Driven to Kill

Seine Vergangenheit als Gangster hat Ruslan Drachev (Steven Seagal) erfolgreich ad acta gelegt und führt lebt nun zurückgezogen und unbehelligt als Autor von Snuff-Thrillern, die er unter Pseudonym veröffentlicht. Zur Hochzeit seiner geliebten Tochter Lanie (Laura Mennell) kehrt er nach New Jersey zurück, wo seine Ex-Frau (Inna Korobkina) mittlerweile mit ihrem neuen Mann Terry Goldstein (Robert Wisden), einem prominenten Gangster-Anwalt, lebt. Als Ruslan dem jungen Bräutigam Stephan (Dmitry Chepovetsky) zur Begrüßung die Hand gibt, enttarnt er ihn anhand der Tätowierung auf der Hand, dass Stephan ausgerechnet der Sohn seines Erzrivalen Mikhail Arban (Igor Jijikine) ist. 
Dieser ist mittlerweile zum Boss der örtlichen Russen-Mafia aufgestiegen. Kaum hat Ruslan das herrschaftliche Anwesen der Goldsteins auf dem Weg zu seinem Hotel verlassen, stürmen zwei Auftragskiller das Haus und stechen auf die beiden Frauen ein. Während Ruslans Ex ihren Verletzungen erliegt, überlebt Lanie und wird im Krankenhaus aufgepeppelt. 
Ruslan beschwört die beiden leitenden Detectives, diesen Umstand geheim zu halten, damit er in Ruhe die Mörder aufspüren kann. Goldstein bietet Ruslan seine Unterstützung an und schickt ihn zu einem Waffenhändler, doch entpuppt sich dieser Hinweis als Falle, der der kampferprobte Ruslan mühelos entkommt. Für die weitere Jagd nimmt er Stephan unter seine Fittiche, der bislang nichts von den verbrecherischen Aktivitäten seines Vaters erlernt hat, unter Ruslans Anleitung aber auch Killer-Instinkte entwickelt. 
Von Steven-Seagal-Actionern erwartet man weder schauspielerische Höchstleistungen noch knifflige Plots oder inszenatorische Finessen. Von jeher erfreuen sich Fans des ausdruckslosen Mimen allein an dessen unaufhaltsamen Drang, den Bösen im Alleingang das Handwerk zu legen. Mit knapp 60 Jahren gelingt das natürlich nicht mehr so spektakulär wie es heutzutage Daniel Craig, Matt Damon, Jason Statham oder Jet Li in ihren körperbetonten Rollen tun. 
„Driven To Kill - Zur Rache verdammt“ folgt dabei den vertrauten Mustern. In Sound-Effects-aufgemotzten Nahkämpfen mit Fäusten und Messern sowie in wilden Schießereien bahnt sich Steven Seagal schnörkellos bis zum unweigerlichen, wenn auch überaus kitschigen Happy-End den Weg durch die Reihen der bösen Russen. Dabei fließt stellenweise übermäßig viel Blut, so dass man einmal mehr den Eindruck gewinnt, die übertriebene Härte soll andere augenscheinliche Schwächen wettmachen. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Seagal-Machwerken wirkt „Ruslan“ - so der weniger reißerische Originaltitel - konsequent geradlinig und weist mit dem leicht schüchternen Dmitry Chepovetsky (wie man ihn als menschenscheuen Wissenschaftler aus „ReGenesis“ kennt) wenigstens eine sympathische Figur auf. Auch sonst kann sich der Film mit überzeugenden russischen Darstellern, rasanter Inszenierung und stimmigem Soundtrack zumindest für eingefleischte Fans sehen lassen.  

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