The Collector
Offensichtlich waren Marcus Dunstan und Patrick Melton mit ihren Drehbüchern zu den "Saw"-Teilen IV bis VII nicht so recht ausgelastet oder fanden dermaßen viel Spaß an der Erfindung ausgeklügelter Folterfallen, dass sie kurzerhand ihren ganz eigenen Film realisierten. Da "The Collector" für ein vergleichsweise kleines Studio entstanden ist, brauchten sie dabei weder die Erwartungen der "Saw"-Fangemeinde erfüllen noch die Grenzen des Mainstream-Slasher-Kinos einzuhalten.
Der selbstständige junge Handwerker Arkin (Josh Stewart) pfeift aus dem letzten Loch. Wenn er bis Mitternacht nicht die Schulden bei einem Kredithai beglichen hat, geht es nicht nur ihm, sondern auch seiner Freundin Lisa (Daniella Alonso) und seiner geliebten Tochter Cindy (Haley Pullos) an den Kragen. Also entschließt sich Arkin zu einem eigentlich sicheren Coup. Denn die Familie seines derzeitigen Auftraggebers ist gerade in den Urlaub gefahren. Im Safe der prunkvollen Villa weiß er einen wertvollen Diamanten, den er in der Nacht zu entwenden gedenkt. Doch kaum macht er sich am Safe zu schaffen, bemerkt Arkin, dass das Haus beileibe nicht verlassen ist.
Ein Serienkiller hat die Chase-Familie im Keller eingesperrt und foltert diese qualvoll. Nur die kleine Hannah (Karley Scott Collins) scheint noch irgendwo unbemerkt im Haus zu verweilen, während die erwachsene Tochter Jill (Madeline Zima) mit ihrem Lover außer Haus ist. Bei dem Versuch, die Eltern der Kinder von ihren tödlichen Fesseln zu befreien, muss Arkin allerdings feststellen, dass der Killer das gesamte Haus mit mörderischen Fallen gespickt hat ...
Mit ihren Drehbüchern zur "Saw"-Reihe und den drei "Feast"-Filmen haben Dunstan und Melton eindrucksvoll bewiesen, dass sie durchaus gelungene Drehbücher für das Horror-Genre verfassen können. Mit "The Collector" legt zumindest Dunstan nun auch sein Regiedebüt vor. Auch wenn der pseudo-philosophische Überbau der "Saw"-Reihe fehlt, ähnelt das Fallenwerk natürlich seinem Vorbild ungemein. Allerdings bleibt der Zuschauer völlig im Unklaren, was es mit den tödlichen Fallen auf sich hat bzw. wer sich hinter dem "Collector" verbirgt - Fragen, die vielleicht in einer der durchaus möglichen Fortsetzungen beantwortet werden können.
"The Collector" beschränkt sich aber ganz gezielt nur auf das Schreckens-Szenario in der luxuriösen Villa. Die Story hinkt dabei zwar an etlichen Stellen stark, aber der Budenzauber ist effektvoll inszeniert. Die stark ästhetisierte Kameraführung von Brandon Cox und die Musik von Jerome Dillon (Nine Inch Nails) sind dabei stark an die "Saw"-Reihe angelegt, haben aber auch ihren ganz eigenen Reiz. Slasher-Fans werden ihre Freude an "The Collector" haben, der nach einem Sequel ruft. Die Besetzung für den zweiten Teil steht immerhin schon.
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