Dolan's Cadillac

Um das Eheglück des jungen Lehrerpaares Elizabeth (Emmanuelle Vaugier) und Tom Robinson (Wes Bentley) perfekt zu machen, will Elizabeth unbedingt schwanger werden. Doch eines Tages taucht sie zur falschen Zeit am falschen Ort auf und beobachtet, wie der skrupellose Menschenhändler Jimmy Dolan (Christian Slater) Fahrer und Beifahrer eines mexikanischen Menschentransports in der Wüste ohne mit der Wimper zu zucken über den Haufen knallt. 
Beim FBI erfahren die Robinsons, dass Dolan seit langer Zeit zur Verantwortung gezogen werden soll, doch die beiden letzten Zeugen, die bereit waren, gegen ihn auszusagen, wurden von Dolans Leuten umgebracht. Trotzdem will sich Emmanuelle der Verantwortung stellen und gegen Dolan vor Gericht aussagen. Das FBI bringt das Paar in einem Hotel unter und bewacht es. Doch die Beamten können nur tatenlos zusehen, als Elizabeth nach einer Übelkeitsattacke überstürzt das Hotel verlässt, um einen weiteren Schwangerschaftstest zu besorgen. Tom kann sie ebenfalls nicht rechtzeitig einholen und muss mit ansehen, wie ihr Auto in die Luft fliegt, als seine Frau den Motor startet. Da gegen Dolan nun keine weiteren Beweise mehr vorliegen, kommt der Gangster einmal mehr ungeschoren davon. Doch nun wird aus dem friedfertigen Lehrer ein vom Geist seiner getöteten Frau angetriebener Rächer. Allerdings ist Dolan kaum beizukommen, da sein gepanzerter Cadillac Escalade bislang jedes Attentat vereiteln konnte. Da kommt Tom eine brillante Idee, wie er den Schutzpanzer um Dolan herum knacken kann. 
Von Stephen King werden bekanntlich nicht nur seine Romane, sondern auch immer wieder seine Kurzgeschichten verfilmt. Dass dieses Unterfangen durchaus gelingen kann, bewies Rob Reiner mit „Stand By Me“ ebenso wie Frank Darabont mit „The Shawshank Redemption“
Doch nicht immer bietet der Stoff einer Short Story genügend Potenzial, um über Spielfilmlänge zu funktionieren. Zumindest beim Cast hat Regisseur Jeff Beesley ein gutes Händchen bewiesen. Schade nur, dass die ansehnliche Emmanuelle Vaugier so früh abtreten muss, aber ihre charismatische Ausstrahlung verstärkt das Verständnis für den Witwer, der alles daransetzt, den Mord an seiner geliebten Frau auch ohne gesetzliche Grundlagen zu sühnen. Dabei würde der Handel mit Frauen und Kindern eigentlich schon ausreichen, um Dolan mit allen Mitteln zur Strecke zu bringen. 
Wes Bentley spielt die Wandlung vom fürsorglichen Lehrer und liebenden Ehemann zum gesetzlosen Rächer sehr überzeugend, und auch Christian Slater bietet eine coole Performance als aalglatter Gangsterboss, dem man einfach nichts anderes wünschen kann als einen qualvollen Tod. 
Die Konfrontation in der Wüste von Nevada zwischen den beiden Kontrahenten fällt allerdings etwas langatmig aus. Trotz einer Spielfilmlänge von gerade mal 85 Minuten merkt man, dass die an sich coole Story nicht das Zeug für einen abendfüllenden Film hat. Doch abgesehen von diesen Längen in der zweiten Hälfte bietet „Dolan's Cadillac“ durchaus akzeptablen Thrill. 

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