Flash of Genius

Als sich der Ingenieur Dr. Robert Kearns (Greg Kinnear) bei einer Familienfahrt durch das verregnete Detroit fragt, warum Autoscheibenwischer nicht wie ein Augenlid funktionieren können, macht er sich im Jahre 1967 mit seinen Söhnen im häuslichen Keller an die Konstruktion eines Intervall-Scheibenwischers. Wenig später meldet er seinen erfolgreich entwickelten Prototyp mit Hilfe seines Freundes Gil Previck (Dermot Mulroney) als Patent an und stellt seine Erfindung Ford vor, deren eigene Ingenieure bislang erfolglos an diesem Projekt gearbeitet hatten. 
Kaum hat der Automobilkonzern aber Kearns Prototyp in den Händen, sagen sie sich von dem Erfinder los und produzieren den Scheibenwischer in Eigenregie und stellt ihn schon bald als Extra bei dem neuen Mustang vor. Kearns will Gerechtigkeit und verklagt Ford. Dabei kann er zunächst auf die Unterstützung seiner Frau Phillis (Lauren Graham) zählen, doch je mehr er sich in die jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen hineinsteigert, umso mehr verliert er den Bezug zu seiner Familie. Selbst die großzügigen Vergleichssummen, die Ford dem starrköpfigen Ingenieur anbietet - zuletzt sogar 30 Millionen Dollar -, verschmäht Kearns. 
Vom Produzenten zum Regisseur: Für sein Regiedebüt ließ sich Marc Abraham von einem 1993 erschienen Artikel im New Yorker inspirieren, der den jahrezehntelangen Kampf von Robert Kearns gegen Ford beschrieb. Kearns selbst sperrte sich aber gegen eine Verfilmung seiner Geschichte, so dass erst nach seinem Tod seine Familie im Jahre 2005 die Zustimmung für das Projekt gab. 
Abraham konnte mit Greg Kinnear einen starken Darsteller für die Rolle des eigensinnigen Ingenieurs gewinnen. Kinnear stellt den Underdog mit großem Engagement dar, vermag aber doch keine Sympathien für die Figur aufkommen lassen. Überhaupt kann man an der Besetzung nichts aussetzen, doch die Charaktere sind allesamt zu oberflächlich gezeichnet, um den Zuschauer wirklich zu berühren. Dennoch versteht es „Flash of Genius“ die knapp zwei Stunden gut zu unterhalten, wenn man sich nicht daran stört, dass zum Hollywood-typischen Finale arg dick aufgetragen wird und zunehmend wie eine John-Grisham-Verfilmung wirkt. Erfreuen darf man sich neben dem famos aufspielenden Greg Kinnear vor allem auch an der stimmigen Fotografie von Dante Spinotti und der gefühlvollen Musik von Aaron Zigman.  

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