S. Darko

Nachdem ihr Bruder Donnie vor sieben Jahren durch ein Flugzeug-Triebwerk ums Leben kam, das nachts in sein Zimmer gestürzt war, ist Samantha Darko (Daveigh Chase) von ihrem spießbürgerlichen Zuhause in Middlesex abgehauen und fährt mit ihrer Freundin Corey (Briana Evigan) durch die Lande Richtung Los Angeles, bis sie durch eine defekte Wasserpumpe in einem kleinen Wüstennest im Nirgendwo stranden. 
Während sich Corey gleich an ihren "Retter" Randy (Ed Westwick) heranmacht, begegnet Sam ihrer neuen Umgebung eher zurückhaltend-skeptisch. Ähnlich wie ihr verstorbener Bruder zieht Sam offensichtlich die skurrilsten Figuren an, typische Außenseiter wie den Sci-Fi-Freak (Jackson Rathbone), den verstörten Irak-Veteranen Iraq-Jack (James Lafferty) oder den religiösen Fanatiker Pater John (Matthew Davis), der Sam in der Kirche zu verführen versucht. Als ein Meteorit im Ort einschlägt, geraten die Dinge etwas außer Kontrolle. Kleine Kinder verschwinden, wofür Iraq-Jack verantwortlich gemacht wird, und Sam wird prophezeit, dass in vier Tagen die Welt untergeht. 
Nach dem späten Erfolg des Coming-of-Age-Mystery-Dramas „Donnie Darko“, das in Fankreisen Kultstatus besitzt, schien ein Sequel zwar unvermeidlich, doch die außergewöhnliche Thematik und nicht zuletzt der Tod von Donnie Darko gestalteten dieses Unterfangen etwas schwierig. Zudem hat Autor/Regisseur Richard Kelly sehr früh sein Desinteresse an einer Fortsetzung bekundet. Mit einem komplett neuen Stab wurde acht Jahre nach dem Überraschungserfolg „Donnie Darko“ nun „S. Darko“ realisiert. Allein Daveigh Chase als Donnies damals zehnjährige kleine Schwester Samantha stellt einen Bezug zum Original her – und das Buch über Zeitreisen von Roberta Sparrow, das bereits in „Donnie Darko“ eine Rolle spielte. 
Ebenfalls übernommen wurde auch die mysteriöse Weltuntergangs-Prophezeiung und das Set-up verstörender Charaktere. Darüber hinaus spielt die in „Donnie Darko“ so famos inszenierte Coming-of-Age-Thematik in „S. Darko“ keine bedeutende Rolle mehr. Sam und Corey wirken äußerlich eher wie verruchte Flittchen, auch wenn nur Corey dieses Klischee auch wirklich erfüllt. Ansonsten wurden die mystischen Elemente aus „Donnie Darko“ als reines Stilmittel übernommen, ohne irgendwie variiert zu werden. In vielerlei Hinsicht erreicht „S. Darko“ längst nicht die Intensität von „Donnie Darko“, angefangen bei den Leistungen der Darsteller, deren Rollen aber auch nicht so vielschichtig gezeichnet wurden wie im Original, über die nicht mehr so wesentliche Rolle der Musik bis zu den fehlenden vielseitigen Interpretationsmöglichkeiten. 
Dafür überzeugen der Look und die ruhige Erzählweise des Films. Sicherlich fehlt „S. Darko“ die Größe von „Donnie Darko“, doch für sich genommen bietet das Sequel durchaus kurzweilige Unterhaltung. 

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