Dexter - Staffel 3

In den ersten beiden Staffeln hat es sich bereits angedeutet, nun wird es amtlich: Dexter (Michael C. Hall) geht nicht nur komplett in seiner Familientarnung auf, sondern wird auch noch Vater und tritt mit seiner Lebensgefährtin Rita (Julie Benz) vor den Traualtar. Ganz wohl ist dem Blutspritzer-Spezialisten bei dem Miami Police Department bei der Vorstellung natürlich nicht, weil er - wie treue "Dexter"-Fans bereits wissen – nichts dabei empfindet. 
Noch mehr Unbehagen bereitet ihm allerdings die Tatsache, dass er bei dem Versuch, den Drogenhändler und Killer Freebo seiner gerechten Strafe zuzuführen, einen Unschuldigen tötet - ausgerechnet den Sohn von Staatsanwalt Miguel Prado (Jimmy Smits). Während die Polizei vergeblich nach Freebo fahndet, der für den "Häuter" gehalten wird, freundet sich ausgerechnet Miguel Prado mit Dexter an und scheint dieselbe Einstellung zu teilen, was die unbürokratische Beseitigung von Kriminellen angeht. Doch Prado geht, kaum dass Dexter ihn in den Kodex eingeweiht hat, bald eigene Wege in der effizienten Strafverfolgung ... 
Die ersten beiden Staffeln der 2006 erstmals ausgestrahlten Showtime-Serie "Dexter" gehören zweifellos zum Besten, was das Cop-Serien-Genre seit Langem zu bieten hat. Mit einem Angestellten der Polizei, der das Gesetz heimlich in die eigene Hand nimmt und nach außen hin den perfekten Strahlemann gibt und Familie, Freunde, Kollegen und Geliebte hinters Licht führt, hat Roman-Autor Jeff Lindsay, dessen Roman "Des Todes dunkler Bruder" die Grundlage für die Serie bildet, einen sympathischen Anti-Helden ins Leben gerufen, der von Michael C. Hall perfekt verkörpert wird.
So unterhaltsam die dritte Staffel auch wieder geworden ist, die Spannung der vorangegangenen Folgen erreicht dieser Durchlauf nicht. Zwar bringt ein Gesinnungsgenosse diesmal einen neuen Aspekt in die Handlung mit ein, aber birgt dieser Kniff nicht so viele Spannungsmomente, wie man es aus den ersten beiden Staffeln gewohnt gewesen ist, als Dexters Taten kurz davor standen, von der Polizei aufgedeckt zu werden. 
Auch die persönlichen Probleme von Dexters Kollegen/Schwester wirken nicht mehr so bewegend. Nichtsdestotrotz sorgt die Grundkonstellation, die hervorragenden Darsteller, der coole Score von Daniel Licht, die feinen Bilder und die routinierte Regie nach wie vor für anspruchsvolle Krimiunterhaltung.  

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