Centurion

Im Jahre 117 n. Chr. plagt sich die römische Armee in Schottland noch immer mit barbarischen Stämmen herum. Vor allem die Pikten zeigen sich von der römischen Armee wenig beeindruckt, locken die 9. Legion unter der Führung von General Titus Flavius Virilus (Dominic West) in einen Hinterhalt und richten ein gnadenloses Massaker an. Während der römische General entführt wird, können gerade mal sieben Legionäre fliehen, darunter auch der kampfstarke Centurio Quintus Dias (Michael Fassbender), der als gebürtiger Brite sogar die Sprache seiner Feinde spricht. 
Sie machen sich auf, ihren Befehlshaber zu befreien, töten allerdings bei der Rettungsaktion den Sohn des Pikten-Führers. Die rachsüchtige und stumme Etain (Olga Kurylenko), deren gesamte Familie von den Römern getötet wurde, vereint die besten Krieger ihres Stammes um sich und macht Jagd auf die flüchtenden Römer. Bei einer ausgestoßenen Hexe Aeron (Axelle Carolyn) lassen sich Quintus und seine zwei übrig gebliebenen Gefährten wieder aufpäppeln, doch statt weiter vor den Pikten davonzulaufen, stellen sie sich einer letzten Konfrontation. 
Nachdem Ridley Scott mit dem oscarprämierten Epos „Gladiator“ den Sandalenfilm wieder salonfähig gemacht hatte, tauchen die antiken Römer seitdem immer wieder mal auf der Leinwand auf - siehe „Die letzte Legion“ und „King Arthur“. Neil Marshall, der mit seinen klaustrophobischen Höhlen-Horror-Thrillern „The Descent“ und „The Descent 2“ bereits sein Faible für knallbunte Splatter-Effekte ausleben durfte, schmückt auch sein antikes Kriegsspektakel mit riesigen Mengen Kunstblut, abgetrennten Gliedmaßen und aufgespießten Körpern. Diese auf Dauer doch recht übertrieben eingesetzten Metzeleien kommen bei der hervorragenden Kameraarbeit zwar gut zur Geltung, sollen aber wohl auch die Defizite der Story übertünchen. Denn die Flucht der anfangs sieben römischen Legionäre durch die Wälder des schottischen Hochlands vor den barbarischen Pikten gibt für einen abendfüllenden Spielfilm nicht viel her, zumal wenig Sorgfalt auf eine detaillierte Figurenzeichnung gelegt wurde. 
Die teilweise doch recht namhaften Darsteller machen zwar das Beste aus ihren eindimensionalen Rollen, können aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Da aber die wundervollen Landschaftsaufnahmen, die liebevoll gestalteten Kostüme, die eindringliche Musik von Ilan Eshkeri („Der Sternwanderer“, „Hannibal Rising“) und die famose Kameraarbeit „Centurion“ zumindest technisch überzeugend dastehen lassen, bietet das antike Spektakel um die legendäre 9. römische Legion immerhin einen schicken Unterhaltungswert mit viel blutiger Action. 

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