Halloween 2 - Das Grauen kehrt zurück

Es ist immer noch Halloween in Haddonfield, Illinois. Der Killer Michael Myers (Dick Warlock), den sein Arzt Dr. Loomis (Donald Pleasence) als Personifizierung des absolut Bösen betrachtet, ist aus der geschlossenen Psychiatrie ausgebrochen, in seine Heimatstadt zurückgekehrt, wo er als Sechsjähriger vor 15 Jahren seine große Schwester mit einem Messer abgeschlachtet hatte, und hat in dieser Nacht drei weitere Jugendliche umgebracht. 
Loomis kam gerade rechtzeitig, um Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) vor dem maskierten Monster zu retten, indem er ihm sechs Kugeln in den Körper jagte, doch wie durch ein Wunder hat Michael die eigentlichen tödlichen Verletzungen und den anschließenden Sturz aus dem ersten Stock auf den Rasen vor dem Haus überlebt. Während Laurie zur Behandlung ihrer Wunden ins Krankenhaus eingeliefert wird, macht sich Michael Myers wieder auf die Jagd, während die Polizei die drei Leichen findet und der Killer endlich ins Bewusstsein auch der Polizei gelangt. 
Als ein Maskierter, den Loomis für Michael hält, bei einem Autounfall verbrennt, hoffen alle auf das Ende des grausamen Spuks, doch bei der Analyse der Zähne des Toten stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht um Michael handeln kann. Dieser hat mittlerweile den Weg in das Krankenhaus gefunden, in dem Laurie behandelt wird. 
Nach dem großen Erfolg von „Halloween“ aus dem Jahre 1978 war die Produktion eines Sequels quasi Pflicht. Das offene Ende des ersten Films erleichterte die nahtlose Anknüpfung. Debra Hill und John Carpenter schrieben erneut das Drehbuch und produzierten den Film zusammen, hinter dem Regiestuhl nahm aber nicht Carpenter selbst, sondern Debütant Rick Rosenthal Platz. Dieser konnte zum Glück wieder auf die gleichen Hauptdarsteller zurückgreifen und versuchte, mit langsamen Einstellungen und teils subjektiver Kameraführung die klaustrophobische Atmosphäre zu kreieren, die „Halloween“ so ausgezeichnet hat. 
Bei diesem Unterfangen unterstützte ihn John Carpenter auch insofern, als dass dieser zusammen mit Alan Howarth wieder die unheimliche Musik komponierte. Dass die Rechnung letztlich zwar finanziell, künstlerisch aber trotzdem nicht ganz aufging, ist verschiedenen Faktoren geschuldet. Zum einen ist das Krankenhaus als Hauptschauplatz der Story nicht gut gewählt. Dass Laurie quasi neben den Babies in der Neugeborenenstation die einzige Patientin zu sein scheint, das wenige Krankenhauspersonal ansonsten wenig zu tun hat, außer im Whirlpool sexuell tätig zu werden, macht einfach keinen Sinn. Lag die Spannung und Faszination des ursprünglichen „Halloween“-Films noch in einem Michael Myers begründet, der ohne Gewissen und Motivation mit dem Messer Sex praktizierende Jugendliche ermordete, wurde das wirkungsvolle Konzept für den Nachfolger unnötig aufgeweicht. So verweist das blutige Graffiti „Samhain“, das Michael auf einer Wand hinterließ, auf blutige Rituale bei den keltischen Druiden, zu denen sich Dr. Loomis lang und breit auslässt, doch lässt absolut nichts in Michael Persönlichkeit darauf schließen, dass dieser kultisch-religiöse Hintergrund irgendeine Bedeutung für seine Taten hat. 
John Carpenter hat dem Film nach dem Testscreening einige harte Szenen hinzugefügt, die den Film hierzulande aber auf den Index beförderten. Die ab 16 Jahren freigegebene Version ist allerdings so stark geschnitten, dass Michael Myers' Morde überhaupt kein Entsetzen mehr verursachen. Sie wirken eher wie notwendige Ingredienzien, die lustlos über den Film verteilt werden. Eigentlich sollte mit diesem Sequel Michael Myers tatsächlich vernichtet worden sein, doch nachdem „Halloween III“ ohne Michael Myers und jeglichen Bezug zu den ersten beiden Filmen bei Kritikern und Publikum durchfiel, ist Michael Myers seit „Halloween 4 - The Return of Michael Myers“ natürlich wieder an Bord. 

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