Das Leuchten der Stille

Der gut aussehende, aber schüchterne Special-Forces John (Channing Tatum) erholt sich in seiner Heimat gerade beim Surfen, als er der hübschen Savannah (Amanda Seyfried) ihre ins Meer gefallene Handtasche zurückbringt und sich die beiden augenblicklich ineinander verlieben. Doch leider bleiben dem jungen Glück nur zwei Wochen, bis John wieder zurück zu seiner Einheit muss. Als Savannah Johns Vater (Richard Jenkins) kennenlernt, äußert sie die Vermutung, dass er autistisch sein könnte, was John wütend kommentiert. Doch vor seiner Abreise sind die Wogen wieder geglättet und auch Savannahs Nachbar und Freund Tim (Henry Thomas) beruhigt. 
Bis John in zwölf Monaten zu Savannah zurückkehren kann, schreiben sich die beiden Verliebten ständig Briefe, doch dann verlängert John seine Dienstzeit, als der Anschlag vom 11. September alles verändert und lässt Savannah zwei weitere Jahre warten. Als sie ihm nach zwei Monaten Funkstille per Brief mitteilt, dass sie mit einem anderen Mann zusammen ist, bricht für John eine Welt zusammen. Dann erhält er die Nachricht, dass sein Vater im Krankenhaus liegt. 
Seit „Message In A Bottle“ ist Nicholas Sparks ein Garant für die ganz großen Gefühle, und viele seiner Romane sind seither auch erfolgreich verfilmt worden („Das Lächeln der Sterne“, „Wie ein einziger Tag“). Lasse Hallström hat sich mit den Literaturverfilmungen von Joanne Harris' „Chocolat“, Annie Proulx' „Schiffsmeldungen“ und John Irvings „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ ebenfalls als feinsinniger Regisseur für emotionale Stoffe etabliert. Doch mit der Verfilmung von „Das Leuchten der Stille“ hat sich Halmström keinen Gefallen getan. 
Das Drehbuch, das Jamie Linden („Sie waren Helden“) aus der Romanvorlage gestrickt hat, ist erschreckend flach ausgefallen und erstickt jede emotionale Regung der Protagonisten in banalen Dialogen, die sofort beendet werden, sobald es tiefsinnig oder problematisch werden könnte. Bei dermaßen massiven Plattitüden können die Darsteller kaum glänzen, am wenigsten der großartige Richard Jenkins („Ein Sommer in New York“, „Schnee der auf Zedern fällt“) als Münzen sammelnder und Lasagne kochender Autist. Doch im wenig herausfordernden Rahmen des Drehbuchs geben Jenkins, Amanda Seyfried („Chloe“, „Jennifer's Body“) und Channing Tatum („G.I. Joe - Geheimakte Cobra“) ihr Bestes. 
Die Irrungen und Wirrungen auf dem Weg zum unweigerlichen Happy End sind dabei allzu vorhersehbar und wenig spannend inszeniert. Selbst die Szenen aus den Kriegsgebieten, in denen John und seine Kameraden für Sicherheit sorgen, bieten außer schöngefärbten Postkartenmotiven und dem Einerlei aus dem Schreiben und Lesen von Briefen, dem Abwerfen von Care-Paketen, dem freundlichen Plausch mit den Kindern und der Schulung einheimischer Sicherheitskräfte wenig Kontroverses, so dass der Fokus des Films stets auf der Fernbeziehung zwischen John und Savannah gerichtet bleibt. 
Der wiederholte Versuch, auf die Tränendrüsen des Publikums zu drücken - sei es durch Savannahs Abschiedsbrief oder Johns Brief an seinen Vater, den er ihm am Krankenhausbett vorliest -, schlägt bei dem allgemein seichten Grundton des Films komplett fehl. Einzig die schicken Bilder von Terry Stacey („P.S. Ich liebe Dich“, „Adventureland“) und der gefühlvolle Score von Deborah Lurie („#9“, „Ein ungezähmtes Leben“) sorgen in dem halbgaren Melodram für Höhepunkte.  

Kommentare

Beliebte Posts