Verurteilt - Der Fall Jefferson
Als sich der weiße Kassierer eines Spirituosenladens weigert, zwei Schwarzen eine Flasche anschreiben zu lassen, kommt es zu einer Schießerei, bei der alle Beteiligten zu Tode kommen. Zufällig taucht wenig später der junge Jefferson (Mekhi Phifer) am Tatort auf und will die Gunst der Stunde nutzen, um das Bargeld aus der Kasse mitzunehmen. Leider wird er dabei von den nächsten weißen Kunden ertappt und wird sogar des Mordes angeklagt.
Jeffersons weißer Verteidiger vergleicht seinen Mandanten beim Schlussplädoyer mit einem Tier, das nicht zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann, was an dem Todesurteil durch die Jury nicht viel ändert. Derart gedemütigt wartet Jefferson in der Todeszelle auf die Vollstreckung des Urteils. Nun liegt es an dem Lehrer Grant Wiggins (Don Cheadle), dem jungen Mann beizubringen, mit Selbstachtung und Würde den letzten Weg anzutreten ...
Nach dem Bestseller "A Lesson Before Dying" von Ernest J. Gaines hat Fernseh-Routinier Joseph Sargent ("Ein Werk Gottes", "Arturo Sandoval - Die wahre Geschichte einer Legende") 1999 einen bewegenden TV-Film für HBO New York inszeniert, das ein wenig wie das Pendant zu Frank Darabonts eindrucksvollen Stephen-King-Verfilmungen "Die Verurteilten" und "The Green Mile" wirkt. Rassendiskriminierung ist das große Thema in "Verurteilt - Der Fall Jefferson", vor allem, wie jungen schwarzen Menschen Hoffnung auf eine bessere Welt vermittelt werden soll.
Don Cheadle ("Ocean's"-Trilogie, "Hotel Ruanda") mimt glaubhaft den an seiner Mission zweifelnden Lehrer, der keinem seiner Schüler wirklich zutraut, ihrem Schicksal als billig entlohnte Hilfsarbeiter entfliehen zu können. Hier fällt es Grants noch verheirateter Freundin Vivian (Lisa Arrindell Anderson) zu, ihrem Geliebten auf die Verantwortung hinzuweisen, die er als Lehrer von schwarzen Kindern trägt.
Die Botschaft wird von Sargent nicht immer überzeugend vermittelt, hier vermag das Drehbuch nicht immer schlüssig Jeffersons Weg zu Selbstbewusstsein und -achtung vorzuzeichnen. An den Darstellerleistungen von Don Cheadle, seiner attraktiven Film-Lebensgefährtin Lisa Arrindell Anderson ("Clockers", "Big Momma's House 2") und dem Todeskandidaten Mekhi Phifer ("Emergency Room", "8 Mile") gibt es allerdings nichts auszusetzen. Dazu sorgen die famose Kameraarbeit von Donald M. Morgan ("Christine", "Starman") und der eindringliche Score von Ernest Troost ("Tremors") dafür, dass der Film weit mehr als eine 08/15-Fernsehproduktion daherkommt.
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