Fair Game

Die CIA-Nahost-Expertin Valerie Plame (Naomi Watts) soll herausfinden, inwieweit der Irak noch immer an der Herstellung von Massenvernichtungswaffen arbeitet. Ihre Ermittlungen ergeben zwar, dass das Programm nach dem letzten Irakkrieg eingestellt worden ist, doch Vizepräsident Dick Cheney und sein Stab hinterfragen die Schlussfolgerungen der CIA so lange, bis die Bush-Regierung zu einem gegenteiligen Ergebnis kommt und so den gewünschten Kriegszug in die Wege leiten kann. 
Doch als Valeries Ehemann Joseph Wilson (Sean Penn), der als Botschafter der USA in Afrika tätig gewesen ist, in einem Artikel in der New York Times die Regierung wegen ihrer lügenhaften Kriegspropaganda scharf angreift, schlägt diese erbarmungslos mit gleicher Münze zurück: Dick Cheneys Stabschef Scooter Libby (David Andrews) enttarnt Valerie Plame durch die Presse als CIA-Agentin, die nicht nur fristlos ihren Job verliert, sondern auch etliche laufende Operationen ins Leere laufen lassen muss, bei denen Menschenleben auf dem Spiel stehen. 
Regisseur Doug Liman hat bereits mit seinen erfolgreichen Filmen "Die Bourne Identität" und "Mr. & Mrs. Smith" seine Vorliebe für vertrackte Agenten-Spielchen dokumentiert, und auch in seinem neuen Film "Fair Game" gerät die CIA einmal mehr unter die Räder. Allerdings sitzen die bösen Buben diesmal nicht in der CIA selbst, sondern ganz oben in der Regierungschefetage. Dabei beruht der Film auf dem 1993 publik gewordenen Skandal, dass die Bush-Administration die CIA-Agentin Valerie Plame enttarnt hat, um ihren regierungskritischen Ehemann außer Gefecht zu setzen. 
Liman schildert zunächst Valerie Plames Spagat zwischen ihrer gewissenhaft durchgeführten Agententätigkeit und ihrem Familienleben, um dann nachhaltig zu demonstrieren, mit welchen Mitteln die Bush-Regierung ihre Pläne durchzusetzen versteht und dabei natürlich nicht davor zurückschreckt, die amerikanische Bevölkerung anzulügen. Liman bewegt sich hier auf vertrauten Pfaden und macht jederzeit deutlich, wie manipulativ George W. Bush und seine Schergen vorgehen, um ihren Krieg starten zu können. Dabei wäre es ebenso interessant gewesen, die persönlichen Schwierigkeiten ausführlicher zu beleuchten, die Plames Enttarnung für ihre Familie bedeutete. Denn mit Naomi Watts ("The International", "Tödliche Versprechen") und Sean Penn ("Mystic River", "Die Dolmetscherin"), die nach "21 Gramm" und "Attentat auf Richard Nixon" das dritte Mal gemeinsam vor der Kamera standen, hat Liman zwei ausdrucksstarke Darsteller im Aufgebot, die die Problematik differenziert hätten aufarbeiten können. 
So bleibt "Fair Game" ein gut gespieltes, toll besetztes Polit-Drama mit vorhersehbarer, eindeutiger Botschaft auf der einen Seite, zu wenig persönlichen Momenten auf der anderen Seite.  

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