Hush

Zakes (William Ash) wartet noch auf den Durchbruch als Schriftsteller, hat aber noch kein Buch fertig schreiben können. In der Zwischenzeit fährt er nachts Englands Autobahnen ab und versieht die Klos von Autobahnraststätten mit neuen Werbeplakaten, die er für seinen misstrauischen Chef auch noch abfotografieren muss. Seine Freundin Beth (Christine Bottomley) begleitet ihn zwar, doch zwischen dem Pärchen läuft es überhaupt nicht rund. Beth ist dermaßen genervt von Zakes' fehlendem Ehrgeiz und Unentschlossenheit, dass sie kurz davor ist, ihm ihre Affäre mit Leo zu beichten und die Beziehung zu beenden. 
Doch dann glaubt Zakes im vor ihm fahrenden Laster für einen Moment eine nackte gefesselte Frau in einem Käfig gesehen zu haben. Zwar ruft er augenblicklich die Polizei an, doch kann er nicht mal das verdreckte Kennzeichen des weißen LKW erkennen, so dass der Tipp im Sande zu verlaufen droht. Zakes glaubt damit seiner Zivilcourage genüge getan zu haben, nicht jedoch Beth. 
An der nächsten Gaststätte scheint der Streit zu eskalieren, doch dann verschwindet Beth spurlos. Als Zakes den LKW auf dem Parkplatz entdeckt, erwacht endlich sein Kampfgeist. Doch die Verfolgung des Lastwagens entpuppt sich als höchst gefährlicher Trip, zumal die von der Polizei erhoffte Schützenhilfe ausbleibt und Zakes selbst als Verdächtiger gejagt wird. 
Regisseur Mark Tonderai verwendet in seinem Thriller zwar ein ähnliches Setting wie beispielsweise in „Spurlos“, vermag seine Story aber durchweg packend zu inszenieren. Dass dieses Unterfangen gelingt, ist dabei vor allem William Ash zu verdanken, mit dessen jederzeit überzeugenden Spiel der Film souverän getragen wird. Wirkt er zunächst wie ein egozentrischer Tunichtgut, der weder an einer sinnvollen Beschäftigung noch an seiner Beziehung interessiert ist, erwacht in ihm augenblicklich der Held, sobald er seine Freundin in den Fängen des vermeintlichen Frauenschänders glaubt. 
Da er auf polizeiliche Hilfe verzichten muss, entwickelt Zakes eigene Kniffe und Tricks, sich dem LKW an die Fersen zu heften. 
Bei der Verfolgungsjagd setzt Tonderai Überraschungsmomente zwar spärlich, dafür umso effektiver ein, am eindrucksvollsten bei der Sichtung der Überwachungsvideos durch den Sicherheitsdienst. Darüber hinaus bezieht der Film seine Spannung einzig aus Zakes' Kampf gegen eine unbekannte menschliche Größe. Da es dem Zuschauer leicht gemacht wird, sich mit dem allzu menschlichen Helden wider Willen zu identifizieren, fiebert man unweigerlich bis zum erlösenden Ende mit. „Hush“ ist ein wenig spektakulärer, aber mit sparsamen Mitteln sehr effektiv inszenierter, hochspannender Thriller, der trotz einiger logischer Schwächen rundherum überzeugt. 

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