Besessen - Fesseln der Eifersucht
Mit einer kleinen Feier soll das Trikot des ehemaligen Football-Stars Mike (Matt Long) aus dem Verkehr gezogen werden. Dazu kehrt Matt in seine kleine Heimatstadt zurück, die er wegen seines Studiums vor etlichen Monaten verlassen hat - und damit auch seine damalige Freundin Shelby (Mischa Barton), die ihre kranke Mutter pflegen musste. Doch für sie hat die Trennung von Mike nie
stattgefunden. Entsprechend groß ist ihre Vorfreude auf Mikes Rückkehr. Dieser besitzt allerdings die Frechheit, in ihrem Diner mit seiner neuen Freundin Elizabeth (Jessica Stroup) aufzutauchen.
Statt ihrer Konkurrentin jedoch gleich die Augen auszukratzen, macht sie auf gute Freundin und füllt Elizabeth erst einmal mit Tequila ab. So angeschwipst möchte Elizabeth natürlich nicht Mikes
Eltern vorgestellt werden, weshalb sie beschließt, in einem Motel einzuchecken und am nächsten Morgen zu Mikes Elternhaus nachzukommen. Doch wegen der Feier sind natürlich alle Zimmer belegt, und so findet sich Elizabeth wenig später allein mit ihrem Koffer auf der nächtlichen Landstraße, wo sie ausgerechnet von der verheulten Shelby angefahren wird. Shelby nimmt die Verletzte mit zu sich nach Hause, versorgt den verstauchten Knöchel und setzt sie mit Schmerzmitteln schachmatt. Mit Elizabeths Handy lässt sie Mike glauben, dass seine Freundin wieder zurückgefahren sei, wo übrigens auch ihr Ex-Freund Eddie studiert.
Mike schluckt zunächst die bittere Pille und ist so für Shelbys Annäherungsversuche etwas empfänglicher. Als er merkt, was für ein Spiel Shelby treibt, ist seine Ex-Freundin schon längst zu wirklich allen Mitteln bereit, ihre große Liebe
zurückzugewinnen.
In seinem abgründigen Thriller „Misery“ hat Stephen King eine Krankenschwester einen Mann aus einem Autowrack bergen und ihn bei sich zu Hause aufnehmen lassen, wo sie feststellt, dass es sich bei ihrem Patienten ausgerechnet um ihren Lieblingsautoren handelt. Da dieser mit seinem
gebrochenen Bein ohnehin strikte Bettruhe bewahren muss, soll er einen Roman für seinen größten Fan schreiben, doch der Schluss gefällt ihr ganz und gar nicht, so dass ihr jedes Mittel recht ist, ein versöhnliches Ende für ihre Lieblingsheldin zu erreichen.
Thematisch ähnlich gelagert ist quasi die „Misery“-Teenie-Variante, die „American Psycho 2“-Regisseur Morgan J. Freeman mit „Besessen“ umgesetzt hat. Ungewöhnlich ist dabei vor allem die Besetzung von „O.C. California“-Schönheit Mischa Barton als Soziopathin, der jedes Mittel Recht ist, ihren Geliebten zurückzugewinnen. Dagegen hat Jessica Stroup bereits in „Prom Night“ und „The Hills Have Eyes 2“ Opfererfahrungen sammeln können.
Auch wenn „Besessen“ recht unoriginell daherkommt und sämtliche Konventionen und Klischees des Genres erfüllt, weiß der Psycho-Thriller gut zu unterhalten, was vor allem den überzeugenden Darstellern und der nachvollziehbaren Zeichnung ihrer Charaktere zu verdanken ist. Die Slasher-Effekte sind dabei angenehm moderat ausgefallen, so dass die Story stets im Vordergrund bleibt. Das ist insgesamt unspektakulär, reicht aber für ein kurzweiliges Thriller-Vergnügen völlig aus.
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