Der Einsatz

Der australische Filmemacher Roger Donaldson hat sich mit Filmen wie „Die Bounty“, „No Way Out“, „White Sands“ und „Thirteen Days“ als stilsicherer Inszenator in unterschiedlichsten Genres erwiesen, wobei er sich in jüngerer Vergangenheit vor allem im Thriller-Genre zuhause zu fühlen scheint. Nach dem Remake des Peckinpah-Klassikers „Getaway“, dem Horror-Spektakel „Species“, dem Katastrophen-Thriller „Dante’s Peak“ und dem Polit-Drama „Thirteen Days“ präsentierte Donaldson 2003 den Thriller „Der Einsatz“, der vor allem durch das mitreißende Spiel der beiden männlichen Hauptdarsteller Al Pacino und Colin Farrell zu überzeugen weiß. 

Inhalt: 

Der altgediente CIA-Anwerber Walter Burke (Al Pacino) weiß, wie er geeignete Kandidaten an den Haken bekommt. Bei dem Computer-Spezialisten und Harvard-Absolvent James Clayton (Colin Farrell) ist es dessen Suche nach Antworten auf den Tod seines Vaters bei einem Flugzeugabsturz in Peru. Burke verrät dem brillanten Jungspund nur so viel, dass er James‘ Vater gekannt habe. James lässt sich also ködern und absolviert das Trainingsprogramm für Nachwuchsagenten auf der sogenannten „Farm“ in Langley. Ausgerechnet seine Faszination für seine attraktive Mitbewerberin Layla Moore (Bridget Moynahan) wird ihm jedoch zum Verhängnis. 
Nachdem James bereits ein hartes Training und verschiedene Eignungstests bestanden hat, lässt er sich von Layla in einer Bar so manipulieren, dass er schließlich das Trainingsprogramm beenden muss, nur um wenig später von Burke als NOC, als verdeckter Ermittler, erneut rekrutiert zu werden. James wird damit beauftragt, ausgerechnet Layla auf Schritt und Tritt zu beschatten, um Beweise dafür zu finden, dass sie der Maulwurf in der CIA ist, der geheime Informationen aus dem Hauptquartier in Langley stiehlt. Doch James geht einen Schritt weiter und beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit Layla… 

Kritik: 

„Nichts ist, wie es scheint“, lautet das von Al Pacinos Figur wie ein Mantra vorgetragene Motto der Ausbildung bei der CIA. Während sein mit allen Wassern gewaschene Walter Burke wie in einem Buch in den jungen Rekruten zu lesen imstande ist, wird sein Schützling James Clayton vor allem von der Suche nach der Antwort auf die Frage angetrieben, unter welchen Umständen sein Vater in Peru ums Leben gekommen ist. Nach diesem Prolog verwendet „Der Einsatz“ vor allem viel Zeit auf das Trainingsprogramm bei der CIA, wobei es allerdings in erster Linie darum zu gehen scheint, dass die Agenten Wahrheit von Lügen zu erkennen lernen. Schließlich steht die Frage, wer hier wem trauen kann, auch im Zentrum des Films. 
Die Verfolgung dieser Prämisse geht allerdings mit ein paar klischeehaften, wenig glaubwürdigen Schilderungen des Agentenalltags einher, doch das in der zweiten Hälfte eingeschlagene hohe Tempo und vor allem die gut gespielte Beziehung zwischen dem undurchschaubaren Ausbilder und seinem zunehmend verwirrten Schützling machen dieses Manko einigermaßen wett.  
Colin Farrell („Tigerland“, „Das Tribunal“) bewegt sich dabei absolut auf Augenhöhe mit Schauspiel-Legende Al Pacino („Der Pate“, „Heat“), wobei das Vater-Sohn-ähnliche Verhältnis ihrer Figuren noch ausführlicher hätte ausgestaltet werden können. Dazu fügt sich Bridget Moynahan („I, Robot“, „Der Anschlag“) als James‘ Love Interest und ebenfalls undurchschaubare Kollegin ebenso gut in das Ensemble ein. Am Ende schlägt „Der Einsatz“ ein paar Kapriolen zu viel, so dass Pacino schon einige Mühen hat, die Glaubwürdigkeit seiner Figur zu bewahren, aber von einigen Schwächen abgesehen bietet Donaldsons Film eine sehenswerte Agentenhatz mit gut aufgelegten Darstellern.  

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