Obsessed
Für den erfolgreichen wie beliebten Finanzmakler Derek Charles (Idris Elba) könnte es kaum besser laufen. Gerade erst ist er mit seiner schönen Frau Sharon (Beyoncé Knowles) und seinem kleinem Sohn Kyle in ein prachtvolles Haus am Stadtrand gezogen, und die Finanzkrise hat beruflich kaum Spuren bei ihm hinterlassen. Sein wohl geordnetes Leben gerät aber schnell aus den Fugen, als er im Fahrstuhl seiner Firma die Aushilfssekretärin Lisa (Ali Larter) kennen lernt, die ihm zugeteilt worden ist.
Die kecke und sensationell gut arbeitende Blondine zieht sofort die Aufmerksamkeit der Männerwelt im Büro auf sich, doch sie scheint nur Augen für den verantwortungsvollen Ehemann zu haben. Auch wenn Derek ihr keine Avancen macht, nutzt Lisa die Weihnachtsfeier, Derek erst etwas abzufüllen und dann in einer Kabine auf dem Männerklo über ihn herzufallen. Irritiert macht er seiner Sekretärin deutlich, dass zwischen ihnen nichts laufen wird, und verlässt die Party vorzeitig.
Während Derek überlegt, ob er Lisas Verhalten seiner Frau und seinen Kollegen gegenüber erwähnen soll, scheint sich die Angelegenheit schon erledigt zu haben, denn wenige Tage später hat Lisa bereits gekündigt und erscheint nicht mehr im Büro. Doch Dereks Erleichterung währt nur kurz. Lisa lässt nichts unversucht, Derek aufzulauern und zu versichern, dass sie doch zusammengehören. Die Situation spitzt sich zu, als Derek die Stalkerin bei einem Arbeitstreffen voller Schlaftabletten in
seinem Hotelbett vorfindet. Als nun Sharon von der vermeintlichen Affäre ihres Mannes erfährt, verweist sie ihn kurzerhand des Hauses. Als sie mitbekommt, wie Lisa weiterhin mit allen Mitteln versucht, Derek für sich zu gewinnen, tritt sie die Gegenoffensive an.
Der fleißige TV-Serien-Regisseur Steve Shill vermag zumindest handwerklich in seinem Spielfilmdebüt zu überzeugen. Bei der Thematik, die in Filmen wie „Die Aushilfe“ (1993) und vor allem in Adrian Lynes Klassiker „Eine verhängnisvolle Affäre“ (1987), hätte man etwas mehr knisternde Erotik erwarten können, doch beschränkt sich Shill einzig darauf, die angespannten Beziehungen zwischen Derek, Sharon und Lisa auszuloten. Das gelingt ihm mit atmosphärisch dichten Bildern und einem coolen Score von Hans-Zimmer-Schützling Jim Dooley („When A Stranger Calls“, „Pushing Daisies“), doch schwächelt der Film vor allem fehlenden Überraschungsmomenten.
Sobald Lisas Absichten deutlich genug geworden sind, steuert „Obsessed“ schnurstracks zum vorhersehbaren Finale zu, das dann wenigstens mit etwas Action aufwartet. Die drei HauptdarstellerInnen agieren überzeugend, ohne aber wirklich zu glänzen.
So ist „Obsessed“ mit einer Spiellänge von gut 105 Minuten sogar etwas zu lang geraten und bietet nicht mehr als durchschnittliche Spannung und Unterhaltung.
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