Outlander

Im Jahre 709 n.Chr. fällt in Norwegen ein Raumschiff vom Himmel. Mit knapper Not dem Tod entronnen, macht sich der außerirdische, aber ganz menschlich aussehende Pilot Kainan (Jim Caviezel) daran, per Computer-Update sich seiner neuen Umgebung anzupassen. Dennoch gelangt er in die Fänge des Wikinger-Thronanwärters Wulfric (Jack Huston). In dem Fremden sieht das Dorf unter der Führung des alternden Königs Rothgar (John Hurt) gleich den Verantwortlichen für das Massaker in der nächsten Ortschaft. 
Doch bevor Kainan hingerichtet werden kann, wird das Dorf von einer feuerspeienden Kreatur heimgesucht. Wie Kainan den verängstigten Wikingern erzählt, handelt es sich dabei um ein Monster namens Morween, das nicht mit herkömmlichen Mitteln besiegt werden kann. Auch wenn Kainan bei vielen Dorfbewohnern auf wenig Gegenliebe stößt, kann er zumindest den König von seinem Plan überzeugen und nebenbei noch das Herz seiner Tochter (Sophia Myles) gewinnen. Mit einigen furchtlosen Männern, zu denen auch der anfangs feindlich gesinnte Fürst Gunnar (Ron Perlman) zählt, macht sich Kainan an den Bau einer riesigen Falle. 
Man sollte meinen, dass „Herr der Ringe“-Co-Produzent Barrie Osborne mit einem stattlichen Budget von 45 Millionen Dollar aus „Outlander“ ein spektakuläres Fantasy-Epos hätte formen sollen. Doch diese Einschätzung trifft nur teilweise zu. Die eigenwillige Neuinterpretation nordischer Mythen um Monster wie „Grendel und Beowulf“ überzeugt zwar in optischer Hinsicht, weist aber vor allem beim dünnbrüstigen Drehbuch und den wenig fordernden Darstellerleistungen erhebliche Schwächen auf. Die außerirdische Thematik ist nur zu Beginn und am Ende relevant, spielt für die Story aber keine weitere Rolle mehr, außer dass der fiese Monsterdrache so zu einer außerirdischen Herkunft verdammt wird. 
Was John McTiernan beispielsweise im thematisch verwandten Wikinger-Mystery-Thriller „Der 13. Krieger“ vor allem in atmosphärisch-spannender Weise souverän inszeniert hat, verkommt unter der Regie von Howard McCain zu einem uninspirierten Aufeinandertreffen zwischen einem Alien-Monster in Drachengestalt und mutigen Wikingern, denen leider keine tiefergehende Charakterisierung vergönnt wird. Da werden die an sich namhaften Darsteller zu wenig gefordert. So bleiben nur ein paar gelungene Kampfszenen, schöne Landschaftsaufnahmen und die gelungene Musik von Hans-Zimmer-Schüler Geoff Zanelli, die „Outlander“ aus dem drohenden Trash-Sumpf retten.  

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