindern, dass „Gotti“ zu den schlechtesten Mafia-Filmen zählt, die je das Licht der Welt erblickt haben.
"Gotti" in der IMDb
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