Crank 2: High Voltage

Nachdem Jason Statham in der Luc-Besson-Produktion „Transporter“ zum neuen coolen Action-Helden avanciert ist, setzten Mark Neveldine und Brian Taylor mit „Crank“ im Jahre 2006 noch einen drauf, was Tempo und (Irr-)Witz betrifft. Statham mimte den Auftragskiller Chev Chelios, der seiner unwissenden Freundin Eve (Amy Smart) zuliebe ein bürgerliches Leben beginnen wollte. Sein Arbeitgeber bestrafte diese Entscheidung mit einer Giftinjektion, die innerhalb einer Stunde zum Tode führen würde. 
Chelios konnte seinem tödlichen Schicksal nur entkommen, indem er seinen Adrenalinspiegel konstant auf höchstem Niveau hielt und von einer aufregenden Szene zur nächsten hastete, öffentlichen Sex praktizierte, sich Unmengen an Energydrinks und Adrenalinspritzen reinzog, bis er das erlösende Gegenmittel in die Hände bekam. Am Ende stürzte das unglückselige Opfer aus einem Hubschrauber, schlug erst auf einem Autodach, dann auf dem Asphalt auf. Dieser Cliffhanger bedeutete natürlich nicht das Ende des gehetzten Ex-Killers. 
Zu Beginn der Fortsetzung „Crank 2: High Voltage“ wird Chelios geschundener Körper von einem Aufräumkommando blitzschnell von der Straße gekratzt und in einen Transporter gehievt. Drei Monate später erwacht Chelios aus dem Koma und erinnert sich, dass ihm bei vollem Bewusstsein das Herz entnommen und ein batteriebetriebenes Kunstherz eingesetzt worden ist, das den Patienten gerade mal so lange am Leben erhalten soll, bis auch die übrigen verwendbaren Innereien entnommen worden sind. Chevs starkes Herz soll jedenfalls dem uralten Triadenchef Poon Dong (David Carradine) zu neuer Power verhelfen. Chelios entflieht der Organhandelklinik und erfährt nach Rücksprache mit seinem Doc (Dwight Yoakam), dass Chev den Akku seiner Herzmaschine ständig aufladen muss. Um sein eigenes Herz wiederzufinden, sucht er die Mithilfe seiner Ex-Freundin Eve, die ihn natürlich für tot gehalten hatte, und der ausgeflippten Prostituierten Ria (Bai Ling), und muss immer wieder jedwede Energiequellen anzapfen, sei es an Elektroteasern, einer Autobatterie, durch Starkstromleitung, was zu allerlei witzigen bis absurden Situationen führt. 
Chev ist auf jeden Fall jedes Mittel recht, das ihn wieder in den Besitz seines geliebten Herzens bringt. Das Tempo des Films ist wie beim Vorgänger enorm hoch, was kaum überrascht, weil es das Erfolgskonzept von „Crank“ gewesen ist. Die überzogenen Witze zünden allerdings nicht immer und wirken oft schon abgeschmackt. War die Sexszene in der Öffentlichkeit im ersten „Crank“-Film noch originell, wirkt das akrobatische Geturne auf der Pferderennbahn dermaßen übertrieben, dass es einem nur ein müdes Lächeln abringt. Dennoch wirkt das Gesamtszenario noch so frisch und abgefahren, dass die Fortsetzung dem Vorgänger in nichts nachsteht. Jason Statham etabliert sich auch in „Crank 2“ als hochkarätiger Action-Held, dem noch etliche Sequels in der „Transporter“- und „Crank-Reihe zuzutrauen sind. 

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